Das Winterwetter legt eine Pause ein, nun drohen Überflutungen: Dieser Tage sollen die Wasserstände vielerorts in Süddeutschland bedrohlich steigen. Vereinzelt kann es zu Hochwassern kommen.
Die Flockenpracht, die Deutschland noch vor wenigen Tagen heimsuchte, ist vielerorts dahingeschmolzen - nun bahnen sich die bedrohlichen Schattenseiten des Winterwetters an. Eine Kombination aus Regen und Tauwetter kann in Teilen Süd- und Westdeutschlands diese Woche noch zu einem Problem an Flüssen werden.
Hochwasser-Alarm durch Tauwetter: Steigende Wasserstände am Rhein
So steigen etwa auch am Rhein die Wasserstände wegender aktuellen Niederschläge in seinem südlichen Einzugsgebiet an. Erst in der Nacht zum Donnerstag (14.12.2023) erwartet die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) Baden-Württembergs den sogenannten Scheitelwert am Rhein. Ab dann sollen die Wasserstände wieder fallen.
Deutscher Wetterdienst warnt vor Hochwasser: In diesen Landkreisen droht Dauerregen und Tauwetter
In Bayern lag ein Schwerpunkt der Hochwasserlage nach Angaben des bayerischen Hochwassernachrichtendienstes (HND) weiterhin an der oberen Vils südlich von Landshut. Dort befänden sich die Wasserstände weiterhin auf Meldestufe 3. Das bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden, überörtliche Verkehrsverbindungen gesperrt werden oder vereinzelt Einsätze der Wasser- oder Dammwehr erforderlich sind.
Der Deutsche Wetterdienst hat für eine Reihe von Landkreisen Wetterwarnungen ausgegeben. In den Regionen Kreis Emmendingen, Schwarzwald-Baar-Kreis, Ortenaukreis, Kreis Lörrach, Kreis Waldshut und Kreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie Stadt Freiburg ist demnach mit anhaltenden Regenfällen zu rechnen. Zudem warnt der DWD im Kreis Lindau (Bodensee), im Kreis Oberallgäu und im Kreis Ostallgäu vor heftigem Tauwetter, das die Pegel ebenfalls bedrohlich ansteigen lassen könnte.
Hochwasser-News aktuell: Alle Updates zur Wetterlage im Dezember 2023 als Newsticker-Übersicht
+++ 12.12.2023: Hochwasser: Vor allem Rhein und Donau betroffen +++
Plusgrade und Regen lassen Flüsse in Teilen Deutschlands ansteigen. Angespannt ist insbesondere die Lage an einigen bayerischen Gewässern sowie am Rhein von Baden-Württemberg bis NRW.
An der Donau und südlich davon erwartet der bayerische Hochwassernachrichtendienst noch steigende Pegelstände - Meldestufe drei könnte erreicht werden. Das bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden können und womöglich überörtliche Verkehrsverbindungen gesperrt werden müssen. Gute Nachrichten gibt es hingegen von den Flüssen nördlich der Donau, denn hier sinken die Pegel.
Aber der Rhein steigt an. Bei Karlsruhe wurde die Schifffahrt schon eingestellt, teilte der Hochwassermeldedienst des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz mit.
Flussabwärts, in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen, dürfen streckenweise die Schiffe nur bei geringerem Tempo und in der Mitte des Flusses fahren, so die zuständigen Behörden. Anrainerstädte haben Schutzmaßnahmen veranlasst: Promenaden und Parks wurden geschlossen, Parkverbote in Flussnähe verhängt.
In Sachsen-Anhalt wird ebenfalls mit weiter steigenden Pegeln gerechnet, derzeit erreicht das Wasser in der Dumme bei Tylsen und der Ohre bei Wolmirstedt die Alarmstufe zwei von vier.
+++ 12.12.2023: Hochwasserwarnungen für mehrere Flüsse in Sachsen-Anhalt +++
Nach dem Tauwetter und den anhaltenden Regenfällen der vergangenen Tage sind die Pegelstände von mehreren Flüssen in Sachsen-Anhalt deutlich gestiegen. An der Dumme bei Tylsen und der Ohre bei Wolmirstedt wurde die Alarmstufe zwei von vier erreicht, wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt am Dienstag mitteilte. Ab Alarmstufe drei seien erste Überflutungen einzelner Grundstücke, Straßen oder Keller möglich.
Nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale ist in den kommenden Tagen aufgrund der vorhergesagten weiteren Niederschläge mit einer weiter steigenden Tendenz bei den Pegelständen zu rechnen. An Pegelständen der Weißen Elster, der Wipper und der Warmen Bode wurden die Meldegrenzen als unterste Stufe der Hochwasserüberschreitungen erreicht.
+++ 12.12.2023: Hochwasserlage in Bayern dauert an +++
Die Hochwasserlage in Bayern dauert weiter an. Vor allem an der Donau und südlich der Donau sollen die Pegelstände in den kommenden Tagen wieder ansteigen, wie ein Sprecher des Hochwassernachrichtendienstes am Dienstagmorgen mitteilte. An den Alpen und vor allem im Allgäu warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) weiter vor teils starkem Tauwetter.
Bayern sei im Hinblick auf die Hochwasserlage momentan zweigeteilt, erklärte der Sprecher des HND. Nördlich der Donau sei in den nächsten Tagen mit geringeren Regenmengen zu rechnen. "Die Hochwasserwellen können dort ablaufen." Südlich der Donau sollen die Niederschläge dagegen ergiebiger ausfallen. Einige Pegelstände sollen dann auch durch das Tauwetter wieder ansteigen, teilweise könnten sie die Meldestufe 3 erreichen. Ab dieser Stufe können einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet sowie überörtliche Verkehrsverbindungen gesperrt werden. Vereinzelt könne auch der Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich werden.
+++ 12.12.2023: Baden-Württemberg wappnet sich für Hochwasser: Wo wird mit kritischen Wasserständen gerechnet? +++
Je nachdem, wie viel es in den kommenden Tagen noch regne, sei am Oberrhein ein Hochwasser möglich, wie es statistisch alle zwei bis fünf Jahre vorkomme, hieß es am 11. Dezember vom Hochwassermeldedienst des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz.
Am Pegel Maxau nahe Karlsruhe an der Grenze zu Rheinland-Pfalz sei von Dienstag (12.12.2023) an mit einem Anstieg auf 7,80bis 8,30 Meterzu rechnen. An den Pegeln Mannheim und Mainz sei ein Anstieg bis in den Bereich eines zweijährlichen Hochwassers zu erwarten. In Koblenz soll der Wasserstand am Dienstag 6,00 Meter überschreiten. Dort zum Beispiel begann die Feuerwehr am Sonntag in einigen Bereichen mit dem Aufbau einer Hochwasserschutzwand.
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+++ 12.12.2023: Winterwetter aktuell: Schifffahrt auf dem Rhein wegen Hochwasser eingeschränkt +++
Bereits am Montag (11.12.2023) gab es Einschränkungen in der Schifffahrt: Am Pegel Maxau sei die Hochwassermarke I überschritten worden, bei der Schiffe mit gedrosselter Geschwindigkeit und in der Fahrwassermitte fahren müssen. Am Dienstag werde dort eine Überschreitung von Marke II erwartet, bei der der Schiffsverkehr gänzlich eingestellt wird.
An der Mosel stagnierten die Wasserstände dagegen derzeit, hieß es. In Flüssen im Südschwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und in der Region Oberschwaben kann es vereinzelt Hochwasser geben, wie Baden-Württembergs HVZ mitteilte.
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loc/news.de/dpa
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