
- Drei Tote im Westerwald gefunden: Vater, Mutter und Sohn getötet
- Mutmaßlicher Täter (61) weiter auf der Flucht
- Nachbarn äußern sich schockiert - Familie hatte wohl Probleme
- Familie starb an Schüssen und Stichen
Es war eine Schreckensmeldung, die bis heute nachhallt. In Weitefeld (Landkreis Altenkirchen) im Westerwald hat die Polizei am vergangenen Sonntag (6. April) drei Leichen auf einem Wohnanwesen entdeckt. Die Polizei berichtete zunächst lediglich von zwei männlichen und einem weiblichen Opfer. Heute weiß man: Es handelt sich bei den Opfern um eine Familie - Vater, Mutter und Sohn (16).
Während man zunächst nicht klar eingrenzen konnte, ob es sich bei dem Täter um ein oder mehrere Menschen handelte, gehe man heute indes von einer Person aus, die sich laut Polizei-Informationen immer noch auf der Flucht befindet. Es gäbe jedoch bereits einen Verdächtigen.
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Leichenfund im Westerwald - Aktuelle Informationen im News-Ticker
Alle aktuellen Entwicklungen zum mutmaßlichen Mehrfach-Mord in Weitefeld lesen Sie hier im News-Überblick:
+++ Polizei durchsucht Haus des mutmaßlichen Täters +++
Der mutmaßliche Täter (61) soll möglicherweise in der Nacht des Tattags noch einmal in seinem Haus gewesen sein, wie "Bild" berichtete. Die Polizei wolle den Sachverhalt nicht kommentieren, sagte ein Sprecher. "Ich kann es weder bestätigen noch ausschließen noch dementieren." Am Donnerstag durchsuchte die Polizei die Räume. Es handle sich um eine Standardmaßnahme, erklärt der Polizeisprecher. Er könnte sich noch in der Nähe aufhalten, erklärte er. "Wir können nicht ausschließen, dass er sich noch hier aufhält." Die Suche geht im Umfeld von Elkenroth und dem Tatort weiter.
+++ Dreifachmord - Opfer starben an Schüssen und Stichen +++
Die drei Todesopfer der Gewalttat im Westerwald sind nach den vorläufigen Ergebnissen der rechtsmedizinischen Untersuchung an Schuss- und Stichverletzungen gestorben. Das teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz mit. An den Leichen des Ehepaars seien jeweils sowohl Schuss- als auch Messer- und Stichverletzungen nachgewiesen worden, woran beide letztlich verblutet seien. Bei dem 16 Jahre alte Sohn sei eine tödliche Schussverletzung festgestellt worden.
Der 61 Jahre alte Tatverdächtige aus einem Nachbarort, der die Familie in der Nacht zum vergangenen Sonntag in einem Einfamilienhaus in Weitefeld im Westerwald getötet haben soll, ist weiter auf der Flucht. Er wurde in der Vergangenheit bereits wegen versuchten Totschlags und Bedrohung seiner damaligen Ehefrau verurteilt.
+++ Mutmaßlicher Dreifachmörder aus Westerwald vorbestraft +++
Der wegen des dreifachen Mordes in Weitefeld im Westerwald gesucht Tatverdächtige ist schon einmal wegen versuchten Totschlags verurteilt worden. Er sei 2011 wegen der Tat an seiner damaligen Ehefrau vom Landgericht Koblenz zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz auf Anfrage mit. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
"2018 folgte eine Verurteilung wegen Bedrohung - ebenfalls zum Nachteil der seinerzeit geschädigten Ehefrau", hieß es weiter. Das Amtsgericht Betzdorf habe ihn daraufhin zu einer Strafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.
Der 61-Jährige ist seit der mutmaßlichen Tat am frühen Sonntagmorgen auf der Flucht. Er steht in dringendem Tatverdacht, ein Ehepaar im Alter von 47 und 44 Jahren und dessen 16 Jahre alten Sohn getötet zu haben.
+++ Familie im Westerwald getötet: 200 Hinweise auf Verdächtigen +++
Zwei Tage nach dem Fund einer getöteten dreiköpfigen Familie in Weitefeld im Westerwald sucht die Polizei weiter nach dem tatverdächtigen Mann aus dem Nachbardorf. Mittlerweile seien mehr als 200 Hinweise eingegangen, teilte die Polizei mit. Alle infrage kommenden Aufenthaltsorte des mutmaßlichen Dreifachmörders werden demnach abgeklärt. "Dabei könnten erneut Spezialeinheiten mit spezieller Schutzausstattung sowie der Polizeihubschrauber zum Einsatz kommen."
"Uns ist bewusst, dass diese erschütternde Tat die Gemeinschaft getroffen hat", schrieb die Polizei. "Wenngleich wir als Polizei den Bürgerinnen und Bürgern die Ängste nicht gänzlich nehmen können, sind wir weiterhin mit Präsenz und Unterstützung an Ihrer Seite. Sprechen Sie uns gerne an!"
