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Zwischenfälle in der Silvesternacht 2024/25: So tragisch verlief der Jahreswechsel wegen Böller-Unfällen und Kugelbomben

In weiten Teilen der Welt hat das neue Jahr 2025 begonnen. Auch in Deutschland wurde Silvester gefeiert, doch der Jahreswechsel wurde einmal mehr von Böller-Unfällen überschattet, die in mindestens fünf Fällen tödlich endeten.

In der Silvesternacht ist das Zünden von Pyrotechnik erlaubt - zahlreiche Böller-Verstöße riefen die Polizei jedoch schon Tage zuvor auf den Plan. (Foto) Suche
In der Silvesternacht ist das Zünden von Pyrotechnik erlaubt - zahlreiche Böller-Verstöße riefen die Polizei jedoch schon Tage zuvor auf den Plan. Bild: picture alliance/dpa | Christoph Reichwein
  • Silvester 2024/25: Polizei und Feuerwehr vorab in Alarmbereitschaft
  • Turbuente Jahreswechselnacht mit etlichen Verletzten und mehreren Toten
  • Polizei wegen Böller-Verstößen längst im Dauereinsatz

Deutschland ist mit farbenprächtigen Feuerwerken und ausgelassenen Partys ins neue Jahr 2025 gestartet. Die Feierlichkeiten wurden allerdings überschattet von mehreren Zwischenfällen mit Feuerwerk und Böllern. Mindestens fünf Menschen starben, viele weitere wurden verletzt. Es gab abermals Angriffe auf Einsatzkräfte. Größere Zwischenfälle sind laut einer ersten Bilanz der Polizei aber nicht bekannt geworden.

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Warnende Worte vor Silvester zu verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerk

Die Feuerwehren in Deutschland stellten sich bereits vor der Silvesternacht auf turbulente Stunden ein. Allein schon wegen des Gebrauchs von Feuerwerk gebe es mehr zu tun, sagte der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbands, Karl-Heinz Banse, der Deutschen Presse-Agentur. Ein generelles Verbot von Feuerwerk lehnt er aber ab. "Ich bin ein Befürworter derer, die sagen, Feuerwerk nur da abzuschießen, wo es nicht gefährlich ist." Ein Verbot hielte der Verbandschef etwa in der Nähe von Fachwerkhäusern oder Gebäuden mit Reetdächern im Norden für sinnvoll. "Es gibt immer wieder Fälle, wo Menschen Feuerwerk falsch benutzen, Raketen aus der Hand abschießen oder sich gar Feuerwerk aus dem Ausland besorgen, was nicht nach den deutschen Sicherheitsbestimmungen ausgelegt ist", sagte Banse. Es könne deshalb zu schweren Verletzungen kommen. "Silvester ist eine sehr besondere Zeit für die Feuerwehren, wo wir auch sehr angespannt sind, aber auch sehr einsatzbereit", sagte er.

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Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz: Alle Meldungen im News-Ticker-Überblick

Allen Warnungen zum Trotz gab es die ersten Einsätze bereits Tage vor Silvester, die sich in der Nacht zum 1. Januar 2025 mit teils tragischen Folgen fortsetzen. Alle Meldungen zu Zwischenfällen, Krawallen und Unfällen gibt's hier im News-Ticker-Überblick.

+++ 01.01.2025: 42 Bölleropfer in Berliner Fachklinik - oft Kugelbomben +++

Wegen schwerer Verletzungen mit Silvesterfeuerwerk werden inzwischen allein im Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) 42 Menschen behandelt. "Es gab Verlegungen aus anderen Krankenhäusern zu uns, auch niedergelassene Ärzte haben ihre Patienten ins Unfallkrankenhaus geschickt", teilte die Spezialklinik auf der Onlineplattform X mit. Auch aus dem Umland werden Betroffene verlegt, wie es hieß.

Mehrere Patienten seien durch sogenannte Kugelbomben schwer an Händen, Gesicht und Augen verletzt worden, darunter auch Kinder. Andere Betroffene hätten infolge der Explosion dieser Sprengkörper schwere Hörschäden bis hin zu einem dauerhaften Hörverlust erlitten, schilderte Sprecherin Angela Kijewski.

