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Norovirus-Ausbruch bei Stuttgart Frühlingsfest: Zahl der Krankheitsfälle auf 807 gestiegen

Nach dem Besuch der Cannstatter Wasen leiden 807 Menschen unter Magen-Darm-Erkrankungen. Es handelt sich wohl um Norovirus-Fälle. Mittlerweile hat sich auch der Festzelt-Betreiber zu Wort gemeldet.

Mehr als 800 Menschen sollen sich im Festzelt beim Stuttgarter Frühlingsfest mit einem Magen-Darm-Virus infiziert haben. (Foto) Suche
Mehr als 800 Menschen sollen sich im Festzelt beim Stuttgarter Frühlingsfest mit einem Magen-Darm-Virus infiziert haben. Bild: picture alliance / dpa | Wolfram Kastl

So hatten sie sich den Besuch der Cannstatter Wasen in Baden-Württemberg sicher nicht vorgestellt. Eigentlich wollten die Besucher des Stuttgarter Frühlingsfestes ein berauschendes Fest erleben. Statt Spaß und Vergnügen bekamen sie jedoch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

  • 807 Besucher nach Stuttgarter Frühlingsfest erkrankt
  • Alle Besucher waren im selben Festzelt
  • Erkrankte klagen über Erbrechen, Durchfall und Übelkeit
  • Norovirus bei Festzeltbesuchern nachgewiesen
  • So reagiert der Festzelt-Betreiber

Alle waren im selben Festzelt: 807 Menschen nach Stuttgarter Frühlingsfest erkrankt

Nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes leiden mehr als 807 Menschen unter Magen-Darm-Beschwerden. Das teilte die Stadt Stuttgart am Freitag mit. Am Donnerstag lag die Zahl der bekannt gewordenen Erkrankungen bei 727 Fällen. Bei mehreren Erkrankten war das Norovirus nachgewiesen worden. Unklar ist weiterhin die genaue Verbreitung der Erreger in dem Festzelt. Die Stadt gehe weiterhin von einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung aus. Nicht geklärt sei die Frage, wer die Viren in das Zelt eingeschleppt habe. Vermutlich könne diese Frage auch nicht geklärt werden, sagte die Sprecherin weiter.

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Symptome sprechen für virale Erkrankung - Norovirus nachgewiesen

Die Symptome sprechen für eine virale Erkrankung, wie die Stadt mitteilte. Es verdichteten sich die Hinweise, dass es sich um das Norovirus handle. Unter den Betroffenen seien sowohl Besucher des Festes als auch Bedienstete des betroffenen Zeltes. Am Mittwochnachmittag folgte dann die Bestätigung: In den Stuhlproben zweier Erkrankter wurden Noroviren festgestellt.

Festzelt-Betreiber: "Wir werden auf das Strengste kontrolliert"

Der Betreiber des betroffenen Zeltes "Göckelesmaier", Karl Maier, vermutete der "Heilbronner Stimme" zufolge, dass die Norovirus-Infektion auf Gäste zurückgeht. "Offensichtlich hat uns da jemand das Norovirus mitgebracht", sagte Maier der Zeitung. Eine infizierte Gruppe oder mehrere infizierte Menschen hätten am Samstag das Zelt besucht und andere Besucher angesteckt. Laut Maier fand die Infektionswelle am Samstag statt, seither "sind keine Fälle dazugekommen".

Maier beteuert zudem, dass es bei der Hygiene und beim Essen zu keiner Zeit Beanstandungen gegeben habe. "Wir werden auf das Strengste kontrolliert." Die Stadt stehe mit Maier in Kontakt und habe die Hygienemaßnahmen bereits verschärft. "Was in unserer Macht steht, tun wir", wurde der Festwirt weiter zitiert. Das Zelt darf geöffnet bleiben, wie ein Stadtsprecher mitteilte.

Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt sind bereits vor Ort

Die Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt seien sofort nach Eintreffen der ersten Meldungen vor Ort gewesen und hätten in dem Zelt die Hygiene überprüft und Proben der Lebensmittel genommen. Diese würden derzeit im Labor ausgewertet. Es gehe nun in erster Linie darum, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen und die Quelle der Infekte zu finden. Der Schwerpunkt liege auf den zentralen Servicebereichen des Zeltes.

Norovirus: Symptome, Ansteckung, Dauer und Behandlung

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell - besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Altenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen klingt der unangenehme Brechdurchfall so schnell wieder ab, wie er gekommen ist – oft schon nach 12 bis 48 Stunden.

Wenn Sie vermuten, dass eine Infektion mit Noroviren vorliegt, kontaktieren Sie Ihren Arzt. Eine spezielle Behandlung für Magen-Darm-Grippen, die durch Noroviren ausgelöst werden, gibt es nicht. Jedoch sollten Erkrankte darauf achten, viel zu trinken und den Flüssigkeitsverlust und Elektrolytverlust durch orale Rehydratationslösungen auszugleichen.

Vorsichtsmaßnahmen und Tipps - So gehen Sie dem Norovirus aus dem Weg

Da der Norovirus besonders ansteckend ist und sowohl als Tröpfcheninfektion, als auch über Gegenstände übertragbar ist, haben wir ein paar nützliche Tipps für Sie, wie Sie sich vor einer Ansteckung schützen können:

  • Waschen und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände.
  • Benutzen Sie nicht dieselben Handtücher, Hygieneartikel (zum Beispiel Seife) oder Bettwäsche wie die erkrankten Personen.
  • Achten Sie besonders darauf, sich vor der Zubereitung und dem Verzehr von rohen Lebensmitteln die Hände zu waschen.
  • Waschen Sie Kleidung, Bettwäsche und Handtücher des Erkrankten bei mindestens 60 Grad.
  • Desinfizieren Sie die Toilette jedes Mal nach der Benutzung.

Stuttgarter Klinikum berichtet von erhöhtem Aufkommen von Patienten mit Bauchschmerzen

Ein Sprecher des Klinikums Stuttgart sagte, am Wochenende habe es ein leicht erhöhtes Aufkommen von Patienten mit Bauchschmerzen in der Notaufnahme gegeben. Von den Patienten wisse man vereinzelt, dass sie das Frühlingsfest besucht hätten. Alle Patienten seien nur ambulant behandelt worden.

Stuttgarter Frühlingsfest findet bereits zum 84. Mal statt

Das 84. Stuttgarter Frühlingsfest hat am Samstag mit dem traditionellen Fassanstich begonnen. An 23 Tagen haben die Schausteller ihre Fahrgeschäfte, Buden und Imbisse geöffnet, in den Festzelten wird ausgeschenkt und aufgespielt. Die Veranstalter sind zurückhaltend und erwarten nach eigenen Angaben mehr als eine Million Besucher. "Wir sind eine Open-Air-Veranstaltung und vom Wetter abhängig", teilte die in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft im Vorfeld mit. Im vergangenen Jahr waren 1,4 Millionen Menschen gezählt worden, es war eines der bestbesuchten Frühlingsfeste der vergangenen Jahrzehnte.

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/hos/news.de/dpa

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