Nicht erst seit der Silvesternacht in Köln stehen Flüchtlinge bei vielen Menschen in Deutschland unter Generalverdacht. Eine Sonderkommission in Braunschweig erfasst ausschließlich die Straffälligkeit von Flüchtlingen. Im Buch "Soko Asyl" stellt Ulf Küch Verdachtsfälle und die Realität gegenüber - mit einem eindeutigen Ergebnis.
Mehr als eine Millionen Flüchtlinge kamen seit Anfang 2015 nach Deutschland. Plötzlich war die Angst da. Angst vor unkontrollierten Zuständen, vor extrem ansteigender Kriminalität. Auch rund um die Landesaufnahmeeinrichtung im niedersächsischen Braunschweig machten sich die Bürger Sorgen um die eigene Sicherheit. Viele von denen, die hier schon immer lebten, hatten auf einmal Angst vor Gewalt, Einbrüchen und Diebstahl. "Die Sorge war unberechtigt", sagt der Braunschweiger Kripo-Chef Ulf Küch. Hinter dieser Aussage steckt jedoch kein politisches Kalkül, um die Sorgen und Ängste der Bürger zu relativieren, sondern knallharte Zahlen und Fakten.
Mit der "Soko Asyl" zentral gegen Flüchtlingskriminalität
Im Frühjahr gründete Küch in Braunschweig die Soko Asyl. Eine Sonderkommission, die sich ausschließlich mit der Kriminalität von Flüchtlingen befassen soll. Grund war die steigende Zahl der Einbrüche und Ladendiebstähle. Seit August 2015 arbeiten 13 Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammen - das gesamte "Spektrum der kriminalpolizeilichen Kompetenz" also. Diese Dienststelle soll die Kriminalität von Flüchtlingen zentral erfassen und auch dagegen angehen. Damit war die Soko Asyl die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland. Mittlerweile gibt es in mehreren Bundesländern ähnliche Ermittlergruppen.
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Über seine Erfahrungen berichtet Küch im Buch "Soko Asyl - Eine Sonderkommission offenbart überraschende Wahrheiten über Flüchtlingskriminalität". Bereits im Vorwort bezieht er Stellung zum Tabuthema Flüchtlingskriminalität: "Weil aber so ungern darüber gesprochen wird, möchte ich genau das tun. Allerdings ist mir klar, dass ich damit Vertreter unterschiedlicher politischer Richtungen gegen mich aufbringen werde." Und damit sollte Ulf Küch recht behalten.
Hass-Attacken gegen Kripo-Chef Ulf Küch
Kurz nach der Veröffentlichung seines Buches erreichen Küch verstärkt Hassbotschaften. Er habe deshalb strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet, sagte er. Von Beleidigung bis zu übler Nachrede und Volksverhetzung sei bei den Kommentaren alles dabei, erklärte der 59-Jährige. Es gebe wohl einige, denen die Ergebnisse seiner Arbeit nicht passen, sagte der Kripo-Chef. Als "Lügenbold" mit "bösartig verschlagenem Gesichtsausdruck", der "das deutsche Volk" verrate, wird Küch seitenlang in Mails, Briefen und Kommentaren im Internet beschimpft. Die Statistik zur Flüchtlingskriminalität wird angezweifelt. "Dabei sind wir überhaupt nicht in der Lage, an den Zahlen rumzuschrauben", sagte Küch.
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So kriminell sind Flüchtlinge in DeutschlandSeite 1
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