IS Terror: Neues Enthauptungs-Video: IS-Geisel hingerichtet

Die IS-Terrormiliz hat ein weiteres Propagandavideo veröffentlicht: Es soll die Enthauptung der Geisel Peter Kassig zeigen. Im Video drohen die Terroristen Obama damit, dass den US-Truppen ähnliches widerfahren werde.

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Erneut taucht im Internet ein Propagandavideo der IS-Terrormiliz auf, in dem die Dschihadisten die Enthauptung von Geiseln zeigen. Angeblich ist auch der US-Bürger Peter Kassig unter den Opfern.

Die Terror-Organisation IS soll ein Propaganda-Video von der Enthauptung der Geisel Peter Kassig veröffentlicht haben. (Foto) Suche
Die Terror-Organisation IS soll ein Propaganda-Video von der Enthauptung der Geisel Peter Kassig veröffentlicht haben. Bild: picture alliance / dpa / Sera / Handout

Propaganda-Video der IS aufgetaucht

Mehr als einen Monat nach der Ermordung einer britischen Geisel hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Internet ein Video zur angeblichen Enthauptung des US-Bürgers Peter Kassig veröffentlicht. Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Bernadette Meehan, erklärte dazu am Sonntag: «Die Geheimdienste arbeiteten auf Hochtouren, um die Echtheit des Videos zu ermitteln.» Sie fügte hinzu: «Falls sich die Angaben bestätigen sollten, sind wir erschüttert über die brutale Ermordung eines unschuldigen amerikanischen Entwicklungshelfers und drücken seiner Familie und seinen Freunden unser tiefstes Mitgefühl aus.»

Der 26-Jährige Ex-Elitesoldat hat nach Angaben seiner Eltern als Entwicklungshelfer in Syrien gearbeitet, als er am 1. Oktober 2013 in Dair as-Saur im Osten des Landes entführt wurde.

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Terroristen morden vor laufender Kamera
Brutale Machtdemonstration
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  • PAKISTAN, Februar 2002: Der US-Journalist Daniel Pearl wird vor laufender Kamera ermordet. Laut «Washington Post» ist auf einem Video zu sehen, wie ihm die Kehle durchgeschnitten wird. Pearl hatte an einem Artikel über Terrorismus gearbeitet, als er entführt wurde.

  • IRAK, April 2004: Islamisten erschießen den Italiener Fabrizio Quattrocchi. Ein Film über den Mord wird ins Internet gestellt.

  • IRAK, Mai 2004: Der US-Geschäftsmann Nicholas Berg wird enthauptet. Das veröffentlichte Video nennen die islamistischen Täter «Abu Mussab al-Sarkawi schlachtet einen Amerikaner».

  • SAUDI-ARABIEN, Juni 2004: Ein Video zeigt die Enthauptung des entführten US-Bürgers Paul Johnson durch Al-Kaida-nahe Terroristen.

  • IRAK, Oktober 2004: Der britische Ingenieur Kenneth Bigley wird von seinen Entführern vor laufender Kamera enthauptet. Einen Monat später taucht ein Video auf, das die Erschießung der muslimischen Britin Margaret Hassan zeigt. Die Leiterin der Hilfsorganisation Care fleht darin vergeblich um ihr Leben.

  • PAKISTAN, Februar 2009: Extremisten filmen den Mord an einem polnischen Ingenieur. Das Video von der Hinrichtung des knienden Opfers wird in Auszügen vom TV-Nachrichtensender Duniya ausgestrahlt.

  • SYRIEN, Juni 2013: Der syrisch-katholische Mönch François Mourad wird nach Angaben von Radio Vatikan in der Provinz Idlib von Islamisten enthauptet. Nach Medienberichten umstehen mehrere Menschen das Opfer und filmen die Bluttat mit Handys.

  • SYRIEN, November 2013: Mit einer grausamen Hinrichtung warnt die Terrormiliz IS die Bevölkerung der Stadt Aleppo vor einer Zusammenarbeit mit dem Regime von Präsident Baschar al-Assad. Ein Video zeigt, wie IS-Kämpfer den Kopf eines vermeintlichen Assad-Anhängers durch die Straßen tragen.

  • IRAK, Juli 2014: Der IS filmt die Erschießung Dutzender Iraker. Laut «Spiegel» behaupten die Terroristen, die zivil gekleideten Opfer hätten für die irakische Armee gekämpft. Vermutlich wurde das Massaker in der Stadt Tikrit verübt.

  • Vermutlich Syrien, August 2014: Ein Video zeigt die Ermordung des US-Journalisten James Foley. Ein Maskierter sagt mit britischem Akzent, der Fotograf müsse als Vergeltung für die US-Luftangriffe gegen die IS-Miliz im Irak sterben.

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    IS-Terroristem drohen Obama im Enthauptungsvideo

    In dem Video werden auch Enthauptungen syrischer Soldaten gezeigt - vermutlich in Nordsyrien. Ein vermummter Dschihadist richtet in englischer Sprache mit britischem Akzent eine Botschaft an US-Präsident Barak Obama, in der er sagt, dass Kassig US-Soldat gewesen sei und den US-Truppen ähnliches widerfahren werde. Erneut machte die Terrorgruppe ihre Expansionsansprüche deutlich: auf Saudi-Arabien, Libyen oder auch Europa.

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    Wer war die Geisel Peter Kassig?

    Kassig leistete nach Angaben der «Washington Post» Armeedienst und war Mitglied des bekannten 75. Ranger Regiments. Der Infanterist habe mit seiner Einheit von April bis Juli 2007 im Irak gedient. Nach seinem ehrenhaften Ausscheiden aus dem Armeedienst aus medizinischen Gründen habe Kassig begonnen, Politikwissenschaft zu studieren, berichtete das Blatt weiter.

    Demnach reiste er während seiner Semesterferien in den Nahen Osten. Er gründete eine eigene kleine Hilfsorganisation. Von der türkischen Grenzstadt Gaziantep aus transportierte er später unter anderem Erste-Hilfe-Lieferungen nach Syrien und arbeitete in humanitären Projekten mit. Der aus Indianapolis (Indiana) stammende Kassig trat während seiner Gefangenschaft zum Islam über, wie der Sender CNN berichtete.

    Fünfte Enthauptung durch IS-Terrormilliz

    IS-Extremisten hatten zuvor bereits die beiden Amerikaner James Foley und Steven Sotloff sowie die Briten David Haines und Alan Henning ermordet. Eine von den USA angeführte internationale Allianz fliegt seit Anfang August im Irak und seit Ende September auch in Syrien Luftangriffe gegen die Extremisten. Dennoch stellte eine unabhängige Untersuchungskommission in einem am Freitag veröffentlichten Bericht für den UN-Menschenrechtsrat fest, dass die Kampfkraft des IS in Syrien größer geworden sei.

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    sam/news.de/dpa

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