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Flammen-Inferno in Los Angeles: Hollywood evakuiert - UN bietet Hilfe an

Kalifornien wird erneut von tödlichen Großbränden heimgesucht. Das Bild der Verwüstung macht sprachlos. Fünf Menschen kamen bislang ums Leben. US-Präsident Biden ruft den Notstand aus, Hollywood wird evakuiert.

Ein Hubschrauber wirft Wasser auf das brennende Sunset Fire in den Hollywood Hills. (Foto) Suche
Ein Hubschrauber wirft Wasser auf das brennende Sunset Fire in den Hollywood Hills. Bild: picture alliance/dpa/AP | Ethan Swope
  • Feuersturm tobt in Los Angeles
  • Hollywood wird evakuiert - Die Stars verloren ihr Haus
  • Die Bilder des Infernos: Hier toben die Flammen

Flammeninferno im Großraum Los Angeles: Verheerende Großbrände haben eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, gleich einer Kriegszone. Die Flammen griffen auf die berühmte Hügelkette Hollywood Hills über, Teile des Stadtviertels müssen evakuiert werden. Bislang kamen bei den Bränden Behördenangaben zufolge fünf Menschen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Medienberichten zufolge sind rund 130.000 Menschen auf der Flucht und mehr als 2.000 Gebäude zerstört worden. Die Brände sind weiterhin nicht unter Kontrolle. Laut US-Medien handelt es sich schon jetzt um eine der schlimmsten Feuerkatastrophen der Stadtgeschichte von Los Angeles.

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Alle wichtigen Informationen zur Feuer-Hölle von Los Angeles lesen Sie hier im News-Ticker:

+++ Feuerkatastrophe in Los Angeles: UN bieten Hilfe an +++

Bei der Bekämpfung der Großbrände in und um Los Angeles haben die Vereinten Nationen ihre Unterstützung angeboten. "Die Vereinten Nationen stehen bereit, Unterstützung bereitzustellen, wenn gebraucht", sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Er sei «geschockt und traurig angesichts der großflächigen Verwüstung» und spreche den Familien der Opfer sein Beileid aus.

Zudem denke er an die vielen Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten oder sie verloren hätten, und danke den Einsatzkräften, die «unter extrem schwierigen Bedingungen alles tun, was sie können".

+++ Wind in Los Angeles lässt nach - Feuerwehr hoffnungsvoll +++

Die Feuerwehr hofft bei der Bekämpfung der Großbrände in und um Los Angeles auf Fortschritte durch nachlassenden Wind. "Wenn es so bleibt, können wir heute tatsächlich eine Wendung bei diesen Bränden herbeiführen und Fortschritte erzielen", sagte Einsatzleiter Brent Pascua dem Sender NBC News am Donnerstagmorgen (Ortszeit).

Am Mittwoch waren Medienberichten zufolge Windböen von bis zu 128 Kilometern pro Stunde registriert worden. "Es war, als hätte man versucht, dieses Feuer in einem Hurrikan zu bekämpfen", sagte Pascua dem Sender CNN. "Was dieses Feuer so dringend gebraucht hat, war eine Pause von diesen Winden". Nach Angaben des US-Wetterdienstes soll der Wind ab Donnerstagnachmittag wieder zunehmen.

Derzeit brennen mehrere Feuer im Großraum Los Angeles. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Im Süden Kaliforniens, wo Los Angeles liegt, hat es seit mindestens acht Monaten so gut wie gar nicht mehr geregnet. Bäume und Sträucher sind vertrocknet. Hinzu kommen die für die Saison typischen, kräftigen Santa-Ana-Winde, welche die Flammen schnell verbreiten.

+++ Brände in Hollywood: Maschmeyer besorgt um seine Familie +++

Auch die Familie von Finanzinvestor Carsten Maschmeyer (65) und seiner Ehefrau Veronica Ferres (59) ist von den Bränden rund um Hollywood betroffen. "Wir werden jetzt evakuiert und sind auf der Flucht", schrieb Ferres auf Instagram.

"Das ist ein absoluter Albtraum", sagte Maschmeyer der "Bild". "Eines der schlimmsten Erlebnisse meines Lebens. Ich fürchte um das Leben meiner Familie, meiner Frau, meiner Kinder und Enkelkinder."

Laut "Bild" brannte das Haus, in dem Maschmeyers Sohn Maurice mit seiner Familie in Pacific Palisades zur Miete lebte, komplett aus. Der Investor befinde sich mit seiner Familie jetzt in Venice.

