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Unwetter in Rheinland-Pfalz und im Saarland: Hochwasser-Gefahr noch nicht gebannt - neuer Starkregen im Anmarsch

Heftiger Starkregen hat in Rheinland-Pfalz und im Saarland für Hochwasser-Alarm gesorgt, eine 67-jährige Frau kam ums Leben. Die Unwetter-Gefahr ist den Meteorologen zufolge jedoch noch nicht gebannt.

Ein Auto bahnt sich den Weg durch die Wassermassen. Extremer Starkregen hat am Pfingstsonntag in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn zu Überflutungen und Erdrutschen geführt. (Foto) Suche
Ein Auto bahnt sich den Weg durch die Wassermassen. Extremer Starkregen hat am Pfingstsonntag in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn zu Überflutungen und Erdrutschen geführt. Bild: picture alliance/dpa/Sebastian Schmitt | Sebastian Schmitt
  • Hochwasser in Rheinland-Pfalz und im Saarland
  • Keller vollgelaufen, Straßen blockiert nach Starkregen
  • Frau (67) nach Hochwasser-Unglück gestorben
  • Meteorologen warnen vor neuen Unwettern

In den Hochwasserregionen im Saarland und in Rheinland-Pfalz gehen die Aufräumarbeiten weiter, doch die Lage könnte sich in er Woche nach Pfingsten erneut verschärfen.

Hochwasser in Rheinland-Pfalz und im Saarland - neue Unwetter im Anmarsch

Laut dem Deutschen Wetterdienst könnten sich besonders ab Dienstag (21.05.2024) teils kräftige Regenfälle entwickeln, "die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen", erklärte ein Meteorologe.

Einsatzkräfte bereiten sich auf neuen Regen im Saarland vor

Das Saarland bereitet sich nach dem Hochwasser der vergangenen Tage auf erneute Regenfälle ab Dienstag (21.05.2024) vor. "Die Lage ist beruhigt", sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag. Mensch und Material könnten derzeit etwas geschont werden. Im ganzen Land gebe es stark fallende Pegelstände. "Da liegt ein Schwerpunkt darauf, dass wir aufräumen können und uns vorbereiten auf das, was dann eventuell noch kommt."

Laut Deutschem Wetterdienst werden im Saarland und in Rheinland-Pfalz am Montagnachmittag vor allem im Norden örtlich Schauer erwartet. Am Dienstag könne es dann bereits vormittags im Süden schauerartigen und teils länger andauernden Regen geben. Im Verlauf des Tages weite sich der Regen weiter nach Norden aus. Der Wetterdienst schrieb von einem mehrstündigen Stark- oder Dauerregen mit Hochwassergefahr an Bächen und Flüssen. Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz erwartet ab Dienstagmittag in der Folge zunächst an den kleineren Gewässern und den Oberläufen erneut steigende Wasserstände.

Mit Blick auf die Wettervorhersagen liefen fast stündliche Berechnungen, sagte der Sprecher des Ministeriums. Das Innenministerium sei im ständigen Austausch mit den Unteren Katastrophenschutzbehörden. "Das werden wir auch unabhängig vom Wetter diese Woche noch sein."

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Frau (67) in Saarbrücken nach Rettungseinsatz gestorben

Unterdessen forderte die Hochwasserlage in Saarbrücken ein Todesopfer. Eine 67-Jährige starb am Sonntagabend in einem Klinikum, wie die Stadt mitteilte. Dabei handelt es sich um eine Anwohnerin, die bei einem Rettungseinsatz am 17. Mai verunglückt war. Über das Unglück hatten bereits Medien am Wochenende berichtet.

"Tut mir im Herzen weh": Saarländische Ministerpräsidentin von Hochwasser-Drama tief betroffen

Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger reagierte bestürzt: "Es tut mir im Herzen weh, dass eine 67-jährige Frau heute Abend ihren Verletzungen aus einem tragischen Unfall bei einem Rettungseinsatz erlegen ist", erklärte die SPD-Politikerin am 19. Mai. Sie sei dankbar für den hochprofessionellen Einsatz aller Rettungskräfte im Saarland. "Sie haben dazu beigetragen, dass wir bislang nur wenige Verletzte hatten." Dem Sprecher des saarländischen Innenministeriums waren bis Sonntagabend keine Verletzten bekannt. Auch in Rheinland-Pfalz gab es bis Sonntag keine Angaben zu Verletzten.

