Kaum ist die globale Gefahr durch die Coronavirus-Pandemie eingedämmt, bricht sich ein neuer Erreger Bahn: In Indien hat das Nipah-Virus bereits mehrere Todesopfer gefordert, jetzt schliddert das Land in den Lockdown.
Von der Coronavirus-Pandemie wurde Indien heftig gebeutelt, jetzt droht im südindischen Bundesstaat Kerala eine neue Infektionwelle, die bereits erste Todesopfer gefordert hat. Allerdings ist es diesmal nicht Sars-CoV-2, das in Indien für Angst und Schrecken sorgt: Vielmehr breitet sich ein Erreger namens Nipah-Virus aus. Nun schliddert die Region in einen Lockdown.
Nipah-Virus in Indien: Bundesstaat Kerala schließt Schulen und Büros
Nach dem Tod zweier Menschen durch das Nipah-Virus sind im südindischen Bundesstaat Kerala Schulen und Büros geschlossen worden. Wie die Behörden am 15. September 2023 mitteilten, wurde bei vier weiteren Menschen eine Infektion mit dem Erreger bestätigt. Mehrere Hundert Kontaktpersonen seien ebenfalls auf das Virus getestet worden, die Resultate würden noch ausstehen, hieß es weiter. Man wolle aktiv Fälle suchen, sagte Keralas Gesundheitsministerin Veena George laut dem örtlichenFernsehsender NDTV.
Kontaktbeschränkungen wegen Nipah-Virus-Ausbreitung: Frühere Infektionswellen forderten Dutzende Todesopfer
Der Regierungschef von Kerala, Pinarayi Vijayan, wies die Bevölkerung an, öffentliche Versammlungen in dem betroffenen Distrikt Kozhikode vorerst zu meiden. In dem Distrikt gab es unter anderem 2018 einen größeren Nipah-Ausbruch, bei dem 21 Menschen starben. Nipah-Ausbrüche kamen auch schon in Singapur und Malaysia vor.
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Ansteckung, Verbreitung, Symptome: Das muss man zum Nipah-Virus wissen
Das mit dem Hendravirus verwandte Nipah-Virus, das 1995 zum ersten Mal in Australien isoliert und beschrieben wurde, kann nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Tieren wie Flughunden oder Schweinen auf Menschen übertragen werden, aber auch durch verunreinigtes Essen oder direkt zwischen Menschen. Eine Infektion kann demnach symptomlos bleiben, aber auch zu akuten Atemwegsbeschwerden und zu lebensgefährlichen Entzündungen des Gehirns führen. Den Angaben zufolge sterben schätzungsweise 40 bis 75 Prozent der Erkrankten. Arzneimittel oder einen Impfstoff gegen das Virus gibt es bislang nicht. In Deutschland unterliegt eine Infektion mit dem Nipah-Virus der Meldepflicht beim Gesundheitsamt, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) anmerkt.
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loc/news.de/dpa
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