
- Spart man durch die Zeitumstellung Energie?
- Sommerzeit spart Strom für Licht
- Studien offenbaren Auswirkungen der Zeitumstellung
Zweimal im Jahr wird die Uhr umgestellt: Im Frühjahr eine Stunde vor, im Herbst eine Stunde zurück. Die Idee dahinter ist denkbar einfach – die Sommerzeit soll nämlich dabei helfen, Energie zu sparen, indem das Tageslicht besser genutzt wird. Doch wie effektiv ist dieses Konzept wirklich? Und lohnt sich die Umstellung aus energetischer Sicht eigentlich noch?
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Reduzierter Beleuchtungsbedarf während Sommerzeit – Ein echtes Einsparpotenzial?
Einer der Hauptgründe für die Einführung der Sommerzeit war die Annahme, dass durch längere Abendhelligkeit weniger künstliche Beleuchtung benötigt wird. Tatsächlich zeigt sich, dass Haushalte und Unternehmen in den Sommermonaten weniger Strom für Licht verbrauchen. Moderne LED-Technologie und effiziente Beleuchtungssysteme haben diesen Effekt jedoch zunehmend abgeschwächt. Während in der Vergangenheit Glühlampen einen erheblichen Stromverbrauch verursachten, verbrauchen LEDs heute nur noch einen Bruchteil dessen.
Heiz- und Kühlverhalten: Ein unerwarteter Effekt
Während weniger Beleuchtung genutzt wird, könnte der Energieverbrauch an anderer Stelle steigen: Klimaanlagen und Heizungen spielen eine entscheidende Rolle. Im Frühling und Herbst müssen Gebäude morgens früher beheizt werden, weil die Sonne später aufgeht. Gleichzeitig steigt in heißen Sommermonaten die Nutzung von Klimaanlagen am Nachmittag und Abend, da die Sonne länger intensiv scheint. Studien vomInstitut für ökologische Wirtschaftsforschungsowie vom Umweltbundesamt zeigen, dass diese Effekte die durch reduzierte Beleuchtung eingesparten Energiekosten teilweise oder sogar vollständig kompensieren.
Industrie und Verkehr – Einsparungen oder Mehrverbrauch?
Auch in Industrie und Gewerbe gibt es kaum klare Vorteile. Produktionsprozesse laufen oft rund um die Uhr, unabhängig von der Tageszeit. Zudem beeinflusst die Sommerzeit den Stromverbrauch im Verkehrssektor kaum. Straßenbeleuchtung wird zwar etwas später eingeschaltet, aber dieser Effekt fällt im Gesamtverbrauch kaum ins Gewicht.
Fazit: Sommerzeit als überholtes Modell?
Die ursprüngliche Idee, durch längere Helligkeit signifikant Energie zu sparen, ist heute nicht mehr so wirksam wie einst gedacht. Während früher der reduzierte Beleuchtungsbedarf einen messbaren Unterschied machte, wird dieser Vorteil heute durch geändertes Heiz- und Kühlverhalten sowie technologische Entwicklungen nahezu ausgeglichen. Die Debatte über die Abschaffung der Zeitumstellung bleibt also aktuell – denn echte Energieeinsparungen sind durch die Sommerzeit kaum noch gegeben.
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