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Trichophyton tonsurans: Hautpilz breitet sich aus - Experten warnen vor Trendfrisuren der DFB-Stars

Immer mehr Männer infizieren sich in Europa mit dem gefährlichen Hautpilz Trichophyton tonsurans. Ein Grund dafür könnte sein, dass sie sich in billigen Barbershops Trendfrisuren verpassen lassen. Das sollten Kunden beachten.

Joshua Kimmich (l.) und Toni Kroos (r.) präsentierten sich bei der UEFA Euro 2024 mit kurz geschorenen Haaren an den Seiten. Ärzte raten nun davon ab, sich solche Frisuren in billigen Barbershops verpassen zu lassen. (Foto) Suche
Joshua Kimmich (l.) und Toni Kroos (r.) präsentierten sich bei der UEFA Euro 2024 mit kurz geschorenen Haaren an den Seiten. Ärzte raten nun davon ab, sich solche Frisuren in billigen Barbershops verpassen zu lassen. Bild: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod
  • Experten warnen Männer vor Trendfrisuren der DFB-Stars
  • Hautpilz Trichophyton tonsurans europaweit auf dem Vormarsch
  • Infektion löst Ringelflechte aus und kann zu Haarausfall führen
  • Mangelnde Hygiene in Barbershops als möglicher Auslöser
  • Diese Vorbeugemaßnahmen gibt es

Kahl oder kurz geschoren an den Seiten, oben sind die Haare länger. Solche Frisuren liegen aktuell voll im Trend. Auch deutsche Nationalspieler wie Robert Andrich, Toni Kroos oder Joshua Kimmich liefen damit während der Fußball-EM auf den Platz. Doch Männer, die ebenfalls so aussehen wollen, werden nun gewarnt. Ärzte machen auf das Risiko aufmerksam, sich beim Haareschneiden in Barbershops mit einen gefährlichen Hautpilz zu infizieren. Dieser würde sich aktuell europaweit ausbreiten.

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Der sogenannte Trichophyton tonsurans wird in den vergangenen Jahren immer häufiger nachgewiesen und kann eine sogenannte Ringelflechte auslösen. Männer verspüren nach dem Barbershop-Besuch ein Jucken im Nacken, verursacht durch ringförmige und rötliche Flecken. Der Ausschlag kann sich über Kopf und Körper verteilen. Die Pilzinfektion kann in schlimmen fällen zudem zu Narben und Haarausfall führen.

Trichophyton tonsurans: Infektion möglich durch schlechte Hygiene in Barbershops

Der Dermatologe Martin Schaller von der Universität Tübingen nannte gegenüber dem "Spiegel" einen möglichen Grund für die Ausbreitung des Hautpilzes: mangelnde Hygiene in den Barbershops. So würden Scherköpfe und Rasierklingen oft zu schlampig oder gar nicht gereinigt. "Und wenn keiner desinfiziert, wird halt der Pilz übertragen", so der Professor. Die geringen Preise in Barbershops sieht er ebenfalls als Gefahr für die Sauberkeit.

Symptome treten meist erst spät auf

Ursprünglich wurde Trichophyton tonsurans auch als "Ringerpilz" bezeichnet. Denn diese Sportler waren früher besonders häufig betroffen. Martin Schiller spricht mittlerweile von einer "europaweiten Epidemie". Drei- bis fünfmal so oft wie noch vor fünf Jahren würde er mittlerweile nachgewiesen, sagte er dem "Spiegel". Die Dunkelziffer liege wohl noch höher. Weitere Probleme: Der Pilz ist extrem ansteckend und kann auch ohne Symptome verbreitet werden. Diese treten zudem meist erst nach rund zwei Wochen auf. Nicht immer diagnostizieren Ärzte bei Betroffenen sofort die Infektion richtig. Behandeln lässt sich der Hautpilz unter anderem mit Tabletten.

Doch noch bevor es überhaupt zu einer Infektion kommt, können Männer bereits Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Folgende Tipps geben Experten laut Berichten von "Bild" und "Spiegel":

  • engen Körperkontakt während der Behandlung im Barbershop meiden
  • selbst auf Hygiene und Sauberkeit im Barbershop achten
  • auf Symptome der Ringelflechte ein bis zwei Wochen nach Haarschnitt achten
  • bei Symptomen sofort Hautarzt aufsuchen, Salon oder gegebenenfalls Gesundheitsamt informieren
  • Kämme, Bürsten, Rasierapparate, Handtücher und Waschlappen nicht gemeinsam benutzen
    heimischen Rasierapparat mit speziellem Desinfektionsmittel reinigen

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