Erneut wird der Mittwoch zum Horror-Tag für Apotheken-Kunden und -Kundinnen: Auch am 15. November 2023 bleiben in mehreren Bundesländern Apotheken aufgrund eines Streiks geschlossen. Das müssen Sie zum Protesttag wissen.
Erst eine Woche ist es her, dass Apothekerinnen und Apotheker in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen eine Protesttag einlegten und in den Streik traten - nun wiederholt sich das Schauspiel am 15. November ein weiteres Mal.
Apotheken-Streik in Westdeutschland: In diesen Bundesländern treten Apotheker am 15. November in den Streik
Vom aktuellen Apotheken-Streik betroffen sind diesmal die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen, zudem werden am 15.11.2023 im Saarland die Apotheken geschlossen bleiben. Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik wandten sich Apothekerinnen und Apotheker in Westdeutschland mit der Protestaktion gegen ausufernde Bürokratie, anhaltende Lieferengpässe und eine bereits lange andauernde Unterfinanzierung. Wegen eines zum 1. Februar eingeführten Gesetzes müssten die Apotheken einen Abschlag an die gesetzlichen Krankenkassen abführen, dadurch seien die Honorare stark gesunken, erklärte der Landesapothekerverband Niedersachsen.
Apotheken-Streik aktuell am 15.11.2023: Zentrale Kundgebung in Dortmund
Zur einer zentralen Kundgebung in Dortmund kamen nach Angaben der Polizei etwa 5000 Apotheker, aber auch Mediziner und Mitarbeitende der Branche. "Dass sich beide Berufsgruppen zusammentun und sich so viele Apotheken und Praxen an diesem Protest beteiligen, hat es noch nie gegeben", sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina Overwiening, in Dortmund. Sowohl Apotheker als auch Ärzte beklagen schon lange eine starke Unterfinanzierung bei enorm steigenden Kosten. Zudem wird der Politik vorgeworfen, dass Bürokratie und fehlende Konzepte den Fachkräftemangel zunehmend verschlimmern würden.
Weitere Apotheken-Streiks geplant im November 2023
Die Kundgebung in Dortmund ist bereits die zweite im November. Begonnen hatte der Protest-Monat am 5. November in Hannover. Im Laufe des Monats sind weitere Kundgebungen geplant. So am 22. November in Stuttgart, dann mit Apothekenschließungen in Bayern und Baden-Württemberg, sowie am 29. November in Dresden begleitet von Schließungen in Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen.
Apotheken-Streik am 15.11.2023: Notdienst-Apotheken bleiben am Protesttag geöffnet
Für Kundinnen und Kunden von Apotheken in NRW, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Hessen bedeutet das: Wer am 15. November Hustentabletten, Nasenspray und Co. erwerben oder ein Rezept vom Arzt einlösen möchte, steht höchstwahrscheinlich vor verschlossenen Apotheken-Türen. Erst nach dem Protesttag, also am 16.11.2023, werden die Apotheken in Westdeutschland wieder regulär geöffnet sein.
Die einzige Möglichkeit, während des eintägigen Apotheken-Streiks in den betroffenen Bundesländern an dringend benötigte Medikamente zu kommen, seien dann Notdienst-Apotheken, die vom Apotheken-Streik ausgenommen sein sollen. Entsprechende Auskünfte bekommen Sie beim telefonischen Apothekenfinder unter der Notdienst-Nummer 22 8 33 oder unter der 0800 00 22 8 33.
Das sollten Apotheken-Kundinnen und -Kunden am Protesttag beachten
Dennoch sind Kundinnen und Kunden angehalten, ihre Medikamente nicht ausgerechnet am 15.11.2023 in der Apotheke zu kaufen, sondern Werktage abseits des Protesttages zu nutzen, um Rezepte einzulösen und frei verkäufliche Arznei zu erwerben. Trotz des Apotheken-Streiks wurde betont, dass Notfälle auch am Protesttag nicht vor verschlossenen Türen stehen sollen.
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loc/news.de
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