Klinik: "Kugelbomben sind ein Horror!"

"Die illegalen selbstgebastelten oder aus dem Ausland importierten sog. Kugelbomben sind ein Horror!", hieß es von der Klinik auf dem Portal X. "Das größte Problem ist die extreme Sprengkraft der Kugelbomben", erklärte die Sprecherin. "Dadurch bekommt das Auge nicht mehr die Zeit, das Lid zu schließen."

In der Folge komme es zu schwersten Verletzungen. Nach Angaben Kijewskis wird im Unfallkrankenhaus ein Mann behandelt, der sein Augenlicht verloren hat durch Verletzungen infolge einer Kugelbombe. "Ein junger Mann erlitt eine so schwere Halsverletzung, dass er fast sein Leben gelassen hätte."

Kugelbomben sind wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande eigentlich nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen. Fachleute beobachteten über den Jahreswechsel in Berlin, dass solche gefährlichen Sprengkörper vermehrt und oft unkontrolliert explodierten. Die Folge: Etliche Menschen wurden schwer verletzt. In Berlin-Schöneberg wurden durch die Wucht einer Detonation Häuserfassaden und Autos schwer beschädigt.

+++ 01.01.2025: Junger Mann stirbt bei Unfall mit Feuerwerkskörper +++

Ein 24-Jähriger ist in Geseke im Kreis Soest beim Hantieren mit einem Feuerwerkskörper tödlich verletzt worden. Der Unfall sei am Silvesterabend am Ortsrand von Geseke geschehen, sagte eine Polizeisprecherin. Nach ersten Erkenntnissen habe es sich um einen selbstgebauten Sprengkörper gehandelt, teilte die Polizei mit.

Der Mann habe mit Familienangehörigen eine private Silvesterfeier verlassen und den Sprengkörper 200 Meter von seiner Familie entfernt auf einem Feld abgelegt. Das mutmaßliche Selbstlaborat explodierte und verursachte schwere Verletzungen, wie es in der Mitteilung hieß. Der 24-Jährige sei sofort tot gewesen.

Polizei und Rettungsdienst waren um 22.40 Uhr über das Unglück informiert worden. Weitere Menschen seien nicht verletzt worden. Die Angehörigen wurden seelsorgerisch betreut. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf.

+++ 01.01.2025: Schwere Schäden durch mutmaßliche Kugelbomben in Berlin +++

Durch illegale Feuerwerkskörper - mutmaßlich sogenannte Kugelbomben - sind in der Neujahrsnacht in Berlin große Schäden entstanden und zahlreiche Menschen teils schwer verletzt worden. Nach Angaben der Feuerwehr wurden in der Belziger Straße im Stadtteil Schöneberg bei einer heftigen Detonation zahlreiche Häuserfassaden schwer beschädigt, Fenster gingen massenhaft zu Bruch.

36 Wohnungen seien nun vorerst unbewohnbar und zwei Menschen in Krankenhäuser gebracht worden, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr. Er sprach von einem "Schlachtfeld", das der wohl nicht zugelassene Sprengkörper hinterlassen habe. Experten gehen von einer Kugelbombe aus, die wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande eigentlich nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen ist.

Ein solcher illegaler Böller explodierte laut Feuerwehr auch im Bottroper Weg im Stadtteil Tegel, hier inmitten einer Menschenmenge. Acht Menschen wurden nach Angaben des Sprechers verletzt, darunter zwei lebensbedrohlich. Unter den beiden Schwerstverletzten sei auch ein Kleinkind.

+++ 01.01.2025: Polizei: Jugendliche schießen Rakete auf Obdachlosen +++

Jugendliche haben am Silvesterabend am Bonner Hauptbahnhof laut Polizei mit einer Silvesterrakete gezielt auf einen schlafenden Obdachlosen geschossen. Der Mann habe einen Schock erlitten, teilte die Polizei am Neujahrsmorgen mit. Die Verdächtigen sollen die Attacke mit einem Mobiltelefon gefilmt haben. Drei der vier Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren seien nach einer Auswertung der Überwachungskameras bei der Fahndung der Bundespolizei erkannt und gestellt worden. Sie müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.

