Madeleine McCann: Es tut sich etwas im Fall Maddie - "alle sind nervös!"

Auch 17 Jahre nach ihrem mysteriösen Verschwinden lässt der Fall Madeleine McCann einfach nicht los. Heute, Jahre später, nachdem die Dreijährige im Urlaub verschwand, wird ein Deutscher des Mordes beschuldigt. Beteiligte äußern nun einen schrecklichen Verdacht.

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Ihr Vermisstenfall ging um die Welt - 2007 verschwand Madeleine McCann während eines Familien-Urlaubs in Portugal. (Foto) Suche
Ihr Vermisstenfall ging um die Welt - 2007 verschwand Madeleine McCann während eines Familien-Urlaubs in Portugal. Bild: Steve Parsons/PA Wire/dpa
  • Update im Vermisstenfall Madeleine McCann
  • Maddie-Verdächtiger könnte sich einer Haftstrafe entziehen
  • Wird nun endlich Anklage erhoben im Fall Maddie?

Es ist einer der schrecklichsten und populärsten Vermisstenfälle der Welt. Die kleineMadeleine McCann, damals drei Jahre alt, verschwindet vor über 17 Jahren am 3. Mai 2007 während eines Familien-Urlaubs in Portugal. Der OrtPraia da Luz erlangt in Folge der jahrelangen Ermittlungen traurige Berühmtheit. Denn die kleine Maddie wurde bisher nicht gefunden. Während im Zuge der Ermittlungen sogar ihre Eltern verdächtigt wurden, gelang es der Polizei schließlich, einen Tatverdächtigen auszumachen - der deutsche Christian B, 48 Jahre alt. Doch trotz der Beweise, die sich nach und nach erhärteten, könnte sich der 48-Jährige einer Haftstrafe entziehen - aus diesem Grund.

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Maddie-Verdächtiger Christian B. beantragt vorzeitige Haftentlassung

Er ist kein Unbekannter gegenüber der Polizei. Der Maddie-Verdächtige Christian B. sitzt derzeit noch wegen Vergewaltigung in Haft - könnte jedoch bald frei kommen. Eine Anklage der Braunschweiger Staatsanwaltschaft zuvor wegen gleich mehrerer mutmaßlicher Sexualverbrechen wurde bereits abgewiesen. Ist das die Möglichkeit für Christian B. von der Bildfläche zu verschwinden? Und das, bevor der mutmaßliche Beschuldigte im Fall Maddie überhaupt angeklagt werden kann?

Er sitzt derzeit noch eine Haftstrafe ab und gilt als dringend tatverdächtig im Vermisstenfall Madeleine McCann - Christian B. (Foto) Suche
Er sitzt derzeit noch eine Haftstrafe ab und gilt als dringend tatverdächtig im Vermisstenfall Madeleine McCann - Christian B. Bild: dpa/dpa Pool | Michael Matthey

Wie unter anderem "The Sun" berichtet, habe Christian B. die vorzeitige Entlassung aus der Haft, die er wegen einer Vergewaltigung im Jahr 2019 absitzt, beantragt. Eigentlich eine Tatsache, über die man eher schmunzeln könnte, doch die Verantwortlichen im FallMadeleine McCann macht genau das nervös. "Normalerweise würde ein Schritt wie sein Antrag auf vorzeitige Freilassung vor Gericht ausgelacht werden", zitiert die britische "Sun" einen Insider aus Deutschland. Doch dem ist nicht so.

Update im Fall Maddie - Anklage wird vorbereitet

Zeugen im Fall Maddie wurden zu einem geheimen Treffen einberufen, so heißt es. Es soll nun endlich die langersehnte und gut vorbereitete Anklage gegen Christian B. im mutmaßlichen Mordfall Maddie erfolgen.

Entführt am 3. Mai 2007
Maddie McCann
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  • 27. April 2007: Die Familie McCann aus der mittelenglischen Grafschaft Leicestershire beginnt ihren Urlaub in Praia da Luz, einem Ferienort an der Algarve.

  • 3. Mai 2007: In den Abendstunden geht das Ehepaar Gerry und Kate McCann in eine nur wenige Meter von der Ferienanlage entfernte Tapasbar zum Essen. Ihre Kinder, die dreijährige Madeleine und die zweijährigen Zwillinge Sean und Amelie, bleiben schlafend in der Ferienwohnung zurück.

  • Gerry McCann und seine Frau schauen im Halbstundentakt nach ihren schlafenden Kindern. um 21.05 Uhr sind alle drei Sprösslinge noch in der Ferienwohnung. Als Kate McCann kurz nach 22 Uhr ins Kinderzimmer kommt, findet sie nur die schlafenden Zwillinge - doch Maddie ist verschwunden.

  • 7. Mai 2007: Das Ehepaar McCann wendet sich in einem TV-Aufruf an die unbekannten Entführer ihrer Tochter und flehen darum, das Kind freizulassen. Dem TV-Auftritt folgen zahlreiche Aufrufe in den Medien, in denen um Mithilfe gebeten wird.

  • Auch Prominente wie Fußballstar David Beckham und Cristiano Ronaldo, die Autorin J-K. Rowling und Unternehmer Richard Branson rufen zur Unterstützung auf. Mehrere Stars setzen gemeinsam vier Millionen Euro als Belohnung aus, wenn Maddie wiedergefunden wird.