+++ Häuser von Prominenten brennen ab: Die Stars müssen flüchten +++

Auch die Promis müssen vor den Flammen flüchten. Dazu gehört der Hollywood-Komiker Billy Crystal. Er und seine Frau Janice hätten ihr Haus, in dem sie seit 1979 lebten, verloren, teilte der Schauspieler laut "Hollywood Reporter" mit. Auch die Häuser des Schauspieler-Ehepaars Adam Brody und Leighton Meester und der Schauspielerin Anna Faris seien abgebrannt, berichtete das Promi-Portal "TMZ.com".

Welche Promis sonst noch von den Flammen betroffen sind, lesen Sie hier.

+++ Präsident Biden sagt Audienz beim Papst ab -Katastrophenfall ausgerufen +++

Der scheidende US-Präsident Joe Biden rief den Katastrophenfall aus und sagte seine für Freitag geplante Reise nach Italien ab. Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre teilte mit, Biden wolle sich in den kommenden Tagen auf die Leitung der gesamten Bundesmaßnahmen im Kampf gegen die Brände konzentrieren. Biden wollte kurz vor seinem Abschied als US-Präsident noch nach Italien reisen; eine Audienz bei Papst Franziskus war geplant.

  • Zuvor hatte er die von Bränden betroffene Region in Kalifornien zum Katastrophengebiet erklärt. Dadurch könnten Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel erhalten, um den Wiederaufbau voranzutreiben.

+++ Feuer-Inferno in Los Angeles: Steigende Opferzahlen befürchtet +++

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, befürchtet einen Anstieg der Opfer. Im Interview mit CNN sprach er von "völliger Zerstörung" und erinnerte an die tödlichen Feuer in Paradise, einer Ortschaft in Nordkalifornien. Der war im November 2018 von dem sogenannten Camp Fire fast völlig zerstört worden, 85 Menschen starben damals, Zehntausende wurden obdachlos.

  • Die aktuellen Todesfälle wurden demnach nordöstlich der Metropole Los Angeles registriert, nahe Pasadena, wo das sogenannte "Eaton Fire" weiter außer Kontrolle war. Dieser Großbrand hat bereits auf eine Fläche von rund 42 Quadratkilometern erfasst.

+++ Jamie Lee Curtis ist sprachlos +++

Das Ausmaß der Zerstörung durch tödliche Brände im Großraum Los Angeles macht sprachlos. "Keine Worte", schrieb Oscar-Preisträgerin Jamie Lee Curtis auf Instagram zu einem Video von einer Autofahrt durch ausgebrannte Straßenzüge, vorbei an schwelenden Hausruinen und verkohlten Palmen.

+++ NHL-Spiel in Los Angeles wegen Bränden abgesagt +++

Die Eishockey-Profiliga NHL hat das für Mittwochabend (Ortszeit) geplante Heimspiel der Los Angeles Kings gegen die Calgary Flames aufgrund der schlimmen Waldbrände in Kalifornien verschoben. Eigentlich hätten beide Teams in der Arena der Kings mitten in der Metropole am Pazifik gegeneinander antreten sollen. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.

"Unser Mitgefühl gilt der gesamten Gemeinschaft von Los Angeles", erklärten die Kings in einer Mitteilung: "Wir danken den hart arbeitenden Ersthelfern, die unermüdlich daran arbeiten, das Feuer einzudämmen und unsere Gemeinschaft zu schützen. Wir danken der Liga für ihre Unterstützung bei der Sicherheit unserer Fans, Mitarbeiter und Spieler."

Es gilt als wahrscheinlich, dass in den kommenden Tagen weitere Spiele in den nordamerikanischen Profiligen von den weiterhin großräumig tobenden Bränden beeinträchtigt werden. Schon am Donnerstag sollen die Basketballer der Los Angeles Lakers gegen die Charlotte Hornets antreten. Die Begegnung soll in der gleichen Halle stattfinden, in der das Eishockey-Spiel abgesagt wurde. Auch die Football-Liga NFL beobachtet die Geschehnisse und mögliche Auswirkungen auf anstehende Begegnungen derzeit genau.

