Ein Lkw kommt bei Köln von der Fahrbahn ab, durchbricht das Geländer - und stürzt in die Tiefe. Der Fahrer hat den Unfall überlebt. Es kommt zu Ausfällen und Verspätungen - auch im Fernverkehr.
An einem Bahnhof in Kerpen westlich von Köln ist ein Lastwagen von einer Brücke auf Gleise gestürzt. Der 42 Jahre alte Fahrer habe bei dem Unfall am Mittag so schwere Verletzungen erlitten, dass er intensivmedizinisch in einem Krankenhaus behandelt werden müsse, teilte die Polizei mit. Ein bei ihm durchgeführter Drogentest habe ein positives Ergebnis ergeben. Daraufhin sei die Entnahme einer Blutprobe angeordnet worden.
Auch Hochspannungsleitungen auf der Bahntrasse wurden den Angaben zufolge beschädigt. Die betroffene Bahnstrecke zwischen Köln und Aachen ist derzeit gesperrt. "Der Lkw muss erst einmal geborgen werden, um die Schienen freizubekommen", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn der Deutschen Presse-Agentur. Bereits sicher sei, dass die Oberleitung über mehrere Gleise beschädigt sei. Ob weitere Schäden an den Schienen oder technischen Anlagen entstanden seien, könne erst nach der Bergung des Lkw betrachtet werden.
Bergung geplant
"Wir planen derzeit die Bergung mit einem Kram durch die Bahn und hoffen, dass die Strecke so schnell wie möglich wieder frei ist", so die Bahnsprecherin. Wann dies der Fall sein wird, sei derzeit aber nicht absehbar. Der Lkw habe 40 Tonnen Granulat geladen. Laut Polizei geht davon keine Gefahr aus. Durch den Aufprall sei aber der Tank des Lastwagens beschädigt worden und Kraftstoff ausgelaufen.
Durch die Streckensperrung kommt es bei der Bahn zu Ausfällen und Verspätungen im Fernverkehr. ICE-Züge zwischen Köln und Brüssel werden umgeleitet und verspäten sich zusätzlich um etwa 90 Minuten. IC- sowie ICE-Züge mit Ziel oder Beginn in Aachen beginnen und enden bereits in Köln. Die Halte Düren und Aachen entfallen.
Laut der Störprognose des Infrastrukturbetreibers DB-InfraGo wird die Strecke voraussichtlich bis mindestens zum Ende des Tages gesperrt bleiben. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Beeinträchtigungen auch in den morgigen Betriebsanlauf und darüber hinaus andauern werden", hieß es auf Nachfrage vom Verkehrsunternehmen National Express.
Nach Angaben der Polizei habe sich in der Nähe der Unfallstelle ein Zug mit etwa 60 Fahrgästen befunden. Da die Hochspannungsleitung aus Sicherheitsgründen geerdet werden musste, habe diese Bahn ihre Fahrt nicht fortsetzen können. Nach der Versorgung durch die Feuerwehr habe die Bahn aber ohne Verletzte geräumt werden können.
Laut Polizei sahen Zeugen, wie der Lastwagen gegen 11.50 Uhr auf einer Überführung von der Fahrbahn abkam, das Brückengeländer durchbrach und auf die Gleise stürzte. Warum es dazu kam, sei noch unklar, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Es seien Ermittlungen aufgenommen worden. Diese würden weiter andauern. Störungen des Bahnverkehrs und Behinderungen beim Straßenverkehr seien unvermeidbar.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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