Gruseliger Fund in einer Wohnung in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern): Dort wurde die zerstückelte Leiche eines Mannes entdeckt. Nun sind zwei Tatverdächtige in Haft. Aber um den Mordfall ranken sich zahlreiche ungeklärte Fragen.
Blauer Himmel erstreckt sich am Morgen des 23. Oktober 2023 über den Plattenbauten im Südosten Greifswalds. Die Bäume sind herbstlich gefärbt. Nichts deutet in dem Wohngebiet in Mecklenburg-Vorpommern auf den grausigen Fund hin, den Polizisten am Wochenende in einer der Wohnungen in der Einsteinstraße gemacht haben. Am Samstagabend hatten sie eine zerstückelte Leiche gefunden.
Leichenfund in Greifswald: Zerstückelter Mann in Wohnung in Einsteinstraße entdeckt
"Was passiert ist, das war schon ziemlich ersichtlich", sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass der noch nicht abschließend identifizierte Mann in der Wohnung umgebracht worden sei - "und dann die Leiche zerstückelt wurde".
Die Polizei wisse zwar, wie die der Mann umgebracht wurde, könne dies aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Es sei dann versucht worden, auch mithilfe weiterer Menschen die Leiche wegzuschaffen.
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Dadurch wurde die Polizei auf die Tat aufmerksam. Nach früheren Angaben meldeten sich bei ihr zwei Männer, die gebeten worden seien, beim Abtransport eines Getöteten zu helfen. Die Leiche befinde sich in Einzelteile zerlegt in einer Wohnung. Es gebe Fotos. Beamte waren daraufhin zu der angegebenen Wohnung gefahren.
"Es waren sehr viele Einzelteile", hatte eine Polizeisprecherin am Wochenende gesagt. Ein 27 Jahre alter Tatverdächtiger sei sofort festgenommen worden, der andere, ein 28-Jähriger, habe fliehen können, sich aber am Sonntag gemeldet und auf einem öffentlichen Parkplatz widerstandslos festnehmen lassen. Vorsichtshalber waren laut Polizei auch Spezialkräfte des Landeskriminalamtes angefordert worden.
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Zwei Festnahmen nach Metzelmord: Tatverdächtige sind 27 und 28 Jahre alt
Die beiden Männer, von denen die "Bild" berichtet, es handele sich um Personen aus dem Freundeskreis des Opfers, sind mittlerweile in Haft. Das Motiv sei weiterhin unklar, sagte die Polizeisprecherin am Montag. Die beiden Deutschen seien der Polizei vielfach bekannt, unter anderem wegen Körperverletzung. Man gehe auch davon aus, dass sich Opfer und Tatverdächtige kannten. "Inwiefern, wie eng, wodurch, wissen wir noch nicht. Aber wir gehen im Moment nicht davon aus, dass da jetzt jemand völlig Fremdes in die Wohnung gelockt wurde." Die Tatverdächtigen und die Männer, die wegen des Abtransports kontaktiert worden waren, kannten sich laut Polizei auf jeden Fall.
Die Polizei geht davon aus, dass sich die Gewalttat bereits am 20. Oktober 2023 ereignete. Bei der Klärung der genauen Identität des Opfers setzt sie auf die Rechtsmedizin etwa durch den Abgleich von Fingerabdrücken. Mit einem Ergebnis sei in den kommenden Tagen zu rechnen, sagte die Polizeisprecherin.
Zerstückelter Mann wahrscheinlich 38 und Bekannter von Verdächtigen
Bei dem zerstückelten Opfer handelt es sich laut Staatsanwaltschaft wahrscheinlich um einen 38 Jahre alten Bekannten der beiden inhaftierten Tatverdächtigen. "Es spricht eigentlich alles dafür, dass er das ist", sagte ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Amtlich sei das allerdings nicht. "Die amtliche Identifizierung erfolgt jetzt über die DNA-Analyse, und das dauert eben ein wenig."
Auch die Klärung der Todesursache gestalte sich schwierig. Die Zerstückelung erschwere die Zuordnung, was vor und was nach dem Tod passiert sei.
Nach Angaben etwa des älteren Tatverdächtigen habe es zwar eine körperliche Auseinandersetzung gegeben. Die Schilderungen des 28-Jährigen seien allerdings sehr grob, nicht ganz widerspruchsfrei und erklärten den Tod nicht, sagte der Sprecher. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Opfer, der 28-Jährige und auch der zweite, 27-jährige Tatverdächtige zum Tatzeitpunkt stark betrunken waren. Das gehe aus den Aussagen hervor, aber auch aus einem Alkoholtest bei dem 27-Jährigen.
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loc/news.de/dpa