Das zweite Halbfinale des Eurovision Song Contest beginnt. Es ist der Abend, an dem der umstrittene Beitrag Israels dabei ist - während vor der Tür der Malmö Arena protestiert wird.
Im südschwedischen Malmö hat das zweite Halbfinale des Eurovision Song Contest 2024 (ESC) begonnen. Mit dabei ist der höchst umstrittene Beitrag Israels. Am Donnerstagabend sollte die Sängerin Eden Golan mit ihrem Song "Hurricane" antreten. Bei den Proben wurde sie von den Zuschauern mit Buhrufen, aber auch mit Applaus und Jubel begrüßt. Vor der Malmö Arena versammelten sich an dem Abend Tausende Menschen, um gegen Israels Teilnahme an dem Gesangswettbewerb zu demonstrieren. Doch auch eine Solidaritätsdemonstration sollte es an dem Abend noch geben.
"Ich konzentriere mich auf die Musik, auf die gute Energie, und es gibt so viele Menschen, die mich unterstützen", sagte Golan vor Beginn der Show. Die Demonstrationen gegen ihre Teilnahme würden sie nicht interessieren. "Ich empfinde es als eine große Ehre, mein Land zu vertreten, besonders in diesen Zeiten."
Israels Teilnahme an dem Wettbewerb sorgte schon früh für viel Gegenwind. Aufgrund des Gaza-Kriegs wurde besonders in den sozialen Netzwerken der Ausschluss des Landes von dem Wettbewerb gefordert. Der Veranstalter des ESC, die Europäische Rundfunkunion (EBU), ließ Israel mit der Begründung teilnehmen, dass es eine unpolitische Veranstaltung sei. Israel musste aber auf Druck der EBU Text und Songtitel der ersten Fassung "October Rain" ändern - dieser erschien den Veranstaltern zuerst zu politisch.
Begleitet von Sicherheitspersonal wurde die Künstlerin vor dem Auftritt zum Veranstaltungsort gebracht. Und auch in und vor der Halle sowie in der Stadt herrschten hohe Sicherheitsvorkehrungen. Die Polizei war zahlreich vor Ort im Einsatz, um die Demonstrationen unter Kontrolle zu behalten und Ausschreitungen zu verhindern.
Neben den 16 antretenden Ländern, die sich um einen der zehn Plätze für das Finale an diesem Samstag bemühen, stehen ebenfalls Künstler auf der Bühne, die bereits fest gesetzt sind. Als Teil der "Big Five" treten beim zweiten Halbfinale Spanien, Italien und Frankreich auf. Deutschlands Kandidat Isaak hatte bereits beim ersten Halbfinale am Dienstag mit seinem Song "Always on the Run" seinen ersten Auftritt auf der ESC-Bühne.
In diesem Jahr gibt es eine neue Regel: Fans aus den Ländern der bereits fürs Finale gesetzten Künstler sind im Halbfinale ebenfalls stimmberechtigt. Das bedeute nun: Auch das Publikum aus Spanien, Italien und Frankreich durfte an der Telefonabstimmung teilnehmen.
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