Eine potenziell tödliche Erkrankung ist in fünf afrikanischen Ländern ausgebrochen. Insgesamt gibt es 37 bestätigte Fälle von Milzbrand, 20 Menschen starben bislang an der Erkrankung. Das ist über die bakterielle Krankheit bekannt.
In fünf afrikanischen Ländern ist Milzbrand (Anthrax) ausgebrochen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet von mehr als 1.166 Verdachtsfällen in Kenia, Simbabwe, Sambia, Malawi und Uganda. Insgesamt sind in allen Ländern bereits 20 Personen an der Krankheit gestorben.
37 Personen erkrankt, 20 Tote: WHO warnt vor Milzbrand-Ausbruch
Insgesamt wurden 37 Fälle durch Labortests bestätigt. Bis zum 20. November 2023 wurden in Sambia 684 Verdachtsfälle beim Menschen, darunter vier Todesfälle, verzeichnet. Das Land verzeichnete den schlimmsten Ausbruch seit 2011. In Uganda starben 13 Menschen und Malawi meldete den ersten Todesfall. Die Ausbrüche in allen fünf Ländern seien "wahrscheinlich durch mehrere Faktoren bedingt, darunter klimatische Schocks, Ernährungsunsicherheit, eine geringe Risikowahrnehmung und die Exposition gegenüber der Krankheit durch den Umgang mit dem Fleisch infizierter Tiere", so die WHO.
Die Krankheit ist in den Ländern endemisch und es kommt jedes Jahr zu Ausbrüchen. Milzbrand ist in weiteren Regionen auf der Welt verbreitet, darunter Länder in Süd- und Osteuropa, schreibt dasEuropäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). "In Europa wurden bioterroristische Bedrohungen im Zusammenhang mit Anthrax untersucht. Der Erreger wurde nicht bestätigt, aber 2002 wurde von der Europäischen Kommission ein Programm zur Vorbereitung und Reaktion auf Angriffe mit biologischen und chemischen Stoffen (BICHAT) entwickelt", heißt es von der Behörde.
Anthrax-Ausbruch: Milzbrand durchBakterium Bacillus anthracis ausgelöst
Es handelt sich bei Milzbrand um eine Zoonose, durch die das sporenbildende Bakterium Bacillus anthracis von Tieren auf den Menschen übertragen werden kann. Die Erreger können über kontaminiertes Fleisch oder den Kontakt zu infizierten Tieren übertragen werden. 26 Personen in den genannten Ländern haben sich vermutlich durch kontaminiertes Nilpferdfleisch infiziert. Das Bakterium in grasfressenden Tieren vor und kann jahrzehntelang in der Umwelt überleben.
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Das sind die Symptome einer Milzbrand-Erkrankung
Nach der Infektion treten nach nach ein bis sieben Tagen Symptome auf. In seltenen Fällen können sie sich auch erst nach 60 Tagen zeigen. Anthrax kommt in verschiedenen Formen vor. Diese Symptome können bei den folgenden Erscheinungsformen auftreten:
- Lungen-Milzbrand: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Brustschmerzen, Sepsis, Lungen- und Herzkreislaufversagen
- Magen-Darm-Milzbrand: anfangs unspezifische Symptome, wie Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber und Blähungen. Blutige Durchfälle oder eine Bauchfellentzündung im fortgeschrittenen Stadium möglich
- Milzbrand-Meningitis: schnelle Zustandsverschlechterung, plötzlich auftretende Kopfschmerzen, hohes Fieber, Muskelschmerzen, Zittern und Verwirrtheit
- Mund-Rachen-Milzbrand (selten): Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber und manchmal Atemstörungen
- Injektionsmilzbrand (Haut-Weichteilinfektion): Ödeme, nekrotisierende Fasziitis (Gewebe stirbt ab); Kompartmentsyndrom
(Quelle: Robert-Koch-Institut)
Therapie und Schutzmaßnahmen bei Milzbrand
Nach der Infektion wird zu einer schnellen Antibiotikatherapie geraten. Hygiene sei ebenfalls wichtig. Kontaminierte Tiere müssen entsorgt, Orte desinfiziert und Schutzkleidung getragen werden.
Hinweis: Der Artikel ersetzt keinen Arztbesuch. Sollten Sie Symptome haben, suchen Sie bitte ein Krankenhaus oder Ihren Arzt auf.
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