Unternehmer Elon Musk mischt nicht nur in der Automobilindustrie und in der Raumfahrt mit, sondern auch in der Neurotechnologie. Nun implantierte sein Unternehmen Neuralink erstmals einem Menschen einen Gehirn-Chip ein. Doch wozu?
Im Jahr 2016 gründete Multi-Milliardär und Visionär Elon Musk die Medizintechnik-Firma Neuralink, vier Jahre später feiert die nun einen Riesen-Durchbruch. Zum ersten Mal wurde jetzt einem Menschen ein Gehirn-Implantat des Unternehmens eingesetzt. Doch was kann der Chip?
Elon Musks Gehirnchip erstmals am Menschen getestet! Das soll das Neuralink-Implantat leisten
Von dem operativen Erfolg berichtete Elon Musk jetzt selbst auf der von ihm aufgekauften Online-Plattform X, vormals Twitter. Der Patient erhole sich nach dem Eingriff am Sonntag gut, schrieb er.
Das Implantat von Neuralink soll es möglich machen, allein durch Gedanken ein Smartphone zu bedienen - und darüber auch andere Technik. Auch andere Unternehmen und Forscher arbeiten an solcher Technologie.The first human received an implant from @Neuralink yesterday and is recovering well.
— Elon Musk (@elonmusk) January 29, 2024
Initial results show promising neuron spike detection.
"Kann man Kung-Fu herunterladen?" So reagiert das Netz auf MusksNeuralink-Implantat
Der aktuelle Neuralink-Durchbruch wird von weiteren X-Nutzern zahlreich kommentiert. "Was ist das Ziel dieses speziellen Implantats? Und kann man Kung-Fu herunterladen?", scherzt ein User. Andere hoffen dagegen auf keine neuen Sportfähigkeiten durch den Chip, sondern fürchten ihn stattdessen: "Der Gedanke daran erschreckt mich", "Das macht mir auf jeden Fall Angst... Ich bin wirklich neugierig, was für einen Anwendungsfall es am Ende geben wird" und "Die Zukunft ist verdächtig", heißt es in weiteren Tweets.
Elon Musks Neuralink-Implantat in klinischer Studie: Smartphones über Gedankenkraft steuern
Neuralink hatte im Mai die Erlaubnis bekommen, das flache und runde Implantat in einer klinischen Studie Menschen einzusetzen. Davor war die Technik an Affen getestet worden. Das Implantat hat 1024 Elektroden, die ein Roboter mit Hilfe einer extrem feinen Nadel mit dem Gehirn verbindet. Für die klinische Studie suchte Neuralink Patienten mit Tetraplegie - einer Querschnittlähmung, bei der Beine und Arme betroffen sind.
Wenn Menschen zu Bewegungen ansetzen, wird ein bestimmter Bereich im Gehirn aktiv. Die Elektroden fangen diese Signale auf. So soll es reichen, sich eine Bewegung vorzustellen, um zum Beispiel einen Cursor am Computer zu bedienen. Musk schrieb am Montag, erste Ergebnisse zeigten eine "vielversprechende" Erkennung neuronaler Aktivität. Weitere Details gab es zunächst nicht.
Neuralink-Operation: Bis zur Computer-Bedienung durch Gedanken kann es Monate dauern
Auch bei erfolgreichen Operationen kann es Monate dauern, bis Patienten lernen, Computer mit Gedanken zu kontrollieren. Die klinische Studie von Neuralink ist auf sechs Jahre ausgelegt.
An Hirn-Computer-Schnittstellen dieser Art wird schon seit Jahren geforscht und einige Menschen haben auch bereits verschiedene Implantate eingesetzt bekommen. Neuralink hat auch mehrere Konkurrenten, die die Technologie ebenfalls kommerziell nutzen wollen. Die Firma Precision Neuroscience will ihr Implantat mit ebenfalls 1024 Elektroden auf einem Film über einen sehr feinen Schnitt im Schädel minimalinvasiv am Gehirn anbringen. Und ihr Rivale Synchron bringt sein System mit 16 Elektroden über Blutgefäße in die Nähe der richtigen Gehirnbereiche.
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rad/hos/news.de/dpa
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