+++ 01.01.2025: Zweijähriger durch Feuerwerkskörper schwer verletzt +++

In der Silvesternacht sind drei Kinder in München durch Feuerwerkskörper schwer verletzt worden, darunter ein Kleinkind. Ein Zwei- und Elfjähriger erlitten demnach Verbrennungen an Hand, Hals und Gesicht, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein 14-Jähriger habe sich Teile der Hand mit einem Böller weggesprengt. Die drei Verletzten wurden demnach in Kliniken gebracht. Die Vorfälle ereigneten sich den Angaben zufolge unabhängig voneinander. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

+++ 01.01.2025: Polizei bei Notarzt-Einsatz in Kiel attackiert +++

Die Polizei in Kiel ist in der Silvesternacht nach eigenen Angaben von einer größeren Menschengruppe attackiert worden, als die Beamten den Einsatz eines Notarztes absichern wollten. Kurz vor Mitternacht sei bei der Polizei ein Notruf eingegangen wegen eines Herzinfarktes im Stadtteil Gaarden, berichtete ein Sprecher. Weil im Hintergrund aufgeregte Stimmen zu hören waren, seien zwei Streifenwagen in die Diedrichstraße gefahren, nachdem man den Notarzt verständigt habe.

Die Streifenwagen seien vor dem Notarzt eingetroffen und von etwa 70 bis 80 Menschen angegangen worden. Verstärkung sei angerückt. Die Hausbewohner hätten sich über die Anwesenheit der Polizei beschwert und erklärt, sie wollten nur den Notarzt. Letztlich seien sieben Streifenwagen und zwei Einsatzgruppen vor Ort gewesen, insgesamt 26 Beamte. Es sei unter Diensthund- und Pfeffersprayeinsatz gelungen, dem Notarzt die Arbeit zu ermöglichen.

+++ 01.01.2025: Junge hantiert mit Knallkörper und verliert Teil der Hand +++

Ein Jugendlicher ist in der Silvesternacht in Hannover schwer an der Hand verletzt worden. Ursache sei den ersten Erkenntnissen der Ermittler nach ein "unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern", teilte die Polizei am Morgen mit. Dem 14-Jährigen wurde dabei demnach ein Teil der rechten Hand abgetrennt. Ein Krankenwagen brachte ihn um kurz nach Mitternacht zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus.

+++ 01.01.2025: Zehnjähriger wird von Böller getroffen und schwer verletzt +++

Ein zehnjähriger Junge ist in Rostock in der Silvesternacht schwer verletzt worden, als ein Böller unmittelbar vor seinem Gesicht explodierte. Noch sei unklar, wer den Knaller in die Richtung des Kindes warf, berichtete die Polizei. Dies sei nun Gegenstand der Ermittlungen.

In Güstrow im Landkreis Rostock musste ein 50 Jahre alter Mann wiederbelebt werden. Er erlitt nach Angaben der Polizei schwerste Gesichtsverletzungen, nachdem er einen Böller in ein Rohr geworfen hatte, der dann darin explodierte.

+++ 01.01.2025: Junger Mann stirbt bei Unfall mit illegalem Feuerwerkskörper +++

Ein 24-Jähriger ist südwestlich von Paderborn beim Hantieren mit einem Feuerwerkskörper tödlich verletzt worden. Der Unfall sei vor dem Jahreswechsel am Ortsrand von Geseke geschehen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Wucht der Explosion lasse darauf schließen, dass es sich um einen nicht zugelassenen Feuerwerkskörper gehandelt haben dürfte, teilte die Polizei nach ersten Ermittlungen mit.

Polizei und Rettungsdienst waren demnach um 22.40 Uhr über das Unglück informiert worden. Nach ersten Erkenntnissen hatten sich einige Gäste einer familiären Silvesterfeier zum Zünden von Feuerwerk an den Ortsrand begeben. Dort sei es dann zur Explosion gekommen. Die eingesetzten Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des 24-Jährigen feststellen. Weitere Menschen seien nicht verletzt worden. Die Angehörigen wurden seelsorgerisch betreut. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf.

