Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) zeigt sich ungewohnt privat und spricht über ihre Familie, Beziehungen und ihre notorische Pünktlichkeit. Dabei beweist sie auch hier Engagement - Für den richtigen Mann wäre sie anscheinend dennoch zurückgetreten.
Grünen-Politikerin Claudia Roth ist als Vizepräsidentin des Bundestages neben ihrem politischen und sozialen Engagement vor allem für ihr buntes und schrilles Image bekannt. In einem nun veröffentlichten Interview mit der Boulevard-Zeitschrift "Gala" zeigt sie sich jedoch vor allem privat und soll "nachdenklich über ihr Leben" sprechen.
Claudia Roth privat: "Alleinerziehende Mutter zu sein habe ich mir nicht zugetraut"
Dabei geht es vordergründig um die Themen Männer und Familie, wobei Roth schnell deutlich machte, dass ihr Politik immer am wichtigsten war. "Das war ja meine bewusste Entscheidung. Alleinerziehende Mutter zu sein habe ich mir nicht zugetraut, denn es gab nicht die Infrastruktur, die ich gebraucht hätte ... Auch als Mutter hätte ich mich einsetzen wollen gegen Ungerechtigkeit, mit hundert Prozent." Das Thema scheint sie jedoch sehr zu bewegen: "Was bedeutet es gerade im Alter, ein Leben ohne Kinder geführt zu haben?", sagte Roth, die im Mai 60 geworden und nicht verheiratet ist.
Claudia Roth wäre für den richtigen Mann zurückgetreten
Gleichzeitig überrascht sie jedoch und gibt offenkundig zu, dass sie für den Richtigen ihre Polit-Karriere aufgegeben hätte: "Ich hätte mir sicher vorstellen können, zusammen mit einem Mann etwas ganz Neues anzufangen und natürlich auch zurückzutreten. Aber das hat sich so nicht ergeben."
Bundesvizepräsidentin über Nächstenliebe
Ihr Engagement und Gerechtigkeitsempfinden sollen unter anderem von der Behinderung ihrer Schwester herrühren, die für Roth bereits als Kind zum ersten großen Leitmotiv geworden sein soll. Doch auch ihre Großmutter soll ihr "in puncto Nächstenliebe" als gute Ratgeberin zur Seite gestanden haben. "Mir kann's ja gar nicht gut gehen, wenn es meinem Nachbarn schlecht geht." Zwischen all der Nachdenklichkeit finden sich jedoch auch leichtere Momente. So bekenne sie unter anderem, notorisch pünktlich zu sein. "Jürgen Trittin sagt immer, ich sei die preußischste Schwäbin, die es gibt."
mie/sam/news.de
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