In Spanien häufen sich dieses Jahr die Proteste gegen Massentourismus. Am Sonntag ist wieder Mallorca dran. Diesmal dürften die Demonstranten in der Menge der deutschen Touristen untergehen.
Eine Bürgerinitiative will auf Mallorca erneut gegen Massentourismus protestieren. Sie rief in den sozialen Netzwerken zur symbolischen Besetzung eines Strandlokals am sogenannten Ballermann auf. Der Protest von "Mallorca Platja Tour" an dem vor allem bei deutschen Touristen beliebten Strandlokal "Balneario 6" soll demnach am Sonntag zwischen 11.00 und 13.00 Uhr stattfinden.
Es ist die dritte derartige Aktion der Initiative auf der spanischen Urlaubsinsel. Viele Teilnehmer werden allerdings nicht erwartet. Bei ihren ersten beiden symbolischen "Besetzungen" Ende Mai am Strand Sa Ràpita sowie Mitte Juni in der sogenannten Instagrambucht Calò des Moro hatte man nur ein paar Dutzend Menschen zusammengetrommelt. Am Ballermann dürften die Demonstranten am Sonntag im Vergleich zu den deutschen Urlaubern aller Voraussicht nach deutlich in der Unterzahl sein.
Viel mehr Menschen nahmen dafür dieses Jahr an den beiden großen Protesten in Palma teil. Zehntausende gingen beide Male in der Mallorca-Hauptstadt gegen Massentourismus auf die Straßen. Einer der Hauptgründe für den Unmut ist die auch von der Ferienvermietung ausgelöste Wohnungsnot. Zudem zerren Staus, Lärm und Schmutz an den Nerven.
Nicht alle profitieren von den Tourismuseinnahmen
Auf den Balearen, deren Hauptinsel Mallorca ist, leben knapp 1,2 Millionen Einheimische. Im vorigen Jahr wurden diese nach Zahlen der spanischen Statistikbehörde INE von 18 Millionen Urlaubern besucht, davon 4,6 Millionen aus Deutschland und 3,4 Millionen aus Großbritannien. Auf jeden Einheimischen kamen dort also ungefähr 15 Urlauber.
Für Mallorca ist der Tourismus überlebenswichtig. Die Branche steht für 45 Prozent der Wirtschaftsleistung der Insel.Demonstranten klagen, dass nur eine Minderheit profitiere, während die große Mehrheit in dem Sektor niedrige Gehälter bekomme, die nicht reichten, um die immer teureren Wohnungen zu bezahlen.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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