Julia Wendell behauptete die vermisste Madeleine McCann zu sein. Jetzt sprach sie in einem Podcast über ihre Suche nach der "Wahrheit" und ihre Geschichte. Dabei überraschte sie mit ihren Worten.
Auch 16 Jahre nach dem Verschwinden von Maddie McCann ist der Fall noch immer nicht geklärt. Von dem britischen Mädchen fehlt bis heute jede Spur, nachdem sie im Mai 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwand. Die Polizei sucht immer noch. Derweil behauptete Julia Wendell Madeleine McCann zu sein. Ein DNA-Test widerlegte ihre Behauptung. Nun entschuldigt sich die Polin.
Polin gab sich als Maddie McCann aus: Julia Wendell entschuldigt sich
Erstmals sprach Julia Wendell in der Podcast-Serie von BBC4 "Why Do You Hate Me?" darüber, warum sie sich als Madeleine McCann ausgab und welche Auswirkungen ihre Geschichte hatte, nachdem sie viral ging. Im letzten Jahr erstellte sie einen Instagram-Account mit dem Namen "Iammaddeleinemccan". Dort erzählte sie darüber, dass sie glaubt, das vermisste britische Mädchen zu sein. Julia Wendell suchte nach Antworten. Wegen ihres Missbrauchs war sie in Therapie. Mit 20 Jahren bemerkte sie dort, dass ihre Erinnerungen lückenhaft seien. Sie führte alles auf ihre traumatische Kindheit zurück. Sie wollte Erklärungen für diese Lücken finden, dachte sogar sie sei adoptiert. Sie fragte daraufhin ihre Familie. "Kannst du mir zum Beispiel ein paar Bilder aus deiner Kindheit zeigen? Kannst du mir Fotos von deiner Schwangerschaft zeigen?" sagt Julia. Ihre Familie schwieg dazu, deshalb recherchierte sie und stieß auf den Fall Maddie McCann. Sie hatte davon noch nie etwas gehört und fing dann an alles zu hinterfragen. Auf einer Webseite von vermissten Personen entdeckte sie einen Verdächtigen."Ich weiß, [wie] mein Täter aussieht. Und ich weiß, dass er den Verdächtigen von [der] Madeleine McCann-Seite sehr, sehr ähnlich ist", erklärt sie.
Sie dachte auch daran, Kate und Gerry McCann zu helfen ihr verschwundenes Mädchen wiederzufinden. Sie wandte sich an Behörden in Großbritannien und Polen. "Ich habe sie so oft angerufen und jeden Tag dasselbe gesagt, so viele Male. Aber niemand hat mich ernst genommen", erzählt sie in der Podcast-Folge. Um die "Wahrheit" herauszufinden, habe sie schließlich den Instagram-Account eröffnet.
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Polen-Maddie war nach Maddie McCann-Posts Morddrohungen ausgesetzt
Mittlerweile tue es ihr leid. "Ich wollte nie jemanden verletzen - auch nicht [die] McCanns. [...] ich wollte wirklich wissen, wer ich bin", entschuldigt sie sich. Ihre Posts erregten öffentliches Interesse und die Medien berichteten über sie. Gleichzeitig war sie im Netz viel Hass ausgesetzt. Manche User dachten sie wolle nur mit ihrer Musik ein Star werden. Einige Nutzer schickten ihr sogar Morddrohungen. "Ich wusste, dass es Leute geben würde, die mir nicht glauben oder mich hassen würden, aber ich hatte nicht erwartet, dass ich zum Beispiel Morddrohungen erhalten würde. Das war etwas, das ich nicht verstanden habe. Die Leute wussten, dass ich missbraucht wurde, und sie wussten, dass ich mit Depressionen zu kämpfen habe." Heute würde sie nicht mehr die sozialen Medien nutzen. "Es kann dich zerstören."
Maddie McCann News: Suche nach vermisstem Mädchen dauert an
Die Ermittlungen im Vermisstenfall Madeleine McCann gehen weiter. Deutsche Ermittler sind davon überzeugt, dass der vorbestrafte Christian B. das Mädchen entführt und getötet hat. Eine Leiche wurde aber bisher nicht gefunden. Im Frühjahr 2023 suchten Ermittler den Arade-Stausee in Portugal ab, nachdem ein Rentnerehepaar in der Nähe einen Altar mit einem Foto der Britin fanden. Bei der Suche wurde aber nicht gefunden.
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bos/gom/news.de/dpa
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