Heftige Unwetter hatten auf Mallorca für mächtig Verwüstung gesorgt. Sturmböen, Starkregen und meterhohe Wellen stürzten die Urlaubsinsel ins Chaos. Zwei deutsche Segler wurden vermisst. Nun die traurige Gewissheit: Sie sind tot.
Meterhohe Wellen an den Küsten, überschwemmte Städte und umgestürzte Bäume: Auf Mallorca herrschte nach einem heftigen Unwetter Ausnahmezustand. Ende August wurde die sonst so sonnige Insel von einem schweren Unwetter heimgesucht.
Mega-Unwetter wütet auf Mallorca: Orkanböen, Starkregen und Hagel verwüsten Balearen-Insel
Orkanböen mit Geschwindigkeiten von 80 bis 110 Kilometern pro Stunde, Starkregen und Hagel sorgten für schwere Schäden und Verwüstungen. Der Flughafen Mallorca musste zeitweise sogar den Betrieb einstellen. Mehrere Flüge von und nach Mallorca mussten aufgrund des Unwetters gestrichen oder umgeleitet werden. In einigen Hotel fiel zeitweise sogar der Strom aus. Aufnahmen, die in den sozialen Medien kursieren, dokumentieren das Ausmaß des Sturms.
Videos zeigen heftige Zerstörung nach Orkanböen und meterhohen Wellen
Videos zeigten etliche zerstörte Autos, die durch herabstürzende Bäume oder Äste stark beschädigt wurden. Viele Straßen waren zwischenzeitlich nicht befahrbar, da sie von Wassermassen oder Bäumen blockiert wurden. Eine andere Aufnahme zeigte eine Frau, die versuchte sich vor umherfliegenden Stühlen in Sicherheit zu bringen. Bis Mitternacht wurde vom spanischen Wetterdienst Aemet die zweithöchste Wetterwarnstufe orange ausgerufen. Stellenweise wurden Wellen mit einer Höhe von bis zu sechs Metern gemessen. Im Urlaubsort Cala Ratjada sei der Hafenbereich der Stadt komplett überschwemmt worden, hieß es.
Aquesta imatge s'ha fet viral. El vent arrossega les cadires d'un bar del Port d'Andratx mentre una dona intenta travessar el carrer. pic.twitter.com/IH3GBsEJpK
— RTVEBalears (@RTVEBalears) August 27, 2023
Sturm weht Kinder auf Matratze weg
Besonders stark vom Gewitter und Sturm betroffen waren die Inselhauptstadt Palma sowie die Gebiete Calvià, Palmanova, Valldemossa, Sóller und Binissalem. Laut spanischem Wetterdienst seien bis zu 90 Liter pro Quadratmeter pro Stunde niedergegangen. Wie unter anderem bei "Mallorca Zeitung" zu lesen ist, wurden an einem Strand im Nordwesten der Insel wegen des starken Windes sogar zwei Kinder am Strand auf einer Luftmatratze weggeweht. Glücklicherweise blieben sie unverletzt und konnten gerettet werden.
Kreuzfahrtschiff kracht mit Öl-Tanker zusammen
Auch den Kreuzfahrtschiffen im Hafen von Palma hatte der heftige Sturm zu schaffen gemacht. Berichten zufolge riss die Befestigungsleine, weswegen das Schiff mit einem Öl-Tanker zusammengeprallte. Beide Schiffe blieben zum Glück unversehrt.
Vermisste deutsche Segler sind tot
Zwei deutsche Segler wurden nach dem Unwetter vom Sonntag auf Mallorca vermisst. Es handelte sich um einen 50 Jahre alten Mann und dessen 19-jährigen Sohn, wie der spanische Seerettungsdienst mitgeteilt hatte. Die beiden Männer waren im Segelboot "Makan Angin" von Cala Galdana auf Menorca nach Cala D'Or an der Südostküste von Mallorca unterwegs gewesen. Der Kontakt zu ihnen brach jedoch ab. Anfang September wurden im Meer vor der spanischen Mittelmeerinsel zwei Leichengeborgenen. Bei denen soll es sich um die beiden vermissten deutschen Segler handeln, wie die Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) laut "Bild" am Montag in Palma mitgeteilt habe. Eine optische Identifizierung der sterblichen Überreste sei nicht mehr möglich gewesen, weshalb sie in Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden per DNA-Analyse identifiziert worden seien.
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sba/rad/news.de/dpa
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