+++ Nachbarn berichten von traurigen Zuständen bei der Opfer-Familie+++
Gegenüber der "Bild"-Zeitung äußern sich nur wenige Tage nach dem traurigen Verbrechen Nachbarn und Arbeitskollegen der Opfer. Obwohl die Nachbarn nicht viel Kontakt zu der Familie hatten, die eher zurückgezogen lebte, sei die Anteilnahme groß. "Immer, wenn man am Haus vorbeilief, hörte man Krach und Geschreie. Auch das Jugendamt war schon bei der Familie", wird ein Nachbar gegenüber der "Bild"-Zeitung zitiert. Ein Angestellter der örtlichen Metzgerei, wo die Mutter der Familie jahrelang gearbeitet haben soll, zeigte sich schockiert: "Wir stehen alle unter Schock. Uns fehlen die Worte."
Ein weiterer Nachbar erklärte, dass es der Familie in der letzten Zeit ein wenig besser zu gehen schien: "Ihr Sohn wirkte oft auch traurig. Vor ein paar Wochen aber bekam er einen Motorroller, seitdem ging er richtig auf. Auch seine Mutter wirkte seitdem viel glücklicher."
Es ist derzeit nicht klar, welches Motiv hinter dem mutmaßlichen Mord an der Familie steckt. Auch darüber, in welcher Verbindung der mutmaßliche Täter zur Opferfamilie steht, gäbe es derzeit keine Informationen.
+++ Mann aus Nachbarort als mutmaßlicher Dreifachmörder gesucht +++
Einen Tag nach dem Fund von drei Getöteten in Weitefeld im Westerwald steht ein 61-Jähriger aus einem Nachbarort unter dringendem Tatverdacht. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat nach eigener Aussage einen Haftbefehl wegen des Verdachts des dreifachen Mordes gegen den Mann erwirkt. "Der Verdächtige befindet sich weiterhin auf der Flucht", teilte sie mit.
+++ Familie mit Schusswaffen und Stichwaffen getötet +++
Bei den Opfern handelt es sich nach den Angaben um einen 47-jährigen Mann, dessen 44-jährige Ehefrau und den gemeinsamen 16-jährigen Sohn. "Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand sind sowohl Schusswaffen als auch Stichwaffen benutzt worden. Die Obduktion der Leichen ist veranlasst, aber noch nicht abgeschlossen", erklärte die Staatsanwaltschaft.
Insbesondere die Analyse der forensischen Spurenlage am Tatort habe zu dem dringenden Tatverdacht gegen den 61-Jährigen geführt. In welchem Verhältnis der Mann zu den drei Opfern stand, blieb zunächst offen.
Für eine Öffentlichkeitsfahndung beschrieb die Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Täter als 1,74 Meter groß und 74 Kilogramm schwer - mit braunen Haaren und blau-grauen Augen. Er habe Narben am rechten Oberarm, linken Unterarm sowie an einer Augenbraue. Auf dem Handrücken habe er ein Tattoo: "Katja" in russischer Schreibweise.
+++ Anwohner geschockt nach Dreifachmord - Zahlreiche Hinweise an die Polizei+++
"Die Ermittlungen dauern an, wir können keine Festnahme vermelden", sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen nach dem Fund von drei Leichen im Westerwald. Indes äußerte sich auch der Bürgermeister des Ortes Weitefeld: Die Menschen in der kleinen Ortschaft im Kreis Altenkirchen seien geschockt, so Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler gegenüber der Presse. "Sie empfinden Empathie gegenüber den Opfern, aber auch eine gewisse Unsicherheit."
Indes berichtet die deutsche Presseagentur, dass zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei eingegangen sind. "Eine mutmaßlich männliche Person ist am Tatort gesehen worden, wir können aber nicht ausschließen, dass es im Hintergrund weitere Personen gab", erklärt ein Polizeisprecher. Auch heute, einen Tag nach dem Verbrechen gibt es noch keine weiteren Spuren, die zu den mutmaßlichen Täter:innen führen.
+++ Schreiende Frau rief die Polizei - Leichenfund im Westerwald +++
Die Polizei war gegen 3.45 Uhr per Notruf alarmiert worden. Den Abgaben zufolge hatte eine schreiende Frau angerufen, womöglich die später getötete 44-Jährige. Als die Beamten eintrafen, floh eine mutmaßlich männliche Person zu Fuß vom Tatort. Das Einfamilienhaus, in dem die drei Leichen entdeckt wurden, liegt in der Nähe eines Waldgebietes.
+++ Dreifachmord im Westerwald: Polizei sucht weiterhin nach dem oder die Täter+++
Einen Tag nach dem Fund von drei toten Familienmitgliedern im Westerwald sind der oder die Täter weiter auf der Flucht. "Die Ermittlungen dauern an, wir können keine Festnahme vermelden", sagte ein Polizeisprecher am frühen Morgen.