+++ 01.01.2025: Zwei Männer sterben bei Böller-Unglücken in Sachsen +++

Bei Unfällen mit Feuerwerkskörpern sind in Sachsen zwei Männer ums Leben gekommen. In Oschatz östlich von Leipzig sei ein 45-Jähriger gestorben, sagte ein Sprecher des Lagezentrums am frühen Neujahrsmorgen. Der Mann habe eine sogenannte Großfeuerwerksbombe der Kategorie F4 gezündet, teilte die Polizei mit. Solches Feuerwerk darf in Deutschland nur mit behördlicher Erlaubnis gekauft werden. Der Mann habe bei der Explosion schwere Kopfverletzungen erlitten und sei später im Krankenhaus gestorben, hieß es.

Zudem wurde laut Polizei ein 50-Jähriger in Hartha in der Nähe von Chemnitz tödlich verletzt. Auch er habe mit Feuerwerk hantiert, als dieses explodierte. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

+++ 01.01.2025: Fünf Tote bei Böller-Unfällen in der Silvesternacht +++

Bei Unglücken mit Feuerwerkskörpern sind an Silvester in Deutschland mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Am Rande des Ortes Geseke in Nordrhein-Westfalen starb ein 24-Jähriger bei der Explosion eines Böllers. Bisher gingen die Ermittler nicht davon aus, dass noch andere Menschen an dem Unglück beteiligt waren, sagte eine Polizeisprecherin. Geprüft werde, ob es sich bei dem Feuerwerkskörper um illegale Pyrotechnik gehandelt habe. "Es sieht zumindest nicht so aus, als sei es ein handelsübliches Feuerwerk gewesen", sagte die Sprecherin.

Bei Unfällen in Sachsen wurden zwei Männer tödlich verletzt. In Oschatz östlich von Leipzig sei ein 45-Jähriger gestorben, sagte ein Sprecher des Lagezentrums am frühen Neujahrsmorgen. Zudem wurde laut Polizei ein 50-Jähriger in Hartha in der Nähe von Chemnitz tödlich verletzt. Beide Männer hätten mit Feuerwerk hantiert, als dieses explodierte.

Nach der Explosion eines selbstgebauten Böllers ist in Hamburg ein Mann gestorben. Bei dem Unfall in der Silvesternacht verunglückte der 20-Jährige im Stadtteil Ochsenwerder tödlich. Ein Polizeisprecher bestätigte der dpa, ein junger Mann sei bei einem Unfall mit einem Sprengsatz gestorben. Zuvor hatte die "Bild" berichtet. Weitere Angaben zum Unfallhergang und zum Sprengsatz machte die Polizei noch nicht.

Ein weiterer Mensch wurde in der Nacht im Norden von Brandenburg tödlich verletzt. Die Person sei bei einem Unfall im Landkreis Oberhavel ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des Lagezentrums. Die Kriminalpolizei ermittle vor Ort. Weitere Angaben machte er auf Nachfrage zunächst nicht. In Havelsee-Fohrde nahe der Stadt Brandenburg an der Havel schwebte eine Person nach der Explosion von Feuerwerk in Lebensgefahr, berichtete der Sprecher weiter.

+++ 01.01.2025: Polizei zieht positive Zwischenbilanz in Neujahrsnacht +++

Die Berliner Polizei ist mit dem Verlauf der Silvesternacht bisher recht zufrieden. Die geplanten Konzepte, insbesondere die Böllerverbotszonen, hätten gegriffen, sagte ein Sprecher der Polizei der dpa. Der südliche Teil des Alexanderplatzes etwa sei unter Kontrolle gewesen, es habe vereinzelt Platzverweise gegeben.

Es seien 13 Polizeibeamte verletzt worden, darunter ein Kollege schwer, der am Bein operiert werden musste. Es gebe keine verletzten Rettungskräfte, obwohl es Beschuss mit Pyrotechnik auf Polizei- und Rettungskräfte gegeben habe. Die Polizei sprach von rund 330 freiheitsbeschränkenden Maßnahmen, also Feststellung der Personalien oder vorübergehenden Festnahmen. Bei den meisten seien Verstöße gegen das Sprengstoff- oder Waffengesetz der Grund gewesen.