+++ Biden schickt Nationalgarde in Brandgebiete in Los Angeles +++

US-Präsident Joe Biden schickt zur Bekämpfung der verheerenden Brände in Los Angeles 2000 Einsatzkräfte der Nationalgarde. Bei einem Besuch der Einsatzkräfte der Feuerschutzbehörde Cal Fire sagte Biden, seine Regierung werde jegliche Unterstützung bereitstellen, "so lange wie es nötig ist". Dazu zählten auch 15 Lösch-Hubschrauber, so der Präsident weiter.

+++ Feuerwehrchef in Los Angeles: Nicht genügend Einsatzkräfte +++

Bei den verheerenden Bränden in Los Angeles fehlt es laut einem Feuerwehrchef an Einsatzkräften. Die 29 Feuerwehren in Los Angeles County seien auf eine derartig "weitgestreute Katastrophe" nicht vorbereitet, sagte Anthony Marrone, der oberste Feuerwehrmann des Countys. Man könne mit ein oder zwei größeren Buschfeuern umgehen, "aber nicht mit vier, ganz besonders nicht bei solch heftigen Winden und hoher Trockenheit", sagte Marrone bei einer Pressekonferenz. Los Angeles County ist mit rund zehn Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Landkreis der Vereinigten Staaten.

Bei den insgesamt vier aktiven Feuern haben die Behörden bisher zwei Tote bestätigt, Zehntausende sind aufgerufen, ihr Zuhause zu verlassen. Windgeschwindigkeiten von teils 130 Kilometern pro Stunde erschwerten die Löscharbeiten, immer wieder wurde das Feuer dadurch neu entfacht. Laut den Einsatzkräften sind mehr als 1.000 Gebäude zerstört worden. Es gebe zudem eine große Zahl an verletzten Anwohnern, die ihr Zuhause nicht rechtzeitig verließen, sagte Marrone bei einer Pressekonferenz. Laut "Los Angeles Times" haben Einsatzkräfte vereinzelt auch von Hydranten berichtet, die kein Wasser mehr führen.

+++ Feuerschutzbehörde meldet vierten Großbrand in Los Angeles +++

Die kalifornische Feuerschutzbehörde Cal Fire hat bei den schweren Waldbränden in und um Los Angeles einen vierten Großbrand gemeldet. Mit bisher etwa 30 Hektar Fläche ist das Feuer im Stadtteil Van Nuys im Nordosten der Metropole bisher der kleinste der gemeldeten Brände. Insgesamt bleibt die Lage am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) in der US-Westküstenmetropole aber weiter dramatisch.

Das größte Feuer nahe dem nördlich an Santa Monica grenzenden Stadtteil Pacific Palisades brach nach Angaben der Behörden am späten Dienstagabend (Ortszeit) aus. Es umfasst mittlerweile nach Angaben der Behörden eine Fläche von knapp zwölf Quadratkilometern. Weitere Feuer brennen auf neun Quadratkilometern in Pasadena und nahe der Stadt San Fernando im Norden von Los Angeles.

+++ Über 52.000 Menschen in Los Angeles fliehen vor Bränden +++

Mehr als 52.000 Menschen müssen wegen der heftigen Brände nahe Los Angeles ihre Häuser verlassen. Das teilte die Forstverwaltung der US-Metropole auf der Plattform X mit. Knapp 21.000 Gebäude werden demnach derzeit von den Flammen bedroht. Angefacht von starken Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde breiten sich die Brände in der Umgebung der Westküstenmetropole weiter aus.

+++ Drittes Feuer nahe Los Angeles ausgebrochen +++

Bei den Waldbränden im Umkreis der US-Metropole Los Angeles spitzt sich die Lage zu. Ein drittes Feuer nahe der Stadt San Fernando nördlich von Los Angeles hat sich nach Behördenangaben auf einer Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern ausgebreitet. Bewohner umliegender Gemeinden müssen demnach ihre Häuser verlassen.

  • Alle drei Brände sind bislang nicht eingedämmt. Für Zehntausende Menschen gelten Evakuierungsanordnungen. Mehrere Menschen hätten Brandverletzungen erlitten, berichtete die "Los Angeles Times".
  • Starke Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde könnten die Lage in den kommenden Stunden zusätzlich verschärfen, sagte ein Sprecher der Brandschutzbehörde Cal Fire dem Sender CNN: "Während wir hier sprechen, schießen neue Brände aus dem Boden."