Starkregen in Rheinland-Pfalz: Heftige Überflutungen und Erdrutsche in Kirn-Sulzbach

Am Nachmittag des Pfingstsonntag führte Starkregen in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn zu Überflutungen und Erdrutschen. Am stärksten sei der Stadtteil Sulzbach betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Demnach liefen dort zahlreiche Keller und Erdgeschosse voll Wasser und Schlamm, der Stadtteil war teilweise nicht mehr zu passieren. Ein Erdrutsch habe zudem die Bundesstraße 41 blockiert, die Straße sei daraufhin vorübergehend gesperrt worden.

Hochwasser in der Südeifel: Vollgelaufene Keller in Auw an der Kyll nach Überschwemmungen

Am Abend des 19. Mai gab es zudem einen größeren Einsatz von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk in Auw an der Kyll in der Südeifel. In mehreren Häusern seien die Keller vollgelaufen, sagte ein Polizeisprecher in Trier am Abend. "Bis jetzt ist die Lage relativ entspannt. Verletzte gibt es nach aktuellem Stand keine." Etwa 130 Einsatzkräfte waren am späten Sonntagabend vor Ort. Der Wasserstand der Kyll - ein Nebenfluss der Mosel - sei recht hoch, deshalb sei es zu den Überschwemmungen gekommen. 

Unwetter-Warnung aktuell: Meteorologen warnen vor neuem Starkregen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Pfingstsonntag vor Unwettern in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gewarnt. In beiden Bundesländern galt am Abend eine Warnung vor extremen Gewittern der höchsten Stufe vier.

Mit Bangen schauen viele Bewohner auf die Wettervorhersagen für die kommende Woche: "Interessant wird es am Dienstag", sagte Meteorologe Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Dann entwickelten sich erneut teils kräftige Regenfälle, "die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen." Nach Angaben der Meteorologen war eine exakte Vorhersage schwierig, da die genauen Schwerpunkte sowie die Regenmengen von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet würden. Aber: "Wahrscheinlich werden Teile von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg betroffen sein." 

Zwar seien die berechneten Regenmengen nicht so hoch wie am vergangenen Freitag, allerdings falle der größte Teil des Regens innerhalb von sechs bis zwölf Stunden, sagte Übel. Sollten das Saarland und die Pfalz erneut im Schwerpunkt der Regenfälle liegen, müsse dort wieder mit steigenden Pegelständen und möglicherweise auch mit Hochwasser und Überschwemmungen gerechnet werden. 

Wie wird das Wetter in ganz Deutschland nach dem Pfingstwochenende?

Nach Dauerregen und Überschwemmungen im Südwesten bleibt es auch am Pfingstmontag und in den kommenden Tagen nass in ganz Deutschland. Am Montag (20.05.2024) gebe es vor allem in der Nordhälfte teils kräftige Schauer und Gewitter, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Diese könnten örtlich mit heftigem Starkregen und Hagel einhergehen. "Bei einem Pfingstmontagsspaziergang sollte dort also der Himmel gut beobachtet werden", sagte Nico Bauer von der Vorhersagezentrale des DWD.

Am Dienstag (21.05.2024) könnte es dann in den Hochwassergebieten erneut Regenfälle geben. In der Südhälfte sollen laut Vorhersage dichte Wolken aufziehen und im Südwesten soll es regnen. Von Südostbayern bis zur Eifel seien auch kräftige Gewitter mit heftigem Starkregen möglich. "Örtlich kommen unwetterartige Regenmengen zusammen", hieß es. Im Norden soll es hingegen sonnig werden. Die Höchstwerte liegen zwischen 28 Grad Celsius im Norden und 17 Grad Celsius im Südwesten.

Unwetter auch in Norddeutschland: DWD warnt vor heftigen Gewittern und Starkregen

In der Nacht zum Mittwoch (22.05.2024) wandert das Regenwetter laut Vorhersage nach Norden. Dort bestehe dann örtliche Unwettergefahr durch kräftige Gewitter mit Starkregen. Im Norden werde schwüles Wetter mit Temperaturen zwischen 22 und 27 Grad Celsius erwartet, ansonsten liegen die Temperaturen zwischen 17 und 23 Grad Celsius.

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/news.de/dpa

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