Um Krawalle in der Stadt und Angriffe auf Rettungskräfte nach Möglichkeit zu verhindern, setzte die Polizei weitestgehend auf das Konzept vom vergangenen Jahr. Sie definierte drei Brennpunktbereiche, wo aufgrund der Erfahrungen mit Exzessen und Straftaten zu rechnen ist. In dem Bereich sollten Rettungskräfte von Polizisten begleitet werden.

Zudem ist Feuerwerk wie im Vorjahr verboten auf dem Alexanderplatz, im Schöneberger Steinmetz-Kiez und in Teilen der Sonnenallee nebst Nebenstraßen in Neukölln. Böller und Raketen dürfen hier nicht gezündet werden, erlaubt sind allenfalls Material wie Knallerbsen oder Wunderkerzen. Gleiches gilt für den Bereich der kommerziellen Silvesterparty am Brandenburger Tor.

+++ 01.01.2025: Polizei in Leipzig mit Feuerwerk beschossen +++

Etwa 50 Menschen haben in Leipzig Einsatzkräfte der Polizei mit Feuerwerk und Flaschen angegriffen. Auf der Straße im Stadtteil Connewitz habe ein kleines Feuer gebrannt, berichtete ein dpa-Reporter vor Ort. Die Polizistinnen und Polizisten hätten sich zurückgezogen, um die Lage zu entschärfen. Die Situation habe sich daraufhin zunächst beruhigt.

+++ 01.01.2025: Mehrere Menschen mit schweren Handverletzungen durch Böller +++

Mehrere Menschen haben in Berlin in der Silvesternacht infolge von Böllern Finger oder Teile ihrer Hand verloren. Das Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) in Marzahn meldete um kurz vor 01.00 Uhr bereits acht "Bölleropfer" mit schweren Handverletzungen. Sie hätten Finger oder Teile der Hand verloren. Unter ihnen seien mindestens zwei Schwerstverletzte durch selbstgebastelte Sprengkörper.

Häufig führt das Zünden illegalen Feuerwerks zu schwersten Verletzungen. Das Krankenhaus hat in der Silvesternacht nach eigenen Angaben die Operationskapazitäten deutlich verstärkt, zehn OP-Säle stehen bereit, und alle Handchirurgen sind im Dienst.

+++ 01.01.2025: Verletzte durch Feuerwerk in Frankfurt am Main +++

In der Silvesternacht sind in Frankfurt am Main mehrere Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt worden. Es gebe dazu mehrere Mitteilungen, hieß es um Mitternacht auf der Plattform X von der Polizei. Die appellierte an die Vernunft der Feiernden und mahnte zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit dem Feuerwerk. Nähere Angaben konnte ein Sprecher zunächst nicht machen.

+++ 31.12.2024: Angriff auf Feuerwehr in Hamburg - Einsatz abgebrochen +++

Nach einem Angriff auf Einsatzkräfte mit Feuerwerk hat die Feuerwehr einen Einsatz in Hamburg abgebrochen. Der Vorfall soll sich kurz vor 19.00 Uhr im Stadtteil Steilshoop bei einem Löscheinsatz an einem Müllcontainer ereignet haben, sagte ein Feuerwehrsprecher der dpa. Die Einsatzkräfte sollen sich zurückgezogen und die Polizei informiert haben.

Ein Sprecher der Hamburger Polizei bestätigte den Einsatz. Demnach soll es sich um eine größere Gruppe zwischen 30 und 40 Menschen gehandelt haben, die in der Nähe des Löscheinsatzes in einem Innenhof Feuerwerk zündeten. Ob es sich um konkret um einen Angriff oder ein Versehen handelte, konnte die Polizei jedoch nicht bestätigen.

