Tropische Wirbelstürme können verheerende Schäden anrichten. Die Vorzeichen deuten auf eine ungewöhnlich starke Hurrikansaison im Atlantik hin, die nicht nur den Südosten der USA und die Karibik bedrohen könnte. Auch Europa könnte die Tropenstürme abbekommen.
- Meteorologen erwarten ungewöhnlich starke Hurrikan-Saison
- Sehr warme Wassertemperaturen und La Niña fördern Bildung von tropischen Wirbelstürmen
- Folgen für Wetter in Europa
Erschreckende Prognose für 2024: Meteorologen erwarten eine ungewöhnlich starke Hurrikan-Saison. Die sehr hohen Wassertemperaturen im östlichen Atlantik sowie die erwartete La-Niña-Phase im westlichen Pazifik begünstigen die Entstehung tropischer Wirbelstürme.
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Hurrikan-Saison 2024: Meteorologen erwarten überdurchschnittlich viele Tropenstürme
Im Atlantischen Ozean bilden sich tropische Wirbelstürme für gewöhnlich zwischen Anfang Juni und Ende November. Das britische Met Office geht von einer überdurchschnittlichen Hurrikan-Saison auf dem Atlantik aus und sagt 22 benannte Stürme, zwölf Hurrikane sowie vier schwere Hurrikane der Kategorie 3 bis 5 voraus. Laut Prognose der University of Pennsylvania könnte es 2024 insgesamt 33 benannte Stürme geben.
Auch die US-Wetterbehörde NOAA erwartet eine überdurchschnittlich starke Hurrikan-Saison. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei 85 Prozent, teilte die NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) am Donnerstag mit.Von Anfang Juni bis Ende November sei insgesamt mit bis zu 25 Wirbelstürmen zu rechnen, die Windstärken von mindestens rund 60 Kilometern pro Stunde aufwiesen und deswegen Namen bekämen, hieß es. So viele habe die NOAA in ihrer Geschichte im Mai noch nie für die Saison vorhergesagt. Von diesen Stürmen könnten 13 zu Hurrikans werden, also Windgeschwindigkeiten von in der Spitze mindestens rund 120 Stundenkilometern aufweisen. Bis zu 7 könnten zu sehr starken Hurrikans werden und Windstärken von 180 Stundenkilometern erreichen. Im Durchschnitt gibt es pro Jahr über dem Atlantik sieben Hurrikans, drei davon entwickeln sich zu Stürmen großer Stärke.
Auch der Rückversicherer Munich Re rechnet in diesem Jahr mit überdurchschnittlich vielen Hurrikanen. "Im Nordatlantik erwarten wir in diesem Sommer eine deutlich überdurchschnittliche Sturmaktivität", sagte Anja Rädler, Sturm- und Klimaexpertin des Unternehmens. "In den vergangenen 30 Jahren hatten wir im Schnitt 15 benannte Stürme, dieses Jahr ist nach den Wettermodellen mit 23 plus/minus 4 zu rechnen." In Nordamerika besteht damit nach Worten der Wissenschaftlerin auch ein erhöhtes Tornado- und Hagelrisiko. Von diesen 23 plus/minus 4 erwarteten Wirbelstürmen könnten sich laut Munich Re 11 plus/minus 3 zu Hurrikanen entwickeln, was Böen von der Windstärke zwölf oder mehr bedeutet.
Hohe Wassertemperaturen und La Niña begünstigen Hurrikan-Entstehung
Tropische Wirbelstürme werden im Atlantik "Hurrikan" genannt. Sie benötigen zur Entstehung eine Oberflächentemperatur des Meerwassers von 26 bis 27 Grad Celsius. "Im Nordatlantik haben wir seit fast eineinhalb Jahren Temperaturen auf Rekordhöhe ein bis zwei Grad über dem Durchschnitt von 1982 bis 2011", sagte Rädler. Wie die Meteorologin erläutert, sind darüber hinaus vergleichsweise kühle Wassertemperaturen im westlichen Pazifik ebenfalls ein Faktor, der die Entstehung von Hurrikanen begünstigen kann. Im westlichen Pazifik gibt es wechselnde Phasen wärmerer und kühlerer Wassertemperaturen, erstere als "El Niño" bekannt, letztere als "La Niña". "Dieses Jahr scheinen auch die Prognosen etwas sicherer als üblich, weil die Wassertemperaturen im Atlantik extrem hoch sind und sich im Pazifik bereits abzukühlen beginnen", sagte Rädler. "Die verschiedenen Wettermodelle sind sich fast einig, dass wir im Pazifik in diesem Sommer in eine La Niña-Situation rutschen." Diese könnte demnach im Juli beginnen.
Überdurchschnittliche Hurrikan-Saison mit fatalen Folgen für Europa
Die Wetter-Monster können jedoch nicht nur in Nordamerika und in der Karibik verheerende Schäden anrichten. Hurrikans können auch auf Europa fatale Auswirkungen haben. Ehemalige Wirbelstürme können den Atlantik überqueren und hierzulande als "starkes Atlantiktief" zuschlagen. Wie "weather.com" im vergangenen Jahr berichtet, haben es seit 2010 mehr als 20 Prozent der Hurrikane über den Nordatlantik geschafft. Von 99 Hurrikanen, die mindestens Stufe 1 erreicht haben, haben 21 Europa erreicht. Zwar ist dieses Phänomen relativ selten, dennoch können die Schäden katastrophal sein. Diese Stürme sind nämlich extrem gefährlich.
Auf ihrem Weg über den Nordatlantik reißen Hurrikans oft eine warme Luftblase mit sich und werden als Ex-Hurrikans bezeichnet und verwandeln sich zu einem außertropischen Tiefdruckgebiet. "Ein außertropisches Tief bezieht seine Energie letztlich aus bestehenden Temperaturgegensätzen und Hebeprozessen in der Atmosphäre", schreibt "weather.com". "Und gerade die Temperaturgegensätze fallen stärker aus, weil noch etwas tropische Luft mit dem Hurrikan mitgezogen wird. In aller Regel weisen Ex-Hurrikane viel mehr Regen und höhere Windgeschwindigkeiten als normale Tiefdruckgebiete auf."
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bua/fka/news.de/dpa
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