Die Ergebnisse der neuen Pisa-Studie sind da. Für Deutschland kommt es dabei knüppeldick. Unsere Schülerinnen und Schüler sind so schlecht wie nie. Was sind die Ursachen für den Leistungsabfall?
Mit Spannung wurden am Dienstag, 5. Dezember 2023, die Ergebnisse der neuen Pisa-Studie erwartet. 15-Jährige aus insgesamt 81 Ländern wurden in den Bereichen Mathe, Lesen und Naturwissenschaften getestet. Nach dem Deutschland bereits in Vorgängerstudien immer wieder eher schlechte Ergebnisse erzielte, gibt es jetzt eine weitere Klatsche für unser Bildungssystem.
Pisa-Studie Ergebnisse für 2022 veröffentlicht: Deutsche Schüler so schlecht wie nie
Denn die deutschen Schülerinnen und Schüler haben im internationalen Leistungsvergleich Pisa im Jahr 2022 so schlecht abgeschnitten wie noch nie zuvor. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften handle es sich um die niedrigsten Werte, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden. Auch international sei die durchschnittliche Leistung drastisch gesunken, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Berlin mit.
Leistungen in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften gesunken
Die Leistungen der deutschen Schülerinnen und Schüler liegen im internationalen Vergleich zwar immer noch über dem Durchschnitt. Doch das ist kein Grund zum Aufatmen. Den Expertinnen und Experten zufolge ist nämlich nicht nur die Lage in Deutschland besorgniserregend: In diesem Zyklus habe es einen noch nie dagewesenen Leistungsabfall gegeben, hieß es in dem Bericht. "Im Vergleich zu 2018 sank die durchschnittliche Leistung in den OECD-Ländern um 10 Punkte im Lesen und fast 15 Punkte in Mathematik." Letzteres sei fast das Dreifache aller aufeinanderfolgenden Veränderungen. Dieser Rückgang ist der OECD zufolge in einer Handvoll von Ländern besonders ausgeprägt - darunter Deutschland.
Was sind die Ursachen für den Pisa-Schock?
Ursachen für das schlechte Abschneiden der deutschen Schülerinnen und Schüler sehen die Autorinnen und Autoren der Studie unter anderem in der Corona-Pandemie. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schulschließungen einen negativen Effekt auf den Kompetenzerwerb hatten. In Deutschland sei der Distanzunterricht weniger mit digitalen Medien und mehr mit Materialien, die an die Jugendlichen geschickt wurden, bestritten worden als im OECD-Durchschnitt.
Ein weiterer möglicher Faktor für die Ergebnisse sind fehlende Sprachkenntnisse. "Ein zentraler Grund ist sicherlich, dass wir es nach wie vor nicht geschafft haben, eine frühe Sprachförderung für alle, die sie benötigen, durchgängig sicherzustellen", sagte die Studienleiterin Doris Lewalter, Bildungsforscherin an der Technischen Universität München und Vorstandsvorsitzende des Zentrums für internationale Bildungsvergleichsstudien. "Wenn wir Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungshintergrund haben, können wir nicht davon ausgehen, dass sie die deutsche Bildungssprache schon beherrschen, wenn sie nach Deutschland kommen."
In der Studie wird darauf verwiesen, dass nur sehr wenige OECD-Staaten zwischen 2018 und 2022 Teile ihrer Ergebnisse verbessern konnten, beispielsweise Japan im Lesen und in den Naturwissenschaften sowie Italien, Irland und Lettland in den Naturwissenschaften.
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gom/fka/news.de/dpa