Neujahr startet mit Rekord-Feinstaubwerten, besonders in Süddeutschland. Sydney feiert den Jahreswechsel in gigantischen Ausmaß.
- Feinstaubrekord: Spitzenwert von 236 µg/m³, höchste Werte seit der Pandemie.
- Rückschritt: Belastung wieder auf Vor-Pandemie-Niveau.
- Todesfälle: Fünf Menschen starben durch Feuerwerksunfälle.
- Umweltschäden: Gefahr für Tiere und tonnenweise Müll.
Rekordwerte bei Feinstaubbelastung
In Deutschland stieg die Feinstaubbelastung in der Silvesternacht auf Werte, die zuletzt vor der Pandemie gemessen wurden. Laut dem Umweltbundesamt (UBA) erreichte der Spitzenwert 236 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft – ein Vielfaches des als unbedenklich geltenden Grenzwerts von 50 Mikrogramm. An 33 Messstationen überschritt die Belastung die gefährliche Schwelle, besonders in Süddeutschland und im Ruhrgebiet.
Zum Vergleich: In der Silvesternacht 2020, kurz vor den Einschränkungen durch die Pandemie, wurden an 206 Stationen Überschreitungen gemeldet, und der Maximalwert lag bei 347 Mikrogramm. In den Jahren danach führte ein pandemiebedingtes Feuerwerksverbot zu einer deutlichen Entlastung der Luftqualität. Im vergangenen Jahr etwa lag der Spitzenwert bei lediglich 98 Mikrogramm, und nur sieben Messstationen registrierten Grenzwertüberschreitungen.
Quelle: UBA
Gefährdung durch Feinstaub und Gefahr für die Tiere
Die gesundheitlichen Risiken durch Feinstaub sind vielfältig: Partikel können tief in die Lunge eindringen und dort schwere Schäden verursachen. Doch nicht nur Menschen sind betroffen. Laut Bayerischem Rundfunk (BR) leiden Tiere massiv unter der Silvesternacht. Vögel werden durch Lärm und Lichtblitze aufgescheucht, verlieren ihre Verbände und verbrauchen auf der Suche nach Orientierung wertvolle Energie. Hinzu kommt der Müll, der Jahr für Jahr Mensch und Tier belastet.
Tragische Bilanz: Fünf Todesfälle in Deutschland
Während das größte Feuerwerk am Opernhaus in Sydney von etwa einer Million Menschen aus aller Welt bestaunt wurde, stand die Nacht in Deutschland im Schatten tragischer Ereignisse. In Sydney konnte trotz anfänglicher Bedenken aufgrund eines geplanten Streiks im öffentlichen Nahverkehr das spektakuläre Feuerwerk wie geplant durchgeführt werden. Mit rund neun Tonnen Pyrotechnik und innovativen visuellen Effekten, die unter anderem das Wort „Sydney“ und Tiere in die Luft zauberten, bot die australische Metropole ein beeindruckendes Schauspiel. Gleichzeitig kam es in Deutschland zu fünf Todesfällen, die teils durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern oder selbst gebaute Pyrotechnik verursacht wurden. Mehr dazu finden Sie in diesem MDR Artikel.
Forderungen nach strengeren Regeln
Die Vorfälle und die hohen Feinstaubwerte haben die Debatte um strengere Regelungen erneut befeuert. Ärzte und Umweltschützer plädieren für kontrollierte, städtische Feuerwerke und stärkere Einschränkungen beim Verkauf von Pyrotechnik. Spezielle Schutzzonen und erhöhte Kontrollen sollen die Belastungen für Mensch und Natur minimieren.
Pyrotechnikverband sieht Umsatzplus und setzt auf Umweltfreundlichkeit
Der Verband der Pyrotechnischen Industrie (VPI) vermeldete ein Umsatzplus von 35,34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2024 wurden 180 Millionen Euro erwirtschaftet, verglichen mit 133 Millionen Euro im Vorjahr. Gleichzeitig betonte der Verband, verstärkt auf umweltfreundliche Materialien zu setzen. Rund 90 Prozent der Feuerwerkskörper bestehen mittlerweile aus Holz und Altpapier, der Anteil an Plastikverpackungen wurde erheblich reduziert.
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mel/news.de