Wenige Wochen vor Silvester fordern erneut viele Menschen ein Böller-Verbot. Die Deutsche Umwelthilfe machte jetzt sogar einen Alternativ-Vorschlag zum Feuerwerk. Was sagen die Bürger dazu?
Der Dezember hat begonnen und es ist nicht mehr lang bis zum Jahreswechsel. Wenige Wochen zuvor wurde auch die Diskussion um ein mögliches Böller-Verbot in deutschen Städten in der Silvesternacht neu entfacht - auch im Hinblick auf die Angriffe auf Polizei, Feuerwehr und Sanitäter in mehreren deutschen Städten im vergangenen Jahr. Doch welche Alternativen zum Feuerwerk könnte es geben? Und trifft ein Böller-Verbot überhaupt auf breite Zustimmung unter der Bevölkerung?
Böller-Verbot in Deutschland gefordert: Deutsche Umwelt-Hilfe will Drohnenshow statt Silvester-Feuerwerk
In dieser Woche hat die Deutsche Umwelt-Hilfe (DUH) einen Vorschlag gemacht, dass man das Silvester-Feuerwerk zum Beispiel durch eine Drohnenshow am Himmel ersetzen könnte. Wie solch eine Show aussehen könnte, wurde am Montag, 27. Dezember, im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark demonstriert. Unter anderem zusammen mit der Gewerkschaft der Polizei der Bundesärztekammer fordert die Umwelthilfe von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) ein bundesweites Böller-Verbot durchzusetzen. Schon über 168.000 Menschen haben laut dem Aktionsbündnis dazu einen Offenen Brief unterschrieben.
Verletzte durch Böller nehmen laut Aktionsbündnis zu
Das Bündnis begründet seine Forderung unter anderem auch damit, dass es in der Silvesternacht 2022/23 einen neuen Höchststand an Augenverletzungen (838 Patientinnen und Patienten) gegeben habe. DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch sagt: "Die Menschen wollen die jährliche ohrenbetäubende und gefährliche Böllerei nicht mehr. Es ist höchste Zeit, dass sich diese überholte Tradition zeitgemäßen Werten anpasst. Unsere Drohnenshow hat eindrücklich bewiesen, dass ein stimmungsvolles und festliches Silvester auch ohne Knall und Rauch möglich ist." Es gehe darum, Menschen, Tiere und Umwelt zu schützen.
Silvester 2023 ohne Böllern? Hitzige Diskussion im Netz
Das Thema sorgt in den sozialen Medien weiter für heftige Diskussionen. Es gibt zahlreiche Bürger, die ebenfalls ein Ende des privaten Silvester-Feuerwerks befürworten würden. "Bin völlig derselben Ansicht: Ein #Böllerverbot ist aus vielen Gründen längst überfällig. Das der inneren Sicherheit wiegt aber inzwischen am schwersten.", schreibt zum Beispiel ein Nutzer auf X (vormals Twitter). Ebenso sieht es dieser User: "Ein #Böllerverbot ist überfällig.
Feuerwerk ist eine Zumutung wegen der Luftverschmutzung und des Lärms.
Auch zum Schutz von Einsatzkräften ist ein Böllerverbot erforderlich. #böllerciao".
Es gibt allerdings auch andere Meinungen. "Statt einem #BöllerVerbot wäre ich ja für ein Alkohol Verbot. -nüchterne Menschen sprengen sich bedeutend seltener die Finger weg -sind weit weniger aggressiv -hilft das ganze Jahr, nicht nur eine Nacht Ich mein ja nur", schreibt ein weiterer X-Nutzer. Ein anderer ätzt: "Was ist eure Top-Verbotsidee, um die Wähler vor den ostdeutschen Landtagswahlen nochmal grumpy zu machen? #Boellerverbot". Und ein weiterer User beäugt den neuen Vorschlag der Deutschen Umwelthilfe skeptisch: "#Drohnen #SHOW in #Neukölln. Daran glaube ich nicht. #Boeller #Boellerverbot #Berlin".
Statt einem #BöllerVerbot wäre ich ja für ein Alkohol Verbot.
— Bergwerkzwerg (@Bergwerkzwerg_) November 26, 2023
-nüchterne Menschen sprengen sich bedeutend seltener die Finger weg
-sind weit weniger aggressiv
-hilft das ganze Jahr, nicht nur eine Nacht
Ich mein ja nur ????????♂️
Umfrage zu Böller-Verbot: Mehrheit gegen Knallerei in der Silvesternacht
Ein Böllerverbot würde aktuell in Deutschland wohl von einer Mehrheit befürwortet werden. Einer durch die Verbraucherzentrale Brandenburg in Auftrag gegebenen und repräsentativen Forsa-Umfrage (Zeitraum 30.08. - 01.09.23) zufolge sind 59 Prozent der landesweit 1.006 befragten Bürger für ein generelles Verbot oder sie wollen zumindest nur professionelles Feuerwerk zulassen. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland: In den alten Bundesländern plädieren 62 Prozent für eine Abkehr von privatem Feuerwerk, in den neuen nur 42 Prozent.
Feuerwerks-Verbotszonen in Göttingen und Köln eingerichtet
Ein paar Städte haben bereits Böller-Verbotszonen für die Silvesternacht 2023 angekündigt, darunter Göttingen (Niedersachsen) oder Köln (Nordrhein-Westfalen). Eine bundesweit einheitliche Regelung gibt es nicht. Sollte die Politik das Silvester-Feuerwerk doch noch in ganz Deutschland verbieten, sind weitere hitzige Debatten vorprogrammiert.
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