Des Deutschen liebste Partymeile wurde binnen Sekunden zum Ort des Schreckens: Beim Einsturz eines Restaurants am Ballermann kamen mindestens vier Menschen ums Leben, darunter zwei deutsche Urlauberinnen. Die Ermittlungen dauern indes an. Das ist bislang zum Unglück bekannt.
- Unglück auf Mallorca: Lokal am Ballermann eingestürzt
- Mindestens vier Menschen sterben
- Polizei: Zwei Deutsche unter Todesopfern
- 16 Personen verletzt, fünf in kritischem Zustand
- Erste Details zur Einsturz-Ursache bekannt
Eine schreckliche Tragödie erschüttert den Ballermann: Beim Einsturz eines voll besetzten Restaurants an der Playa de Palma auf Mallorca sind am Donnerstagabend (23. Mai) mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. 16 Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei der bei deutschen Urlaubern sehr beliebten Mittelmeer-Insel mit. Fünf von ihnen befanden sich am Freitagmittag noch in kritischem Zustand, wie die Behörden mitteilten. Die restlichen Verletzten seien außer Lebensgefahr.
Tödliche Tragödie erschüttert Mallorca: Lokal am Ballermann eingestürzt - zwei Deutsche unter den Todesopfern
Bei den Todesopfern handelt es sich nach Angaben der mallorquinischen Behörden um einen Mann und drei Frauen. Mittlerweile ist klar: Unter den vier Todesopfern des Gebäudeeinsturzes auf Mallorca sind zwei deutsche Urlauberinnen im Alter von 20 und 30 Jahren. Zudem seien bei dem Unglück am Donnerstagabend eine 23-jährige Spanierin und ein 44 Jahre alter Mann aus dem Senegal ums Leben gekommen, teilte die Polizei in Palma am Freitag mit. Eine der ums Leben gekommenen Frauen habe im Lokal gearbeitet, schrieben die Zeitung "El País" und andere Medien.
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Mallorca-Unglück erschüttert ganz Spanien
Das Unglück erschütterte zu später Stunde nicht nur die Balearen, sondern ganz Spanien. In Madrid sprach Ministerpräsident Pedro Sánchez auf X, vormals Twitter, den Familien der Todesopfer sein Beileid aus und betonte: "Ich verfolge aufmerksam die Folgen des schrecklichen Einsturzes am Strand von Palma."
Überlastung des ersten Stockwerks mögliche Einsturz-Ursache
Der Unfall geschah direkt am Strand, nur wenige Straßen von den Kultlokalen Megapark und Bierkönig entfernt. Das Gebäude des Medusa Beach Club stürzte gegen 20.30 Uhr ein. Der erste Stock sei dabei sofort bis zum Keller eingebrochen, wo auch sehr viele Gäste zu Abend gegessen hätten, berichteten "El País" und andere Medien unter Berufung auf Augenzeugen.
Ermittlungen zu Unglücksursache auf Mallorca: "Schauen uns alles an"
Auf der Mittelmeer-Insel wurde am Freitag intensiv über mögliche bauliche Mängel diskutiert. Vielleicht sei die Balkonterrasse des Medusa Beach Club im ersten Stock, die nach Zeugenaussagen als erste einstürzte, von zu vielen Menschen gleichzeitig betreten worden, wird gemutmaßt. Eine erste Überprüfung habe ergeben, dass die Überlastung des ersten Stockwerks eine mögliche Ursache für den Einsturz sei, sagte Palmas Feuerwehrchef Eder García.
An Spekulationen über die Ursache des Einsturzes wollte sich Fidalgo unterdessen nicht beteiligen. "Wir schauen uns alles an. Aber ich kann mit den Daten, die wir im Moment haben, keine Vermutungen anstellen", sagte der Minister. Die Zeitung "Última Hora" berichtete unter Berufung auf die Behörden, das Gebäude sei erst vor kurzer Zeit einer bautechnischen Inspektion unterzogen worden. Dabei seien "kleinere Probleme festgestellt worden, die die Struktur jedoch nicht beeinträchtigten". Allerdings sei die Balkonterrasse als "nicht begehbar" eingestuft worden, schreibt das Blatt.