+++ 31.12.2024: Erste Festnahmen vor Silvesternacht in Berlin +++

Vor der Silvesternacht in Berlin hat die Polizei vereinzelt Menschen festgehalten und deren Personalien aufgenommen. Dabei gehe es vor allem um Verstöße gegen die Sprengstoffverordnung, etwa wegen illegaler Böller, sagte ein Polizeisprecher am Abend.

Zunächst war demnach keine Schwerpunktbildung in der Stadt zu erkennen, Einsatzkräfte sprechen den Angaben zufolge etwa Jugendgruppen an, die stärker böllern. Innerhalb der eingerichteten Verbotszonen für Böller und anderes Feuerwerk sei es ruhig.

Im Stadtteil Schöneberg nahmen Beamte einen 24-Jährigen fest, der illegale Pyrotechnik zünden wollte, wie die Polizei bei der Plattform X schrieb. In Berlin-Wedding habe ein 13-Jähriger Einsatzkräfte mit einer Rakete beschossen, hieß es dort. Er sei mit einem Begleiter geflohen, die beiden seien in Gewahrsam genommen und von ihren Eltern abgeholt worden.

Das Unfallkrankenhaus Berlin meldete bei X gegen 22.00 Uhr bereits fünf Verletzte durch Böller, darunter zwei Schwerstverletzte durch selbstgebastelte Sprengkörper.

+++ 31.12.2024: Polizei: Silvesterabend in Berlin ruhig gestartet +++

Die ersten Stunden des Silvesterabends in Berlin sind laut Polizei ruhig angelaufen. Für den Tagesanlass zeige sich ein normales Straßenbild, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Schwerpunkte hätten sich bislang noch nicht gebildet. Auf der Plattform X schrieb die Polizei, es gebe bereits mehrere Sperrungen und Verkehrsbeeinträchtigungen im Stadtgebiet.

Insgesamt sollen rund 4.000 Polizistinnen und Polizisten in der Silvesternacht für Sicherheit sorgen - etwa so viele wie vor einem Jahr. Unterstützt wird Berlin dabei mit rund 700 Kräften von der Bundespolizei und anderen Bundesländern. Feuerwehr und Hilfsorganisationen wollen mit insgesamt mehr als 1.500 Einsatzkräften aktiv sein.

Die Berliner Feuerwehr hat um 19.00 Uhr planmäßig den "Ausnahmezustand Silvester" ausgerufen, wie ein Sprecher sagte. Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben mit mehr als 1.500 Helfern in der Silvesternacht im Einsatz - etwa dreimal so viele wie sonst.

+++ 31.12.2024: Helfer bei Angriff mit Feuerwerk in Berlin-Neukölln verletzt +++

Bereits vor der Silvesternacht sind Rettungskräfte in Berlin-Neukölln mit Feuerwerkskörpern beschossen worden. Ein Helfer wurde dabei verletzt und musste den Dienst beenden, wie die Polizei bei der Onlineplattform X mitteilte. Der Rettungswagen war demnach am Montagabend auf einem Discounter-Parkplatz bei einem medizinischen Notfall, als Unbekannte «gezielt mit Pyro» schossen.

Die Polizei stellte in der Nacht stadtweit diverse weitere Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz fest. Mehr als 50 Menschen wurden vorläufig festgenommen, es wurden knapp 30 Ordnungswidrigkeiten und Strafanzeigen geschrieben, wie die Polizei mitteilte. Polizisten beschlagnahmten mehrere Schreckschusswaffen und diverse Pyrotechnik.

Etwa drei Tonnen teils erlaubnispflichtiges Feuerwerk fanden nach den Angaben Einsatzkräfte einer Hundertschaft am Montagmittag in einem Geschäft. Dies hatte nach den Angaben keine Erlaubnis für den Verkauf. In Schöneberg wurde durch die Explosion einer Kugelbombe ein parkendes Auto beschädigt.

Ein Großaufgebot der Polizei soll in der Silvesternacht Krawalle und Angriffe auf Rettungskräfte vermeiden. Insgesamt rund 4.000 Polizistinnen und Polizisten sind dafür nach Behördenangaben im Einsatz.

