Ein Fall aus Plettenberg im Sauerland sorgt jetzt für Fassungslosigkeit. Ein Bauer soll einen Hofhelfer als Sklaven gehalten haben. Mit Eisenketten habe er ihn in ein Verlies gesperrt. Nun wurde ihm der Prozess gemacht.
Ein Bauer soll eine rumänischen Tagelöhner wie einen Sklaven auf seinem Hof gehalten haben. Nun wurde in dem Strafprozess ein Urteil gesprochen.
Bauer aus Plettenberg im Sauerland hielt Hofhelfer als Sklaven
Robin V.Bauer (39) aus Plettenberg im Sauerland stand jetzt vor Gericht, weil er den Rumänen Adrian I. (36) auf seinem Hof wie einen Sklaven gehalten haben und mit Eisenketten um Hände, Beine und Hals in ein Verlies gesperrt haben soll. Davon berichtet jetzt die "Bild"-Zeitung. Der Tagelöhner soll zuvor im Schausteller-Gewerbe in Magdeburg tätig gewesen und eine Job-Kleinanzeige aufgegeben haben. "Rumäne, spricht kein Deutsch, sucht Job", habe es darin geheißen. Robin V., der schon zuvor osteuropäische Gastarbeiter beschäftigt haben soll, habe sich daraufhin bei ihm gemeldet und zunächst ein freundschaftliches Verhältnis zu seinem Helfer gepflegt. Er habe ihm einen Führerschein für etwa 3000 Euro, einen alten Audi 80 für etwa 350 Euro sowie 500 Euro Schwarzgeld - wohl ursprünglich ausgehandelter 1000 Euro - bezahlt.
Landwirt aus dem Sauerland legte rumänischen Hofhelfer in Ketten
Dann sei Adrian I. jedoch unangekündigt mit seiner Familie zurück in die Heimat gezogen und erst später wieder bei Robin V. aufgetaucht, woraufhin bei letzterem seiner gerichtlichen Aussage zufolge "die Sicherung durchgebrannt" sei. "Ich habe einen Tag überreagiert, aber ansonsten ging es ihm gut bei mir. Ihm ging es tipptopp", zitiert ihn die "Bild"-Zeitung. Der Landwirt habe sich finanziell ausgenutzt gefühlt und seinen Hofhelfer dazu zwingen wollen, seine Schulden mit Arbeit, wie etwa dem Füttern der Kühe oder Reparatur der Weidezäune, auszugleichen. Dabei soll er Adrian I. mit einer Schusswaffe gedroht und ihn in Ketten gelegt haben. Nach sechs Wochen Gefangenschaft gelang dem Opfer im Frühjahr 2019 jedoch die Flucht.
Der Fall war vor dem Landgericht Hagen verhandelt worden. Robin V. soll sich dabei als Wohltäter dargestellt habe, da er Adrian I. bei Angelegenheiten wie etwa der Besorgung einen Kita-Platzes sowie der Bezahlung seiner Miete und Arztrechnungen geholfen haben. Jetzt wurde Robin V. verurteilt. Der Mann, der wegen Freiheitsberaubung in Tateinheit mit Nötigung angeklagt war bekam ein Jahr und zehn Monate auf Bewährung und muss 2000 Euro als Entschädigung zahlen. Zuvor soll der Landwirt bereits vom Amtsgericht Altena für den Besitz von Waffen und Munition zu einer Geldstrafe verurteilt worden sein.
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