Einsatzkräfte suchen weiter nach möglichen Opfern
Am frühen Freitagmorgen suchten Einsatzkräfte unter den Trümmern noch fieberhaft nach Opfern. Ein Polizeisprecher hatte aber kurz vor Mitternacht gute Nachrichten übermittelt: "Mit 90-prozentiger Sicherheit" seien unter den Trümmern keine Opfer mehr, sagte er auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Man werde aber so lange wie nötig suchen, sagte ein Beamter. Möglicherweise "noch viele Stunden".
Augenzeuge berichtet von Einsturz-Moment: "Es hörte sich wie eine Bombe an"
Javier, ein Bewohner der Playa de Palma, war in unmittelbarer Nähe, als das Gebäude an der Straße Cartago schnell wie ein Kartenhaus, aber mit lautem Getöse in sich zusammenfiel. "Es hörte sich wie eine Bombe an", erzählte er einem Reporter der Regionalzeitung "Última Hora". Andere Menschen sagten, das Gebäude sei erst "vor ein paar Jahren" renoviert worden. Der Teil im ersten Stock, der einstürzte, sei als Chill-out-Bereich benutzt worden.
Wie sehr das Unglück die Playa und deren Bewohner erschütterte, zeigt die Reaktion von Raúl Pursnami, der ein Modegeschäft neben dem eingestürzten Gebäude betreibt. "Wir sind hier alle schockiert. Ich kann nicht sprechen, sie waren meine Nachbarn", sagte er der Zeitung "El País". Auch er habe ein sehr, sehr lautes Geräusch gehört. "Ich kam gerade aus dem Laden und sah, wie das ganze Gebäude einstürzte. Das ist eine Schande, denn theoretisch muss jedes Jahr eine Inspektion durchgeführt werden." Alles sei sehr schnell gegangen, während die Leute im Restaurant gegessen und auch getanzt hätten.
Viele Gäste im Restaurant zum Zeitpunkt des Einsturzes
Zum Zeitpunkt des Einsturzes seien viele Gäste im Restaurant gewesen, das zum Teil auch als Cocktailbar mit Livemusik fungierte, berichteten Medien. Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und der mallorquinischen Notfalldienste seien schnell vor Ort gewesen. Die angrenzenden Lokale und Wohnhäuser wurden aufgrund von Einsturzgefahr evakuiert, das Gebiet abgeriegelt. Psychologen und Ärzte betreuten am Unglücksort noch Stunden nach dem Einsturz Leichtverletzte, Angehörige der Opfer und sichtlich mitgenommene Zeugen der Tragödie.
Bis zu 1000 Menschen hätten sich unmittelbar nach dem Einsturz vor dem Unfallort versammelt, berichteten die Regionalzeitungen "Diario de Mallorca" und "Última Hora". Angehörige von Mitarbeitern bangten um ihre Lieben, Schaulustige debattierten über die möglichen Ursachen. Immer wieder musste die Polizei die Menge bitten, ruhig zu sein, damit die Rettungsteams die Stimmen möglicher Überlebender unter den Trümmern hören könnten.
Bürgermeister von Palma ruft dreitägige Trauer aus
Die regionale Ministerpräsidentin Marga Prohens, der Bürgermeister von Palma, Jaime Martínez, und der erste stellvertretende Bürgermeister, Javier Bonet, fuhren ebenfalls schnell zum Strand, um sich vor Ort ein Bild von der Tragödie und den Rettungsarbeiten zu machen. Bürgermeister Martínez rief eine dreitägige Trauer aus.
Nach dem Start der Party-Saison sind seit Ende April wieder zahlreiche Touristen am Playa de Palma, die - anders als die Besucher der englischen Partyhochburg Magaluf westlich von Palma - mehrheitlich aus Deutschland kommen.
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sba/news.de/dpa
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