Wer glaubt, das Coronavirus sei zeitgleich mit der Aufhebung von Pandemie-Maßnahmen verschwunden, muss sich von einer neuen Virusvariante eines Besseren belehren lassen. Wie gefährlich ist "Eris" Experten zufolge?
Etliche Schutzmaßnahmen, die während der Coronavirus-Pandemie an der Tagesordnung waren, sind inzwischen wieder in der Versenkung verschwunden - ganz anders als das Coronavirus selbst, das nach wie vor munter in der Bevölkerung grassiert. Ohne Testpflicht kann dir Zahl der tatsächlich aktiven Coronavirus-Infektionen allerdings nur gemutmaßt werden. Dennoch erregt aktuell eine neue Coronavirus-Variante namens EG.5 die Gemüter der Forschenden. Welche Gefahren bringt die auch als "Eris" bekannte Virusvariante mit sich?
Coronavirus-News zu Eris-Variante: Experte erklärt Gefahren von EG.5
Die neue Coronavirus-Variante EG.5 breitet sich weltweit zwar immer weiter aus, wird von Experten aber als nicht besonders gefährlich angesehen."Meiner Einschätzung nach geht von EG.5 keine besondere Gefahr aus", sagte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel. Die Variante EG.5 habe zwar eine Mutation, die eventuell dazu führe, dass sie dem Immunsystem etwas leichter entgehen könne. "Die gleiche Mutation ist aber auch in anderen Varianten zu finden", erklärte Neher. "Bemerkenswert ist die Variante, weil sie in China - und damit einer großen Population - häufig ist und dort in den vergangenen Wochen schnell an Häufigkeit zugenommen hat."
Zunehmende Coronavirus-Fälle wegen "Eris"-Variante zu befürchten
"Wir müssen sicherlich davon ausgehen, dass mit dem Ende des Sommers und nach einer Phase mit sehr niedrigen Fallzahlen die Zahlen wieder steigen werden", sagte Neher. "Aber EG.5 ist nicht grundlegend anders als andere Varianten, sondern zeigt eine graduelle - aber schnelle - Evolution, wie wir es seit einiger Zeit für Sars-CoV-2 beobachten."
Virusvariante "Eris" verbreitet sich explosionsartig, doch Experten geben Entwarnung
Das von EG.5 ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit sei nach derzeitigem Wissen gering, schrieb auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einigen Tagen. Es entspreche dem von XBB.1.16 und einigen anderen derzeit zirkulierenden Varianten ausgehenden Risiko. EG.5, manchmal auch Eris genannt, verbreite sich zwar bemerkenswert rasch und könne dem Immunsystem vergleichsweise leicht entwischen. Die Krankheitsschwere sei im Vergleich zu anderen aktuellen Varianten aber unverändert.
Coronavirus-Variante "Eris" auf dem Vormarsch - EG.5 auch in Deutschland angekommen
Die Verbreitung von EG.5 sei global seit Mitte Juni innerhalb von vier Wochen von 7,6 Prozent der gemeldeten Coronafälle auf 17,4 Prozent (Woche 17.- 23. Juli) gestiegen, berichtete die WHO. Aufgrund der raschen Ausbreitung und der größeren Immunflucht könne EG.5 in einigen Ländern oder sogar weltweit bald zur dominierenden Variante werden. Innerhalb der Variante EG.5 komme die Sublinie EG.5.1 bei weitem am häufigsten vor. Sie habe eine zusätzliche Mutation am Spike-Protein, das für das Eindringen in die Zellen wichtig ist.
In Deutschland ist EG.5 nach Angaben des Robert Koch-Instituts erstmals Ende März 2023 registriert worden und verbreitet sich derzeit auch hier, insbesondere die Sublinie EG.5.1. Bei den Aussagen zur Gefährlichkeit schließt sich das Institut der WHO an.
Die WHO hatte am 9. August 2023 die Variante EG.5 in die Kategorie "Virusvarianten von Interesse" hochgestuft. Damit stehen aktuell drei Varianten in dieser Gruppe:Neben EG.5 sind das XBB.1.5 und XBB.1.16.
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loc/news.de/dpa
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