Auto fährt in Menschenmenge: Bodybuilder und Ladendetektiv - was über den München-Raser bekannt ist

München steht noch immer unter Schock. Am Donnerstag raste ein 24-jähriger Mann mit seinem Auto in eine Menschenmenge und verletzte dabei mindestens 30 Menschen, darunter auch Kinder. Das ist über den München-Raser bekannt.

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Ein Mann raste am Donnerstag in München in eine Menschengruppe. (Foto) Suche
Ein Mann raste am Donnerstag in München in eine Menschengruppe. Bild: picture alliance/dpa | Matthias Balk
  • Mann rast in München mit Auto in Menschenmenge
  • Fahrer ist 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan
  • Das ist bislang über den München-Raser bekannt

Die bayerische Landeshauptstadt steht unter Schock. Bei dem mutmaßlichen Anschlag in der Münchner Innenstadt am Donnerstag (13.02.) sind nach aktuellen Polizeiangaben 30 Menschen verletzt worden. Der Mann, der am Vormittag mit einem Auto in eine Demonstration gerast war, habe nach derzeitigen Erkenntnissen 30 Menschen verletzt, teilte die Polizei mit. An der von der Gewerkschaft Verdi veranstalteten Demo nahmen laut Polizei etwa 1.500 Menschen teil. Sie waren auf dem Weg zur Abschlusskundgebung.

Mann rast in München mit Auto in Menschenmenge - Fahrer ist 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan

Der Tatverdächtige ist den Angaben nach ein 24 Jahre alter Mann aus Afghanistan. Der junge Afghane hatte nach Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis. "Damit war der Aufenthalt des Täters bis zum heutigen Tage nach gegenwärtigem Erkenntnisstand absolut rechtmäßig", sagt Herrmann am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur in München.

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München-Raser kam 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland

Zugleich berichtet der Minister, dass der Mann nach neuesten Erkenntnissen und entgegen erster Informationen am Mittag nicht wegen Ladendiebstählen auffällig geworden war. Nach Worten Herrmanns kam der Afghane Ende 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling kurz vor seinem 16. Geburtstag nach Deutschland.

Abgelehnter Asylbewerber von München erhielt 2020 Aufforderung zur Ausreise

Im Februar 2017 stellte er einen Asylantrag, der abgelehnt wird, nachdem sich herausstellt, dass er zuvor auch in Italien einen solchen gestellt hatte.Der München-Raser klagt beim Verwaltungsgericht gegen diese Entscheidung. Im Jahr 2020 wird sein Asylverfahren endgültig abgeschlossen, mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise.

München-Raser war nicht polizeibekannt und hatte seit Oktober 2021 Aufenthaltserlaubnis

Die Landeshauptstadt München habe dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid erlassen und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis, die bis Oktober 2023 galt. Diese wurde laut "Bild" als Fiktionsbescheinigung bis 22. April 2025 verlängert.

Der junge Mann habe laut Herrmann eine Schule besucht und eine Berufsausbildung gemacht. "Er war dann als Ladendetektiv für zwei Sicherheitsfirmen tätig." Deshalb habe es zunächst auch ein Missverständnis gegeben, eben weil der Mann in mehreren Ladendiebstahlprozessen aufgetreten sei. "Er war nicht selbst Tatverdächtiger, sondern er war Zeuge", stellt Herrmann klar.

Fahrer von München gewann als Bodybuilder regionale Meisterschaften

Der Afghane soll in einem Mehrfamilienhaus im Münchner Stadtteil Solln gewohnt haben, seine Wohnung wurde nach dpa-Informationen durchsucht. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft äußerten sich zunächst auf Anfrage nicht. Wie die "Bild" außerdem berichtet, soll der München-Raser als Bodybuilder an regionalen Meisterschaften teilgenommen haben. In den sozialen Netzwerken hatte er eine große Fan-Gemeinde. Auf Instagram folgten ihm 68.000 Menschen, auf TikTok 32.800. Beide Accounts wurden laut "Bild" nach dem Auto-Anschlag gelöscht.

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/gom/news.de/dpa

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