Nach und nach sickern immer mehr Details zu den geplanten Terror-Anschlägen in Wien durch. Unter den Anschlagszielen: Die ausverkauften Konzerte der Sängerin Taylor Swift. Laut Medien-Berichten sollten tausende ihrer Fans vor der Konzerthalle sterben.
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Es war ein herber Schock nicht nur für die über 200.000 Taylor-Swift-Fans in Wien, die sich auf die Konzerte des Megastars gefreut haben. Aus Sicherheitsgründen wurden alle drei Konzerte der Sängerin in Wien diese Woche abgesagt. Der Grund: Ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Wie dramatisch die Gefahrenlage wirklich war beziehungsweise immer noch ist, sickert nun nach und nach an die Öffentlichkeit.
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Geplanter Terroranschlag auf Taylor-Swift-Konzerte in Wien
Die Ermittlungen der österreichischen Polizei dauern weiter an. Bisher gab es drei Festnahmen. Am gestrigen Abend (Mittwoch, 7. August) wurde unter anderem ein 19-Jähriger in Ternitz, rund 75 Kilometer südwestlich von Wien, festgenommen. Ersten Ermittlungen zufolge habe er sich im Internet radikalisiert.
Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) soll er erst im Juli dieses Jahres einen Treueschwur auf die Terrororganisation Islamischer Staat abgelegt haben.
Zudem gab es laut "Bild"-Zeitung zwei weitere Festnahmen, beide Verdächtigen seien jeweils 17 Jahre alt.
Ausländischer Nachrichtendienst gab entscheidenden Tipp
Der entscheidende Tipp zur Festnahme kam laut "Bild"-Informationen von einem ausländischen Nachrichtendienst. Demnach haben Agenten im Netz ein Video eines Verdächtigen aufgespürt, welches auf einen geplanten Terroranschlag hinwies.
Terror-Pläne auf Taylor Swift Konzert: Chemikalien sichergestellt
Bei einer ersten Hausdurchsuchung am gestrigen Abend nahe Wien wurden nach Angaben der Polizei auch Chemikalien gefunden, die Schlimmes vermuten lassen. Laut Ermittlungen habe der 19-jährige Verdächtige die Chemikalien bei seinem ehemaligen Arbeitgeber gestohlen. Wie die "Bild"-Zeitung aus Ermittlungskreisen wissen will, sei ein Bombenbau durchaus möglich gewesen.
Polizei äußert sich zu Terror-Plänen bei Taylor-Swift-Konzert - "Eine Tragödie konnte verhindert werden"
Durch das Einschreiten der Fahnder ist nach Angaben von Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bei den geplanten Konzerten von Taylor Swift in Wien Schlimmeres verhindert worden. "Eine Tragödie konnte verhindert werden", sagte Karner bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. "Die Lage war ernst, die Lage ist ernst." Der Minister verwies auf die seit Monaten geltende zweithöchste Terrorwarnstufe in Österreich. Zu dem Ermittlungserfolg habe die internationale Zusammenarbeit der Geheimdienst wesentlich beigetragen. Neben den beiden festgenommenen Verdächtigen sei eine weitere Person zu Kontrollzwecken angehalten worden. Weitere Personen würden nicht gesucht.
"Verdächtiger voll geständig"
Der Hauptverdächtige des möglichen Terroranschlags auf das Taylor-Swift-Konzert in Wien ist nach Angaben der Polizei voll geständig. Der 19-jährige Hauptverdächtige habe am 25. Juli seinen Job gekündigt und angekündigt, er habe noch Großes vor, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Franz Ruf. Der zweite Verdächtige, ein 17-Jähriger, habe die Beziehung mit seiner Freundin beendet. Bei beiden gebe es offenkundig die Bereitschaft, sich zu töten, so Ruf.
Der 19-jährige radikalisierte Islamist hatte nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden Anschläge vorbereitet und es auch auf die Shows der populären US-Sängerin in der österreichischen Hauptstadt abgesehen. Sicherheitshalber wurden die drei Massenveranstaltungen in dieser Woche keine 24 Stunden vor Swifts erstem geplanten Auftritt am Donnerstag abgesagt. Nach Angaben der österreichischen Regierung war die Bedrohungslage "sehr ernst".
Tausende Taylor-Swift-Fans vor Stadion gefährdet
Heute, einen Tag nach dem geplanten Konzert und den vorläufigen Verhaftungen werden weitere, erschütternde Details bekannt. Wie unter anderem die "Bild"-Zeitung berichtet, haben Freunde eines der mutmaßlichen Täter bei einer Sicherheitsfirma gearbeitet, die im Rahmen des Taylor-Swift-Konzerts tätig war. Ob Interna weitergegeben wurden oder gar die Sicherheitsmitarbeiter an den Plänen selbst beteiligt waren, sei jedoch nicht bekannt.
Österreichische Medien wie der "Kurier" und auch "Puls24" berichten zudem über vermeintliche Abläufe der geplanten Tat. So sei geplant gewesen, dass der Hauptverdächtige mit einem Auto in die wartenden Fans vor dem Stadion fahren sollte. Auch Messer und Macheten sollten dann laut "Kurier"-Informationen zum Einsatz kommen.
Terror-Gefahr in Wien: So organisierten sich die Drahtzieher
Kommuniziert haben die mutmaßlichen Täter wohl über einen verschlüsselten Messenger Dienst, berichtet unter anderem die "Kronen Zeitung".
"Die Ermittlungserkenntnisse geben Anlass für erhöhte polizeiliche Überwachungen", erklärte unlängst der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl.
Und auch der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer äußerte sich auf X: "Die Situation rund um den offenbar geplanten Terroranschlag in Wien war sehr ernst. Dank der intensiven Zusammenarbeit unserer Polizei und dem neu aufgebauten DSN (Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst) mit ausländischen Diensten konnte die Bedrohung frühzeitig erkannt, bekämpft und eine Tragödie verhindert werden."
Nach Konzert-Absage in Wien: Was passiert mit den Tickets für Taylor Swift?
Die kurzfristige Konzert-Absage in Wien, nur 24 Stunden vor dem Event, ließ auch die Konzertveranstalter nicht kalt.
"Aufgrund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion haben wir keine andere Wahl, als die drei geplanten Shows zur Sicherheit aller abzusagen", teilte Barracuda Music daher unlängst nach Bekanntgabe der ersten Konzert-Absage mit. Besonders bitter: Nachgeholt werden die Auftritte des Mega-Stars in Wien nicht.
Keine Ersatzkonzerte von Taylor Swift in Wien
Denn: Taylor Swift ist für weitere Konzerte in London gebucht. "Alle Tickets werden automatisch innerhalb der nächsten 10 Werktage rückvergütet", kündigte Barracuda Music daher an.
Taylor-Swift-Fans äußerten sich im Netz enttäuscht über die Konzert-Absage. Angesichts der von der Polizei als "ernste Bedrohungslage" bezeichnete Gefahr gibt es jedoch auch viel Verständnis unter den "Swifties".
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