Weil ein Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Mülheim an der Ruhr randalierte und Mitarbeiter angegriffen haben soll, alarmierte der Sicherheitsdienst die Polizei. Nach dem Einsatz starb der Mann. Nun ermittelt die Mordkommission.
Ein 26-Jähriger aus Guinea ist nach einem Polizeieinsatz in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Mülheim an der Ruhr gestorben. Der Mann hatte bei dem Einsatz massiven Widerstand geleistet, wie die Polizei in der Nacht zum Sonntag mitteilte. Die Beamten setzten mehrfach einen Taser ein.
Wegen Randale in Unterkunft! Geflüchteter (23) stirbt nach Polizeieinsatz in Mülheim an der Ruhr
Die Polizei wurde am Samstagabend von einem Sicherheitsdienst zu der Einrichtung gerufen, weil der Bewohner randaliert und Mitarbeiter angegriffen hatte. Als die Beamten eintrafen, befand sich der Mann den Angaben zufolge in seinem Zimmer und griff die Polizisten dort an. Im Verlauf des Geschehens, das sich in den Flur und Innenhof der Einrichtung verlagerte, setzten die Beamten laut Mitteilung zweimal einen Taser gegen den Mann ein. Den Angaben zufolge sei keine Wirkung des Tasers erkennbar gewesen.
Lesen Sie auch:
- Härteres Vorgehen bei Abschiebungen! Darauf einigte sich die Ampel
- Abschiebung oder Front? Kreml-Chef rekrutiert offenbar Migranten
Polizisten gebissen und gegen Kopf getreten - Geflüchteter festgenommen und wenig später in Krankenhaus gestorben
Die Einsatzkräfte hätten den 26-Jährigen, der sich weiterhin stark wehrte, schließlich überwältigt und vorläufig festgenommen. Dabei wurden zwei Beamte durch Bisse und eine Beamtin durch einen Tritt gegen den Kopf verletzt, wie die Polizei weiter mitteilte. Für den Unterkunftsbewohner und die Einsatzkräfte seien mehrere Rettungswagen angefordert worden. Der Mann habe dann während seiner Behandlung im Rettungswagen das Bewusstsein verloren. Er wurde laut Polizei unter Reanimationsmaßnahmen in ein Krankenhaus gebracht, wo er starb.
Die Ermittlungen zu dem Vorfall und zur Todesursache des Mannes wurden von der Polizei Bochum übernommen. Die an dem Einsatz beteiligten Beamten mussten laut Mitteilung psychologisch betreut werden. Zu weiteren Details machte die Polizei in der Nacht zum Sonntag zunächst keine Angaben. Die Polizei Bochum hat eine Mordkommission eingerichtet, sagte ein Sprecher. Dies erfolge routinemäßig. Die Obduktion der Leiche sollte am Sonntag oder Montag erfolgen, um die Todesursache zu klären.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bua/news.de/dpa
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.