Im Nürnberger Tiergarten sollen künftig weniger Paviane leben - die Leitung der Einrichtung will einzelne Tiere gezielt töten. Warum es für die Tötung der Primaten keine Alternative gibt, hat die Leitung des Tiergartens erläutert.
Für Primaten im Nürnberger Tiergarten brechen harte Zeiten an: Der Tiergarten Nürnberg will künftig einzelne Tiere seiner Pavian-Gruppe aus Gründen des Artenschutzes und des Populationsmanagements töten.
Pavian-Tötung mit Ansage: Tiergarten Nürnberg geht drastische Schritte aus Artenschutz-Gründen
Entsprechende Schritte kündigte Tiergartendirektor Dag Encke am 8. Februar 2024 an. Die Gruppe sei zu groß und zu inhomogen geworden. Es entstünden Probleme mit dem Genpool und mit den sozialen Strukturen, erläuterte Encke. Eine Weitergabe der Tiere an andere Zoos im In- und Ausland sei keine Alternative, ebenso wenig sei die Auswilderung möglich.
Keine Alternativen möglich: Primaten im Tiergarten sollen sterben
Der Tiergarten schickte am Donnerstag eine Vorlage an den Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrates. Dort will Encke in der übernächsten Woche die Problematik erläutern und einen gesellschaftlichen Diskurs anstoßen. Nach Angaben des Tiergartendirektors wird die Tötung zum Populationsmanagement und das Verfüttern an andere Zootiere bereits mit Huftieren wie Ziegen, Schafen und Rindern aber auch etwa mit Kängurus praktiziert. Für Primaten wäre es zumindest in Nürnberg Neuland. Der Deutsche Tierschutzbund hält das Töten nur als letzten Ausweg für einen gangbaren Weg.
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loc/news.de/dpa