Bei Post und Long Covid benötigen Betroffene medizinische, psychologische, aber auch rechtliche Unterstützung. Die liefert ein neuer Ratgeber der Stiftung Warentest. Wir haben uns das Buch einmal näher angeschaut.
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Nach einer Corona-Infektion kann sich das Leben stark verändern. Wer unter Post oder Long Covid leidet, benötigt gezielte Hilfe. Auch rechtliche Fragen zum Arbeitsplatz oder für Therapiemaßnahmen kommen auf. Damit es Patienten und Patientinnen besser geht, benötigen sie gezielte Hilfe. Wie sie diese bekommen, hat die Stiftung Warentest in dem Ratgeber "Post und Long Covid" zusammengefasst.
"Post und Long Covid": Stiftung Warentest bietet Hilfe bei Corona-Folgen
Mit dem Buch will die Stiftung Warentest Lesern "Hinweise, Hilfestellungen und Übungen" mit an die Hand geben, um die Erschöpfung und weitere Folgen anzugehen. Der Fokus liegt auf den psychosozialen Begleiterscheinungen von Post und Long Covid. Auch Rechte für Patienten und Arbeitnehmer werden kurz, aber verständlich erklärt. Am Ende gibt der Ratgeber noch Adressen mit auf den Weg.
Welche Leistungen zahlt die Krankenkasse bei Long Covid?
Besonders belastend ist in dem Zustand die Frage, welche Rechte stehen mir als Patient zu. Das wird in zwei Kapiteln genauer beleuchtet. Hierbei liefert das Buch Informationen, welche Leistungen die Krankenkasse zahlt, darunter für Psychotherapie oder Reha. Für die Einschätzung von Leistungen werden verschiedene Kriterien herangezogen, sogenannte Richtlinien vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).
Krankenkasse verweigert Leistung: Das rät der Long-Covid-Ratgeber
Nicht immer will die Krankenkasse zahlen. In dem Fall sollten Betroffene Widerspruch einlegen. Wichtig ist es zudem, eine Kopie des Gutachtens einzufordern, auf dem die Ablehnung beruht. Ein zweiter Blick kann hilfreich sein. In dem Schreiben können falsche Angaben oder Unstimmigkeiten stehen. Patienten sollten zu ihrem behandelnden Arzt gehen und mit ihm das Gutachten auf mögliche Fehler eingehen. Diese sollten dann richtig gestellt werden.
Stiftung Warentest rät: Vorsicht beim Reha-Antrag
Bei einem weiteren Punkt müssen Patienten auch aufpassen. Wenn Sie Krankengeld erhalten und in ihrem Job nicht mehr richtig nachgehen können, könnte bald ein Brief in ihrem Briefkasten landen. Darin werden Sie aufgefordert innerhalb von zehn Wochen einen Reha-Antrag zu stellen. Wenn Sie diese Frist nicht einhalten, könnte der Krankengeldanspruch wegfallen. Das kann finanzielle Auswirkungen für Sie haben. Denn der Antrag könnte später als Rentenantrag umgedeutet werden. Somit muss deutlich weniger gezahlt werden. Auch das müssen Sie nicht hinnehmen. Sie können die Rücknahme dieses umgedeuteten Rentenantrags fordern und, dass die Krankenkasse dem zustimmt. Die Stiftung Warentest empfiehlt die Rentenzeiten als Argument einzubringen. Sollte der Antrag noch nicht sofort eingereicht werden, können Sie ihren Rentenanspruch verbessern.
Hinweis: Rechtliche Schritte sollten Sie nicht scheuen. Gerade bei einer drohenden Kündigung oder Krankengeldansprüchen sollten sie sich an einen Anwalt oder spezielle Organisationen oder Verbände suchen.
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In einigen Fällen können Sie ebenfalls weitere Leistungen erhalten. Generell zahlt der Arbeitgeber sechs Wochen den Lohn weiter.
- Krankengeld (maximal 72 Wochen; 70 Prozent des Bruttolohns)
- Arbeitslosengeld I beantragen
- Es kann zum Beispiel bei Arbeitnehmern in Pflegeberufen die Unfallversicherung greifen.
- Erwerbsminderungsrente
- Private Krankentagegeldversicherung: bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit.
- Private Berufsunfähigkeitsversicherung bei dauerhaftem Arbeitsausfall.
- Leistungen bei Arbeitsunfähigkeit oder Schwerbehinderung
- Leidensgerechter Arbeitsplatz
Weitere Informationen und Rechtsberatung erhalten Sie in dem Ratgeber "Post und Long Covid".
"Post und Long Covid" von der Stiftung Warentest erschien am 20. Oktober2023
Titel: "Post und Long Covid"
Autor: Dr. Christine Allwang; Alexander Bredereck; Dr. Robert Weber
Herausgeber: Stiftung Warentest, 2023
Seitenzahl, Buchart: 176, Gebundenes Buch
Preis: 20 Euro
ISBN:978-3-7471-0658-7
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