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Sturmfluten, Überschwemmungen und Co.: Klimaexperten warnen! Urlaub an Nord- und Ostsee gefährdet?

Die Folgen der globalen Erderwärmung zeigen sich auch in Nord- und Ostsee. Die Gewässer leiden unter Übersäuerung, Artensterben und Bakterienzunahme. Experten warnen nun, dass die Auswirkungen in Zukunft zunehmen könnten.

Die Klimakatastrophe hat negative Auswirkungen auf die Ökosysteme in Nord- und Ostsee. (Foto) Suche
Die Klimakatastrophe hat negative Auswirkungen auf die Ökosysteme in Nord- und Ostsee. Bild: picture alliance/dpa | Stefan Sauer

Wasser, Strand und Meeresbrise: Millionen Menschen reisen vielleicht gerade deswegen jedes Jahr an Nord- und Ostsee. Sie gehören zu den beliebtesten Reisezielen. Doch den Gewässern geht es immer schlechter. Experten warnen vor den Folgen der Klimakatastrophe.

Klimawandel hat drastische Folgen für Nord- und Ostsee

Die vielfältigen Folgen machen sich an Nord- und Ostsee bereits bemerkbar und könnten zukünftig noch zunehmen. "An der Nordseeküste rechnen wir mit weiter steigenden Temperaturen, mehr Stürmen, einem Anstieg des Meeresspiegels und höheren Sturmfluten", zitiert die "Bild" Claus von Hoerschelmann, Biologe am Nationalparkzentrum Multimar Wattforum. Ein ähnliches Bild wird auch an der Ostsee erwartet.

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Temperaturanstieg in Nord- und Ostsee zerstört Ökosysteme

In beiden Gewässern sind die Temperaturen gestiegen. Laut dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel erwärmte sich die Ostsee in den letzten 30 Jahren um 1,5 Grad. Das ist deutlich wärmer, im Vergleich zu den Ozeanen. Die erwärmten sich in dem Zeitraum um 0,5 Grad, schreibt das ZDF. Durch das wärmere Wasser sinkt die Sauerstoffkonzentration. Das liegt an Unterschieden in der Dichte der Wasserschichten. Wenn die unterste Schicht von der Atmosphäre abgeschnitten ist, funktioniert der Sauerstoffaustausch nicht mehr richtig, schreibt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Außerdem kann Warmes Wasser nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen. Den Sauerstoffabfall können auch Flusszuläufe zur Nord- und Ostsee begünstigen. Die schlechte Wasserqualität wirkt sich auf die Artenvielfalt von Tieren- und Pflanzen in dem Ökosystem aus. So wandern zum Beispiel Dorsche ab, weil es ihnen zu warm ist. Deshalb sei eine nachhaltige Fischerei wichtig erklärt Dr. Insa Meinke, Klimatologin und Leiterin des Norddeutschen Küsten- und Klimabüros am Helmholtz-Zentrum Hereon. 

Ozeanversauerung: Krankheitserreger in Nord- und Ostsee nehmen zu

Nord- und Ostsee verlieren nicht nur ihre Artenvielfalt, sondern werden immer saurer. Eigentlich helfen Meere dabei, die globale Erwärmung zu stoppen. Sie können große Mengen an vom Menschen produzierten Kohlendioxid speichern, das wird als CO2-Senke bezeichnet. Doch das COkann sich in Kohlensäure verwandeln, die das Wasser sauer macht, erklärt "Experience Science" Diese Ozeanversauerung bildet einen idealen Nährboden für Algen und potenziell krankmachende Erreger wie Vibrionen. Diese können über offene Wunden oder Fisch in den Körper gelangen und unter anderem zu einer Blutvergiftung oder Magen-Darm-Erkrankungen führen. 

Unwetter-Gefahr steigt: Sturmfluten und Überschwemmungen an Nord- und Ostsee

Das Wetter ändert sich ebenso. Sturmfluten nehmen zu. Am 21. Oktober verzeichneten Behörden das schwerste Sturm-Hochwasser seit 1872  an der Ostsee. "Es braucht weniger Wind, um kritische Schwellenwerte zu überschreiten. In Cuxhaven gibt es doppelt so viele Sturmfluten wie vor 100 Jahren, im Schnitt knapp fünf pro Jahr", sagt Dr. Meinke. Zudem steigt der Meeresspiegel. In der Deutschen Bucht stieg der Spiegel in den letzten 100 Jahren um 15 bis 20 Zentimeter an, berichtet die "Bild". Das begünstigt wiederum Überflutungen von Watt und Salzwiesen.

Klimaexperten warnen: Probleme verstärken sich

Das Klima wandelt sich drastisch. "Ab Mitte des Jahrhunderts werden sich all diese Probleme verstärken, Lebensräume werden zunehmend schwinden" und Überschwemmungen nehmen zu, prognostiziert Claus von Hoerschelmann. Deshalb müsse die Natur vor "zusätzlichen Belastungen" geschützt werden, rät der Biologe.

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