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Thwaites-Gletscher vor Kollaps: Wissenschaftler warnen vor Katastrophe um "Weltuntergangsgletscher"

Der gewaltige Thwaites-Gletscher in der Antarktis ist global äußerst wichtig. Er bremst das westantarktische Eisschild aus und verhindert somit eine Katastrophe. Doch was passiert, wenn der "Doomsday"-Gletscher zusammenbricht?

Wissenschaftler warnen vor dem Zusammenbruch eines gewaltigen Gletschers in der Antarktis. (Symbolbild) (Foto) Suche
Wissenschaftler warnen vor dem Zusammenbruch eines gewaltigen Gletschers in der Antarktis. (Symbolbild) Bild: AdobeStock / Ferooo
  • Wissenschaftler warnen vor Zusammenbruch des Thwaites-Gletschers
  • Studie offenbart Kollaps des "Weltuntergangsgletschers"
  • Gewaltiger Meeresspiegelanstieg befürchtet

In der Antarktis droht ein gigantischer Gletscher zu kollabieren. Wissenschaftler warnen vor gewaltigen Folgen für die Welt.

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Der Thwaites-Gletscher im westantarktischen Marie-Byrd-Land erstreckt sich über eine Fläche von rund 192.000 Quadratkilometer. Erwirkt gemeinsam mit dem Pine-Island-Gletscher als Bremsklotz für das gigantische westantarktische Eisschild. Bei einem Kollaps könnte der Meeresspiegel weltweit um mehr als einen Meter ansteigen. dadurch könnten zahlreiche Küstenstädte überflutet werden. Aufgrund dieser globalen Bedeutung wird der Thwaites-Gletscher auch als "Doomsday Glacier" ("Weltuntergangsgletscher") oder auch "Gletscher des Jüngsten Gerichts" bezeichnet.

Nun haben Wissenschaftler des British Antarctic Survey (BAS) offenbar herausgefunden, wie und wann der Thwaites-Gletscher kollabieren könnte. Mit Unterwasserrobotern nahmen sie Messungen vor. Die Daten zeigen, dass sowohl der Thwaites-Gletscher als auch das westantarktische Eisschild bis zum 23. Jahrhundert vollständig verschwunden sein könnten. Bei einem vollständigen Zusammenbruch könnte der Meeresspiegel um 65 Zentimeter steigen. Riesige Gebiete würden dann unter Wasser stehen.

Schnelleres Abschmelzen des Thwaites-Gletscher

Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass sich das Volumen des Eises, das vom Thwaites und benachbarten Gletschern ins Meer fließt, zwischen den 1990er und 2010er Jahren mehr als verdoppelt hat. Darüber hinaus ist die breitere Region, die so genannte Amundsenmeer-Einbuchtung, für acht Prozent des derzeitigen globalen Meeresspiegelanstiegs von 4,6 Millimeter pro Jahr verantwortlich.

"Es besteht Einigkeit darüber, dass sich der Rückzug des Thwaites-Gletschers im nächsten Jahrhundert beschleunigen wird", sagte Rob Larter, Meeresgeophysiker beim BAS. "Es besteht jedoch auch die Sorge, dass zusätzliche Prozesse, die durch neuere Studien aufgedeckt wurden und die noch nicht gut genug untersucht sind, um in großmaßstäbliche Modelle einbezogen zu werden, den Rückzug früher beschleunigen könnten." Und weiter: "Thwaites zieht sich seit mehr als 80 Jahren zurück, wobei sich der Rückgang in den vergangenen 30 Jahren erheblich beschleunigt hat. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass er sich noch weiter und schneller zurückziehen wird", sagt Larter weiter.

Meeresspiegel könnte um 3,3 Meter ansteigen

Neueste Computermodelle sagen einen anhaltenden Eisverlust voraus, der sich im 22. Jahrhundert beschleunigen werde. Im 23. Jahrhundert soll das westarktische Eisschild schließlich großflächig zusammenbrechen, sagte Dr. Ted Scambos, wissenschaftlicher Koordinator des ITGC und Glaziologe an der Universität von Colorado. Besorgniserregend: Der globale Meeresspiegel würde dann um satte 3,3 Meter ansteigen. Das hätte enorme Folgen auf Hunderte Millionen Menschen an den Küsten dieser Welt.

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/gom/news.de

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