  • 15. Mai 2007: Die britische Polizei nimmt den britisch-portugiesischen Geschäftsmann Robert M. als Verdächtigen ins Visier. Dieser bestreitet die Tat jedoch.

  • 5. August 2007: Scotland Yard setzt Leichenspürhunde ein. Es erhärtet sich der Verdacht, dass die kleine Maddie bereits in der Ferienwohnung in Praia da Luz gestorben ist. Die Ermittler konzentrieren sich auf die Befragung der Familie McCann sowie deren Angehörige.

  • 6. September 2007: Das Ehepaar McCann wird offiziell zu Verdächtigen im Fall der vermissten Maddie. Wie Medien berichten, geht die Polizei davon aus, dass die Eltern die Leiche ihrer Tochter versteckt haben.

  • Juli 2008: Die Polizei in Portugal stellt ihre Ermittlungen ein, da sich keine Ergebnisse abzeichnen. Zu den Akten gelegt wird der Fall jedoch nicht.

  • Januar 2009: Nach dem hartnäckigen Drängen der Familie McCann sucht ein Team von Scotland-Yard-Fahndern erneut in Portugal nach der verschwundenen Maddie McCann.

  • Mai 2009: Zwei Jahre sind nach dem Verschwinden von Maddie ins Land gezogen. Ihre Eltern wenden sich in der US-Talkshow von Oprah Winfrey erneut an mögliche Entführer und bitten ihn eindringlich, ihre Tochter freizulassen.

  • Mai 2010: Drei Jahre nach Maddies mysteriösem Verschwinden fordern Kate und Gerry McCann Einsicht in die Ermittlungsunterlagen, die die Polizei in Portugal bislang unter Verschluss hielt.

  • März 2011: Der portugiesische Chefermittler des Falles, Gonçalo Amaral, veröffentlicht ein Buch über Maddies Verschwinden - trotz Protesten der Eheleute McCann. In dem Buch formuliert Amaral seine These, Maddie sei im Urlaubshotel ums Leben gekommen und ihre Eltern seien in das Verschwinden verstrickt.

  • Mai 2011: Kate McCann bringt ein Buch mit ihrer Version der Geschehnisse heraus. Darin thematisiert sie die Qualen, die sie und ihre Familie nach dem Verschwinden der kleinen Maddie durchgestanden haben.

  • Mai 2011: Die britische Polizei kündigt an, den Fall erneut untersuchen zu wollen. Premierminister David Cameron bestätigt, dass die Ermittlungsakten erneut überprüft werden sollen.

  • 25. April 2012: Scotland Yard gibt bekannt, dass die Vermutung im Raum steht, Maddie sei noch am Leben. Dazu veröffentlichen die Ermittler Fotos, die zeigen, wie die als Dreijährige Entführte aktuell aussehen könnte.

  • Juli 2013: Die Fahndungen nach Maddie laufen weiter. Die britische Polizei nennt 38 Personen, die bei Nachforschungen identifiziert wurden und für die Ermittlungen ausschlaggebend sein könnten. Von Festnahmen ist noch nicht die Rede.

  • Oktober 2013: Der Fall Madeleine McCann kommt wieder in Bewegung. Die Polizei analysiert tausende von Handydaten, zudem wird der Entführungsfall im britischen, niederländischen und deutschen Fernsehen wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerufen. Bereits nach der Ausstrahlung im britischen Fernsehen gehen hunderte neuer Hinweise bei der Polizei ein.

  • Juni 2014: Eine erneute Suche nach Spuren des verschwundenen Mädchens auf drei Brachflächen in der Nähe der portugiesischen Ferienanlage bringt keine Hinweise.

  • April 2017: Die britische Polizei hat die Hoffnung auf eine Lösung des Falls nicht aufgegeben. Vier Beamte seien weiter mit einer «kleinen Zahl von entscheidenden Ermittlungssträngen» befasst, teilt Scotland Yard mit.

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    Kläger sind nervös wegen Wohlwollens des Gerichts

    "Aber alle sind sehr nervös nach dem, was letztes Jahr bei seinem Vergewaltigungsprozess passiert ist", berichtet die britische Quelle. Dass Christian B. vom Braunschweiger Gericht im vergangenen Jahr freigesprochen wurde, sorgt für Beunruhigung. Die Anwälte von Maddie wissen, dass man jetzt handeln müsse. Der Grund: Solle sein Gesuch auf vorzeitige Haftentlassung tatsächlich stattgegeben, besteht akute Fluchtgefahr. Die Befürchtung: Sobald Christian B. frei ist, wird er verschwinden und wahrscheinlich nie wieder gesehen werden.

    Akute Fluchtgefahr von Maddie-Verdächtigen Christian B. - Wird er jetzt endlich angeklagt?

    „Wir haben das im Laufe der Jahre immer wieder bei anderen Straftaten gesehen – und sogar seine eigenen Anwälte haben das gesagt", so ein Insider. Die Anwälte tun also alles indes, um möglichst schnell die Anklage vorzubereiten. 

    Die Anwälte des Angeklagten Christian B. versuchen derweilen seine Freilassung zu erreichen, bevor eine Berufung des Braunschweiger Urteils erfolgen kann.

    Über den Antrag auf vorzeitige Entlassung wird die Strafvollstreckungskammer in Deutschland urteilen. Dann entscheidet sich auch, ob und wie schnell im Fall Maddie Anklage erhoben werden kann.

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