An allen Ecken der Erde schlummern gleich mehrere Krankheiten, die Experten Anlass zur Sorge geben: Die aus dem Tierreich stammenden Erreger sind in der Lage, weltweite Pandemien mit verheerenden Folgen auszulösen.
Wenn Krankheiten aus dem Tierreich auf Menschen überspringen, sprechen Mediziner von Zoonosen - Erkrankungen wie Borreliose, die Creutzfeld-Jakob-Krankheit, die als FSME bekannte Frühsommer-Meningoenzephalitis, Affenpocken oder das Coronavirus Sars-CoV-2 sind nur einige Beispiele dafür. Allerdings grassieren in der Fauna noch eine Reihe weiterer Erreger, die das Zeug haben, neue weltweite Pandemien auszulösen. Gesundheitsexperten sind deshalb in Alarmbereitschaft, wie die britische "Sun" berichtet.
Gesundheitsexperten in Sorge: Erreger aus dem Tierreich könnten neue Pandemien auslösen
Forschende haben dabei ihr Augenmerk auf vier Erreger gelegt, die das größte Pandemie-Potenzial besitzen dürften. Zwar sind aktuell noch keine größeren Ausbrüche der zoonotischen Erreger beim Menschen bekannt, doch die Gefahr sei dadurch keinesfalls gebannt. Einer der Erreger, das Yezo-Virus, könnte aufgrund seiner nahen Verwandtschaft zum Krim-Kongo-Fieber, das als tödlichste Krankheit der Welt gilt, ein besonders hohes Gefahrenpotenzial bergen.
Hirnschwellung und Fieberschübe als Symptome: Forscher warnen vor Thogotovirus
Jahr für Jahr werden den medizinischen Statistiken der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge zwischen zwei und fünf neue Erreger entdeckt, die aus dem Tierreich auf den Menschen überspringen. Eine der jüngeren Entdeckungen trägt den Namen Thogotovirus und wird inoffiziell als "Oz Virus" bezeichnet. Das erstmals in Kenia isolierte und erforschte Virus kann über Zecken auf Menschen übertragen werden und dort in Gestalt von Fieberschüben und einer Schwellung des Gehirns seine tödliche Wirkung entfalten - im Jahr 2022 starb eine ältere Frau nach einer Infektion mit dem Thogotovirus.
Welche Pandemie-Gefahr geht vom Haseki-Zecken-Virus und von Coxiella burnetii aus?
Nicht minder gefährlich ist Einschätzungen von Experten zufolge das Haseki-Zecken-Virus, auch unter der Abkürzung HSTV geläufig, das durch milbenartige Schildzecken auf den Menschen übertragen werden kann. Einzelne Fälle wurden bereits in Russland aktenkundig. Bei Untersuchungen des Erregers wurde festgestellt, dass eine nahe Verwandtschaft zu Flavi-Viren wie dem Erreger des Gelbfiebers, des Denguefiebers sowie des Zika-Virus und des West-Nil-Virus besteht.
Weniger durch Zecken als durch größere Tiere wie Schafe, Rinder oder Ziegen auf den Menschen übertragbar ist indes das Bakterium namens Coxiella burnetii, das als Auslöser des Q-Fiebers gilt und bereits seit den 1930er Jahren in der Forschung bekannt ist. Infektionen mit Coxiella burnetii gelten in Deutschland als meldepflichtig, eine Ansteckung macht sich unter anderem mit Symptomen wie grippeähnlichem, bis zu zwei Wochen anhaltendem Fieber, Abgeschlagenheit, Husten und Schüttelfrost sowie heftigen Kopf- und Muskelschmerzen sowie bisweilen von Delirium begleiteten Magen-Darm-Problemen bemerkbar. In einigen Fällen entwickelt sich bei Q-Fieber-Patienten eine Lungenentzündung, die wiederum lebensbedrohlich werden kann; auch Leberentzündungen und Entzündungen des Gehirns sind infolge einer Infektion mit Coxiella burnetii beschrieben worden.
Verwandt mit tödlichstem Erreger der Welt: Forscher besorgt wegen Yezo-Virus
Als ein besonders heimtückischer Erreger steht zudem das sogenannte Yezo-Virus unter besonderer Beobachtung der WHO. Zuerst wurde das über Zecken auf den Menschen übertragbare Virus 2021 in Japan entdeckt, Forschende fanden schnell heraus, dass das Virus eine besorgniserregnde Verwandtschaft aufweist - nämlich zum Erreger des gefürchteten Krim-Kongo-Fiebers, das als tödlichste Krankheit der Welt gilt und 40 Prozent aller Infizierten das Leben kostet.
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loc/news.de
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