Bewohner eines Seniorenzentrums werden evakuiert, als sich das Eaton-Feuer nähert. (Foto) Suche
Bewohner eines Seniorenzentrums werden evakuiert, als sich das Eaton-Feuer nähert. Bild: picture alliance/dpa/FR171736 AP | Ethan Swope

+++ Starker Wind in Los Angeles verhindert Löschen aus der Luft +++

Starker Wind verhindert den Einsatz von Löschflugzeugen im Kampf gegen zwei verheerende Waldbränden im Umkreis der US-Metropole Los Angeles. Die Brandbekämpfung aus der Luft sei nicht wirkungsvoll, da sich Wasser und Löschmittel aufgrund des extremen Windes nicht richtig verteilen ließen, berichten US-Medien unter Berufung auf kalifornische Behörden.

  • Der größere Brand in der Umgebung des Stadtteils Pacific Palisades hat sich mittlerweile auf eine Fläche von mehr als 11 Quadratkilometern ausgebreitet, wie die kalifornischen Behörden melden.
  • Am Dienstagabend brach ein zweiter Brand im Umkreis der nahegelegenen Stadt Pasadena aus. Rettungskräfte, die sich nicht im Dienst oder im Urlaub befinden, sind aufgerufen, sich zum Einsatz zu melden.
  • Laut der Seite poweroutage.us sind in der Umgebung von Kalifornien rund 192.000 Haushalte ohne Elektrizität.

Die Wetterbehörde hat für die Region trockene Starkwinde vorhergesagt, die Feuer schnell vorantreiben können.

+++ Mark Hamill bei Flucht aus Malibu von Feuern umgeben +++

US-Schauspieler Mark Hamill ist eigenen Angaben mit seiner Frau nur knapp den Bränden bei Los Angeles entkommen. "Persönliches Feuer-Update: 19 Uhr - Malibu im letzten Moment evakuiert, es gab kleine Feuer auf beiden Straßenseiten, als wir uns dem PCH näherten", schrieb der 73-Jährige mit Verweis auf die berühmte Küstenstraße Pacific Coast Highway auf Instagram. Und weiter: "20.15 Uhr - Marilou, Trixie und ich kommen bei Chelseas Haus in Hollywood an."

  • Hamill hat mit seiner Frau mit Marilou drei erwachsene Kinder, darunter die gemeinsame Tochter Chelsea, Trixie ist der Name eines seiner Hunde. Der Hollywoodstar, der bekannt für seine Rolle als Luke Skywalker in "Star Wars" ist, schrieb weiter, dass die aktuellen Brände "das schrecklichste Feuer seit '93" seien: "Passt auf euch auf!"

+++ Feuersturm in Los Angeles: Chaos auf den Straßen +++

Den Einsatz von mehr als 250 Feuerwehrleuten beschrieb die Feuerwehrchefin von Los Angeles, Kristin M. Crowley, als "extrem schwierig". Auf einigen Straßen in dem wohlhabenden Stadtviertel spielten sich chaotische Szenen ab. Der Verkehr kam zum Erliegen, Autos steckten im Stau fest. Einige ließen ihre Fahrzeuge zurück und brachten sich zu Fuß in Sicherheit. Mit Bulldozern habe die Feuerwehr abgestellte Autos aus dem Weg räumen müssen, um mit ihren Löschwagen weiterzukommen, berichtete der Sender KTLA.

  • "Es ist schlimm, es ist wie ein Inferno", sagte Lori Libonati, die aus ihrem Haus in Pacific Palisades flüchtete, der "Los Angeles Times".
  • Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat für die Region den Notstand erklärt. Er warnte vor einem "höchst gefährlichen Windsturm" und mahnte die Anwohner, den Evakuierungsaufrufen der Feuerwehr zu folgen.
  • Pacific Palisades ist ein wohlhabender Stadtteil im Westen von Los Angeles mit rund 25.000 Einwohnern. Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon haben dort Häuser.

Das Palisades-Feuer verbrennt Bäume und Häuser im Stadtteil Pacific Palisades. (Foto) Suche
Das Palisades-Feuer verbrennt Bäume und Häuser im Stadtteil Pacific Palisades. Bild: picture alliance/dpa/AP | Etienne Laurent

+++ Dichter Rauch über Los Angeles nach Feuersturm +++

In kurzer Zeit hatten sich die Flammen auf ein Gebiet von mehr als fünf Quadratkilometern ausgebreitet, wie die Behörden meldeten. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Dichter Rauch über dem hügeligen Hinterland war von den Stränden in Los Angeles zu sehen. Am Abend tauchte die bedrohliche Feuersbrunst den Himmel in rotes Licht.

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/news.de/dpa

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