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NS-Regime auf Beutezug: Hakenkreuz und Hitler-Gruß: Das haben die Nazis alles geklaut

Neben den schrecklichen Gräueltaten verbindet man den Nationalsozialismus auch mit einer Vielzahl von Symbolen und Gesten. Doch viele dieser Merkmale hat Hitler einfach bei anderen geklaut und für seine Zwecke missbraucht.

Neben den schrecklichen Gräueltaten verbindet man den Nationalsozialismus auch mit einer Vielzahl von Symbolen und Gesten. Doch viele dieser Merkmale hat Hitler einfach bei anderen geklaut. (Foto) Suche
Neben den schrecklichen Gräueltaten verbindet man den Nationalsozialismus auch mit einer Vielzahl von Symbolen und Gesten. Doch viele dieser Merkmale hat Hitler einfach bei anderen geklaut. Bild: picture-alliance / dpa / Stringer

Symbole, Gesten, Parolen: Jede Epoche hat ihre eigenen charakterisierenden Merkmale. Auch die wohl dunkelste Zeit der deutschen Geschichte, der Nationalsozialismus, bleibt dabei nicht außen vor. Viele der von Adolf Hitler und seinen Anhängern verwendeten Embleme sind heute verpönt oder wie der Hitlergruß sogar verfassungsrechtlich verboten. Doch erst durch die Gräueltaten der Nazis wurde ihnen ein negativer Stempel aufgedrückt. Die Symbole stammen überwiegend aus einem anderen Kontext. Hitler hat sie geklaut, sich ihrer bedient und sie genau wie seine Prachtbauten instrumentalisiert.

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Fraktur als Nazi-Schrift verpönt

Nutzen Designer die Fraktur, denken viele Leute sofort an den Nationalsozialismus. Diese Schriftart wurde als die einzig "wahre deutsche Schrift" von den Nationalsozialisten in ihren Druckwerken verwendet, da sie seit dem 16. Jahrhundert in Deutschland boomte. Auf fast alle Propaganda-Plakate der NSDAP prangte die Fraktur. 1941 verbot die Parteiführung jedoch den Gebrauch und seitdem war sie als "Schwabacher Judenletter" verhasst. Trotz dass diese Schriftart nur von 1933 bis zu ihrem Verbot bei den Nazis populär war, trägt sie dennoch einen Nazistempel und das bis heute.

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Als Hitler das Hakenkreuz stahl

Selbst das Hakenkreuz ist gestohlen. Seit 6000 Jahren sind Swastikas in Europa, Asien und sogar in Afrika sowie Mittelamerika mit den charakteristischen abgewinkelten Armen zu finden. Eigentlich ist dieses Symbol nach der indischen Muttersprache Sanskrit ein Glücksbringer. Auch in der keltischen und germanischen Kultur wurde das Zeichen verwendet. 1920 übernahmen die Nationalsozialisten ein auf der Spitze stehendes und nach rechts gewinkeltes Hakenkreuz als ihr Partei-Erkennungssymbol. Angeblich soll es die arische Rasse darstellen.

Arier aus Pakistan und Hitler-Gruß aus Italien?

Wo wir beim nächsten wären: Nämlich dem Arier-Begriff. Er ist jedoch so stark mit dem Dritten Reich und dem Holocaust verbunden, dass seine wahre Bedeutung nicht bekannt ist. Denn eigentlich entstammt der Begriff nicht der Denkschmiede der Nazis, sondern aus dem indogermanischen Sprachraum. Als Arier bezeichneten sich die Menschen, die die indo-iranische Sprache sprechen – also Menschen im Iran, Pakistan und Indien. Hat also nicht wirklich etwas mit Hitlers Definition der Herrenrasse gemein. Die Germanen kannten den Begriff nicht und bezeichneten sich demzufolge auch nicht so. Arier bedeutet wörtlich übersetzt "Nicht die anderen", also die eigenen Leute.

Hitlergruß war im Dritten Reich Pflicht

Mit dem sogenannten Hitlergruß begrüßten sich die Parteimitglieder bereits seit 1925. Doch Hitler hatte ihn von seinem italienischen Freund Benito Mussolini geklaut. Und dieser wiederum schaute sich die Grußform beim römischen Gruß – dem Saluto romano – von Caesar ab. Seit 1926 war NSDAP-intern befohlen, sich mit einem ausgestreckten rechten Arm und nach unten zeigender Handfläche zu begrüßen. In einer Zeitschrift klärten die Nazis sogar darüber auf, dass sie nichts geklaut hätten und untermalten ihre Aussage mit den Symbolen der Kommunisten. Während die Nazis den Arm hoben, riefen sie die mittlerweile verbotenen Heil-Rufe.

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Der nächste Punkt: Das Wörtchen "Heil". Die entsprechenden Worte für den Gruß "Heil Hitler" und "Sieg Heil" brachte der Gröfaz gleich aus seiner Heimat Österreich mit. Dort wird der Gruß "Heil" nämlich ganz normal, wie in Bayern das "Servus", unter Freunden zur Begrüßung verwendet. Im Nationalsozialismus löste diese Losung das übliche "Guten Tag" ab.

Bevor die Nazis an die Macht kamen, war es üblich am Ende einer Rede dreimal «Hurra» zu rufen. Daraus entwickelte sich das dreifache "Sieg Heil" am Schluss von öffentlichen Kundgebungen. Doch der Kunsthändler und Pianist Ernst Hanfstaengel, der für Hitler sehr oft Wagner spielte, beansprucht den dreifachen Ruf für sich. Er zeigte dem Reichskanzler den Schlachtruf seiner ehemaligen Football-Mannschaft der amerikanischen Universität Harvard. Laut Spiegel hatte Hanfstaengel mit "Harvard, Harvard, Harvard – rah, rah, rah!" die "intellektuelle Verantwortung" für den Dreiklang.

Aber auch bei einigen Begriffen läuft uns ein kalter Schauer über den Rücken. Zum Beispiel im Zug, wenn wir das Schild "Führerkabine" lesen.

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