Germanwings-Absturz von Flug 4U9525: Emotionales Gedenken an Flugzeugkatastrophe und 150 Todesopfer

Das Grauen des Germanwings-Absturzes vom 24. März 2015 beschäftigt die südfranzösische Bergregion als Unglücksort auch zehn Jahre nach der Tragödie. Die Erinnerungen an den Flugzeugabsturz sind jedoch nicht durchweg negativ.

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Am 24. März 2015 zerschellte der Germanwings-Airbus mit der Flugnummer 4U9525 an einem Berg in den Alpen. Alle 150 Insassen starben. (Foto) Suche
Am 24. März 2015 zerschellte der Germanwings-Airbus mit der Flugnummer 4U9525 an einem Berg in den Alpen. Alle 150 Insassen starben. Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd
  • Germanwings-Unglück jährt sich zum zehnten Mal
  • Flugzeug-Absturz am 24.03.2015 riss 150 Menschen in den Tod
  • So erinnert man sich heute noch am Absturzort an die Germanwings-Katastrophe

Der tragische Absturz des Germanwings-Fluges 9525 in den französischen Hochalpen mag zehn Jahre zurückliegen, doch die Erinnerung an die Tragödie, die 150 Menschenleben auslöschte, ist bis heute präsent. In der südfranzösischen Bergregion, wo das Flugzeug im Gebirge zerschellte, erinnern sich Verantwortliche anlässlich des Jahrestags am 24. März 2025 auch an die enorme Hilfsbereitschaft der Bevölkerung angesichts der Katastrophe.

Germanwings-Absturz am 24. März 2015: 150 Menschen von psychisch krankem Piloten in den Tod gerissen

  • Am 24. März 2015 kamen bei dem Absturz des Germanwings-Fluges 9525 in den französischen Alpen alle 150 Menschen an Bord ums Leben.
  • Die Airbus-A320-Maschine war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf.
  • Nach Überzeugung der Ermittler führte der psychisch kranke Copilot Andreas L. den Absturz absichtlich herbei, um sich das Leben zu nehmen.

Prads-Haute-Bléone als Ort der Erinnerung: "Beginn eines Alptraums"

Wrackteile und Trümmer liegen an einem Berghang nach dem Absturz einer Maschine vom Typ Airbus A320 der Fluggesellschaft Germanwings bei Seyne-les-Alpes in der Provence, Frankreich. (Foto) Suche
Wrackteile und Trümmer liegen an einem Berghang nach dem Absturz einer Maschine vom Typ Airbus A320 der Fluggesellschaft Germanwings bei Seyne-les-Alpes in der Provence, Frankreich. Bild: picture alliance / dpa | Thomas Koehler/Photothek.Net

Dort, wo die Maschine im Gebirge zerschellte, auf dem Gebiet der kleinen Gemeinde Prads-Haute-Bléone, spricht der damalige Bürgermeister Bernard Bartolini über den Moment, als er über das Unglück informiert wurde. "Als ich erfuhr, dass es sich um einen Airbus A320 handelt, war das der Beginn eines Alptraums", sagte er dem Sender Alpes 1. "Für einen Bürgermeister ist es eine Apokalypse, eine Katastrophe dieses Ausmaßes bewältigen zu müssen. Zum Glück hatten wir unsere Bevölkerung, die ihr Herz und ihre Türen für die Familien weit geöffnet hat", sagte er mit Blick auf die Unterstützung der Angehörigen der Opfer.

Die Gedenkstätte für die Opfer des Absturzes des Germanwings-Airbus A320 in dem Dorf Le Vernet in den französischen Alpen am 23. März 2025, am Vorabend der Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag des Unglücks. (Foto) Suche
Die Gedenkstätte für die Opfer des Absturzes des Germanwings-Airbus A320 in dem Dorf Le Vernet in den französischen Alpen am 23. März 2025, am Vorabend der Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag des Unglücks. Bild: picture alliance/dpa/AFP | Christophe Simon

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Augenzeugen von Germanwings-Absturz bis heute traumatisiert

"Wir haben das Grauen in unserer Nähe gesehen. Ich kann es immer noch nicht erzählen, so unaussprechlich ist es", meinte Bartolini zu seinen Eindrücken vom Absturzort. "Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man nicht mehr vergessen kann. Und man hat alles getan, um nicht zu vergessen." Die Narbe, die durch den Absturz entstanden sei, habe sich nicht geschlossen. "Sie ist ein Hauptelement, das mein Leben im Allgemeinen und das Leben als Bürgermeister geprägt hat."

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Regionalbeamtin Sandra Cortini-Connors, die nach dem Absturz im öffentlichen Krisenzentrum des Departements Alpes-de-Haute-Provence im Einsatz war, weiß noch, dass es viele Hilfsangebote aus der Bevölkerung gab. "Ich erinnere mich an eine Familie, die anrief, um ein freies Zimmer in ihrem kleinen Haus anzubieten, obwohl sie nur sehr wenig Platz hatte." Neben einem Quartier hätten Menschen auch ihre Dolmetscherdienste angeboten, um die Kommunikation zwischen den Behörden und den Familien der Opfer 18 verschiedener Nationalitäten zu erleichtern.

Kampfjet-Pilot schildert Eindruck von Unglücksstelle nach Germanwings-Absturz im März 2015

Gegenüber dem Sender France Info äußerte sich erstmals auch der Pilot des Kampfjets, der zur Suche nach dem vom Radar verschwundenen Airbus aufgestiegen war. "Was ich sah, war überhaupt nicht das, was ich gesucht hatte. Das Wrack des Flugzeugs gab es nicht wirklich, denn es war in den Hügel gekracht", sagte er zum Ausmaß der Zerstörung. Dass es bei dem guten Wetter zu dem Unglück kommen konnte, sei für ihn zunächst unverständlich gewesen.

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