+++ 31.12.2024: Unbekannter zündet Feuerwerkskörper in Flüchtlingsunterkunft in NRW +++

Ein Unbekannter ist in Schwalmtal in Nordrhein-Westfalen in eine Flüchtlingsunterkunft eingedrungen, um dort einen Feuerwerkskörper zu zünden. In der Nacht habe ein älteres Auto mit vier oder fünf Menschen an Bord an der Unterkunft angehalten, teilte die Polizei mit. Einer der Tatverdächtigen stieg Zeugenaussagen zufolge aus, ging durch eine offenstehende Tür in eine Küche und warf dort einen Feuerwerkskörper in eine Waschmaschine. Damit zerstörte er die Waschmaschine.

Danach ging der Tatverdächtige zurück zum Auto. Beim Wegfahren wurden zwei Raketen gezündet und in Richtung der Unterkunft geworfen. Verletzt wurde niemand. Die Menschen im Auto sollen zwischen 15 und 18 Jahre alt gewesen ein. Der Staatsschutz ermittelt, die Motive sind noch unklar. In der Unterkunft leben rund 100 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten.

+++ 31.12.2024: 16-Jähriger durch illegalen Silvesterböller schwer verletzt +++

Bei der Explosion eines illegalen Silvesterböllers ist ein 16-jähriger Jugendlicher in Pirna schwer an der Hand verletzt worden. Nach Angaben der Polizei in Dresden hatte der Junge am Montag auf offener Straße mit dem im nahegelegenen Tschechien erworbenen Knallkörper hantiert, der in seiner linken Hand detonierte. Ein Rettungshubschrauber brachte den Jungen in ein Krankenhaus.

Nur noch ein Finger der verletzten Hand sei funktionsfähig, sagte ein Polizeisprecher. Bei dem Unglück sei ein 15-jähriger Freund des Verletzten dabei gewesen. Die Einsatzkräfte hätten bei den Jugendlichen noch weitere illegale Böller aus Tschechien sichergestellt. Zuvor hatte die "Bild" über den Vorfall berichtet.

+++ 31.12.2024: Polizei im Dauereinsatz wegen Silvesterböllern +++

In der Nacht vor Silvester ist die Polizei in Berlin wegen des unerlaubten Abbrennens von Feuerwerkskörpern "im Dauereinsatz". Das sagte ein Sprecher der Polizei am frühen Morgen. Polizistinnen und Polizisten seien im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Besonders viele Einsätze gebe es wieder in Schöneberg und Neukölln. "Es ist eine Vielzahl von Personen überprüft worden", sagte der Sprecher weiter. Angaben zu Verletzten lägen noch nicht vor.

Eigentlich darf Feuerwerk erst am Silvesterabend ab 18.00 Uhr bis zum Neujahrsmorgen um 7.00 Uhr gezündet werden. Trotzdem sind in den vergangenen Tagen in vielen Regionen Deutschlands schon Unfälle und Brände gemeldet worden, die durch Böller und Raketen ausgelöst wurden. Vor allem in Berlin wird seit dem offiziellen Verkaufsstart am Samstag mit Einbruch der Dunkelheit schon kräftig geböllert.

Böllerverbotszonen in mehreren Städten

Am Montagabend hatte die Polizei in Berlin-Schöneberg bereits mehrere Personen festgenommen, die Pyrotechnik auf Verkehrsteilnehmer geschossen haben sollen. Darunter sei auch ein 14-Jähriger gewesen. Drei Fahrer hätten an der Kreuzung Pallasstraße und Potsdamer Straße stark bremsen müssen und es sei beinahe zu einem Unfall gekommen, teilte die Polizei auf der Plattform X mit.

Die Kreuzung liegt im Steinmetzkiez, für den neben dem Alexanderplatz und einem Teil der Sonnenallee auch in diesem Jahr ein Böllerverbot gilt. Zu Silvester ist die Gegend seit Jahren ein "absoluter Brennpunkt", wie ein Polizeisprecher sagte. Auch in anderen deutschen Städten wie Hamburg und Köln wird es zum Jahreswechsel solche Verbotszonen für Feuerwerk geben.

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/news.de/dpa

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