+++ Keine Angaben zur Tatwaffe +++
Zur Tatwaffe wollte sich der Sprecher am Morgen weiter nicht äußern. "Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir dazu keine Angaben machen", sagte er. Unklar ist auch weiter, ob es ein Täter oder mehrere sind. "Eine mutmaßlich männliche Person ist am Tatort gesehen worden, wir können aber nicht ausschließen, dass es im Hintergrund weitere Personen gab", sagte er.
+++ Dreiköpfige Familie bei Gewalttat im Westerwald getötet +++
Bei den Todesopfern der Gewalttat in Weitefeld im Westerwald handelt es sich um eine dreiköpfige Familie. Unter den Opfern sei ein 47 Jahre alter Mann, eine 44 Jahre alte Frau und ein 16-jähriger Jugendlicher, teilte die Polizei mit.
+++ Ortsbürgermeister zeigt sich nach Leichenfund betroffen +++
Nach dem Fund von drei Leichen in Weitefeld hat sich der Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler (parteilos) geäußert. Er sei tief betroffen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können".
Die Polizei habe ihn am frühen Morgen gegen fünf Uhr gebeten, die lokale Schule für das SEK aufzuschließen. "Seitdem ist die ganze Zeit was los", so der 67-Jährige. Der Ort sei weiterhin vollkommen abgeriegelt. "Die Leute aus dem Dorf rufen ja nicht die Polizei an, die rufen mich an und wollen wissen, was los ist", berichtete Keßler.
Der Verbandsbürgermeister des nahe gelegenen Daaden-Herdorf, Helmut Stühn (parteilos), sagte: "Das ist schrecklich. Ich kann mir vorstellen, dass die schreckliche Tat schon zu einer großen Betroffenheit geführt hat und nicht fassbar ist."
+++ Tat im familiären Kontext? Zwei männliche und ein weibliches Opfer im Westerwald +++
Es deute vieles darauf hin, dass es sich um eine Tat im Kontext eines familiären Umfeldes handele. Auf die Frage, ob eines der männlichen Opfer minderjährig sei, sagte er nur: "Wir können es nicht ausschließen."
Für ein Motiv im familiären Umfeld spreche neben der frühen Uhrzeit auch der Tatort - ein Einfamilienhaus, erläuterte der Sprecher. Die Polizei sei gegen 3.45 Uhr am Sonntagmorgen mit einem Notruf informiert worden. Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuß geflohen. Nach unbestätigten Hinweisen könnten Schuss- oder Stichwaffen bei der Tat eingesetzt worden sein. Eine Polizeisprecherin sagte zu dem Notruf: "Es war eine schreiende Person."
In den frühen Morgenstunden des Sonntags sei es nach jetzigen Erkenntnissen zu einem Kapitaldelikt gekommen. Details zu den Hintergründen der Tat sowie zu den Opfern machte der Sprecher am Morgen zunächst nicht und verwies auf die laufenden Ermittlungen. Details, in welchem Verhältnis die drei Toten zueinander standen, sind nicht bekannt. Außerdem kennen die Ermittler, welches Motiv der oder die Täter hatte. Das gilt auch für die Zahl der Täter. Ob die Ermittler von einem oder mehreren Tätern ausgehen, ist derzeit nicht klar.Die Fahndung läuft im Moment, wie der Sprecher weiter sagte.

+++ Täter auf der Flucht: Polizei sperrt Dorf ab +++
Die Polizei sei mit starken Kräften vor Ort. Sie bitten die Bevölkerung achtsam zu sein und keine Anhalter mitzunehmen. Für die Bevölkerung bestehe aber keine konkrete Gefahr. Jedes Auto, das hinein- oder hinausfahren wolle, werde kontrolliert, sagte ein dpa-Reporter. Es seien Polizisten mit Schutzhelmen und Maschinenpistolen im Einsatz, ein Hubschrauber sei in der Luft unterwegs.
Ein direkter Anwohner berichtete, er habe kurz nach 06.00 Uhr einen Hubschrauber über seiner Straße fliegen sehen. "Es ist kaum zu glauben, es ist furchtbar und schrecklich", sagte ein 43 Jahre alter Dorfbewohner, der am Vormittag mit seinem Hund unterwegs war. Auch er berichtete von einem Hubschrauber in den frühen Morgenstunden. Im Ort herrsche eine Art Ausgangssperre.
Die Gemeinde Weitefeld liegt im Westerwald im Landkreis Altenkirchen. Knapp 2.300 Menschen leben dort in den beiden Ortsteilen. Sie gilt als älteste Gemeinde im Kreisgebiet, der Ortsname wurde erstmals 848 urkundlich erwähnt.
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bos/ife/news.de/dpa
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