Erstellt von - Uhr

Marburg-Virus: Offenbar acht Tote in Tansania: Wie hoch ist das Infektionsrisiko in Deutschland?

Das Marburg-Virus soll sich weiter ausgebreitet haben. Die WHO vermutet erste Infektions- und Todesfälle in Tansania. Wie hoch ist das Infektionsrisiko außerhalb von Afrika? Welche Symptome weisen auf das gefährliche Virus hin? 

In Tansania staben offenbar acht Menschen nach einer Infektion mit dem Marburg-Virus. (Symbolfoto) (Foto) Suche
In Tansania staben offenbar acht Menschen nach einer Infektion mit dem Marburg-Virus. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ Love Employee
  • Marburg-Virus soll in Tansania ausgebrochen sein
  • WHO vermutet acht Todesfälle nach Virus-Infektion
  • Weltweites Ansteckungsrisiko ist gering

Das gefährliche Marburg-Virus breitete sich im vergangenen Monat im ostafrikanischen Ruanda aus. Nun soll es auch zu einem Ausbruch im benachbarten Tansania gekommen sein, vermutet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dort gibt es offenbar erste Infektionsfälle. Neun Menschen hätten sich offenbar infiziert, von denen acht gestorben seien, heißt es in einer Mitteilung. Kann es weltweit zu Infektionen kommen? Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr in Deutschland?

Lesen Sie auch:

Acht Tote nach Marburg-Virus-Ausbruch: Wie kam es zur Infektion?

Der Ursprung des möglichen Ausbruchs sei noch nicht identifiziert. Bei vorherigen Ausbrüchen wurde das Virus oft durch Flughunde übertragen. Die erkrankten Menschen litten der WHO zufolge unter anderem unter hohem Fieber, Durchfall, blutigem Erbrechen, Schwäche und bluteten später aus Körperöffnungen. Es sei damit zu rechnen, dass sich noch weitere Menschen angesteckt haben.

Wie hoch ist das Infektionsrisiko in Deutschland?

Die WHO schätzt das globale Risiko bisher als gering ein. Derzeit gebe es noch keine internationale Ausbreitung, aber durchaus "potenzielle Risiken". Denn die Erkrankten wurden aus der Region Kagera gemeldet, einem Transitknotenpunkt. Von dort reisten viele Menschen nach Ruanda, Uganda, Burundi und in die Demokratische Republik Kongo. Das Risiko auf nationaler Ebene sei hoch.

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es seit 1967 keinen Ausbruch der Krankheit mehr in Deutschland. Ein Verdacht im Oktober in Hamburg bestätigte sich nicht. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.

Die WHO erklärte weiter, sie habe Proben von zwei Patienten in Tansania genommen. Diese würden derzeit untersucht. Kontaktpersonen seien identifiziert worden. Bei dem Ausbruch in Ruanda im vergangenen Jahr sind laut WHO 66 Marburg-Fälle aufgetreten. 15 Patienten starben. Im Jahr 2023 gab es auch Ausbrüche in Tansania und Äquatorialguinea.

Übertragung, Inkubationszeit und Co.: Wissenswertes über das Marburg-Virus

Das Marburg-Virus ist nicht leicht übertragbar. Meistens wird es über den Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines erkrankten Patienten übertragen, der bereits Symptome zeigt. Über die Luft wird es nicht übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. "Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass eine Person, die dem Virus ausgesetzt ist, auf Reisen ist", schreibt die WHO.

Typische Symptome einer Infektion

Eine Infektion zeigt sich anfangs mit starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen und Unwohlsein, schreibt die WHO. Am dritten Tag können Magen-Darm-Beschwerden, wie wässrige Durchfälle, Übelkeit, Bauchkrämpfe oder Erbrechen, auftreten. In den darauffolgenden Tagen kommen hämorrhagische Symptome und schwere Komplikationen hinzu. Die Infektion kann nach acht bis neun Tagen tödlich enden. Meistens führen ein Schock oder ein schwerer Blutverlust zum Tod. In der Therapie geht es darum, die Symptome zu behandeln. Das kann die Überlebenschancen erhöhen. Eine schützende Impfung gibt es derzeit nicht. Einige Wirkstoffe werden derzeit erforscht.

Symptome einer Marburg-Virus-Infektion im Überblick

  • hohes Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Muskel- und Gliederschmerzen
  • Erbrechen 
  • Blut in Erbrochenem und Kot
  • Blutungen aus Körperöffnungen oder Venenpunktionsstellen
  • Störungen des Nervensystems: Verwirrung, aggressives Verhalten, Reizbarkeit
  • Orchitis: Hodenentzündung

Anmerkung: Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Wenn Sie krank sind, lassen Sie die Symptome bei ihrem Hausarzt abklären oder wenden Sie sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117) oder an den Rettungsdienst unter 112.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/bua/news.de/dpa

Themen:

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.