In den kommenden Nächten sollen mehrere Plasmawolken auf die Erde krachen. Experten erwarten durch die Sonnenstürme Polarlichter bis in mittlere Breiten und damit auch in Deutschland. Alles zur Beobachtung erfahren Sie hier.
- SonnenfleckAR3664 spuckt mehrere Plasmawolken in den Weltraum.
- Mehrere Sonnenstürme zwischen dem 10. und 12. Mai 2024 erwartet.
- NOAA hat die Vorhersage aktualisiert: G4-Sturm droht
- Polarlichter über Deutschland möglich.
Derzeit brodelt es gewaltig auf der Sonnenoberfläche - mit gravierenden Folgen für die Erde. Nach mehreren Sonneneruptionen rasen riesige Plasmawolken auf unseren Planeten zu. Eine Sonnensturm-Katastrophe muss die Menschheit zum Glück nicht befürchten. Stattdessen könnte Deutschland erneut ein atemberaubendes Spektakel bevorstehen: Laut Vorhersage können sich in den kommenden Nächten einige Regionen über Polarlichter freuen.
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Wie entstehen Sonnenstürme:Die Sonne stößt dauerhaft geladene Teilchen in den Weltraum ab. Diesen kontinuierlichen Strom nennt man Sonnenwind. Bei einer Explosion auf der Sonnenoberfläche (Sonneneruption) kann sich die Menge des ausgestoßenen Materials aus einem begrenzten Gebiet jedoch kurzeitig dramatisch erhöhen. Experten sprechen dann von koronalen Massenauswurf (CME). Kracht dieses Sonnenplasma auf die Erde, droht ein Sonnensturm. Zwar schützt die Atmosphäre und das Magnetfeld die Erde vor Sonnenstürmen, jedoch können die Folgen je nach Stärke des Sturms dennoch fatal sein.
Sonnensturm-Warnung für 10. bis 12.05.2024: Experten befürchten geomagnetische Stürme der Klasse G4
Wie "spaceweather.com" meldet, schleudert der riesige Sonnenfleck AR3664 weiterhin reichlich Sonnenplasma in den Weltraum. Mindestens drei Plasmawolken sollen sich derzeit in Kurs auf die Erde befinden. "Ein NOAA-Vorhersagemodell sagt voraus, dass der erste CME die Erde am späten Abend des 10. Mai erreichen wird. Weitere CMEs werden am 11. und möglicherweise am 12. Mai eintreffen", heißt es auf dem Portal. "An allen drei Tagen könnte es zu leichten bis starken geomagnetischen Stürmen kommen." Weltraum-Meteorologin Dr. Tamitha Skov spricht auf X sogar von einem "Solarsturm-Zug". "Die Stürme 2, 3 und 5 werden direkte Einschläge sein, wie auf den Coronagraph-Bildern zu sehen ist."
It's a #solarstorm train! We now have FIVE storms headed towards Earth! Storm 2, 3, and 5 will be direct hits as seen in the coronagraph imagery. Impacts start around midday May 10 and will continue through late May 12 at least. G3-level conditions & extended #aurora possible. pic.twitter.com/7OZihcJ0xG
— Dr. Tamitha Skov (@TamithaSkov) May 9, 2024
Mittlerweile hat das Space Weather Prediction Center (SWPC) der NOAA die Vorhersage aktualisiert. Demnach könnten zwei oder drei der bislang ausgespuckten Plasmawolken zu einem "Kannibalen-Sturm" verschmelzen und am 11.10.2024 auf die Erde krachen. "Kannibalen-CMEs sind bekannt dafür, dass sie starke geomagnetische Stürme und Polarlichter in niedrigen Breitengraden auslösen können", schreibt "spaceweather.com". Am Samstag drohe demnach ein Sturm der Klasse G4. "Weitere Sonneneruptionen könnten dazu führen, dass der geomagnetische Sturm bis zum Wochenende anhält", befürchtet die NOAA.
Die Sonnensturm-Warnungen im Überblick (Stand: 10.05.2024):
- 10.05.2024: G1
- 11.05.2024: G4
- 12.05.2024: G2
Die Folgen von Sonnenstürmen: Geomagnetische Stürme können schwere Störungen bei elektrischen Geräten auslösen und sogar ganze Stromnetze lahmlegen. Außerdem können Rundfunk und Mobilfunknetze durch die Strahlung gestört werden. Auch Satelliten leiden unter dem Sonnensturm, da sie nicht von einer schützenden Atmosphäre umgeben sind. Meist machen sich Sonnenstürme jedoch nur durch Polarlichter bemerkbar.
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Polarlichter in Deutschland möglich: Hier haben Sie die besten Beobachtungschancen
Die Auswirkungen der Plasmawolken könnten laut Prognose geomagnetische Stürme der Klasse G3 verursachen. Dadurch kann es zu Polarlichtern kommen, die weit über den Polarkreis hinaus bis nach Mitteleuropa reichen können. Wer wissen will, wo Polarlichter sichtbar sind, kann sich über die Polarlicht-Vorhersage der NOAA informieren.
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