Nach den Morden der sogenannten Manson Family saß Leslie Van Houten, eine frühere Anhängerin des Sektenführers Charles Manson, für 53 Jahre im Knast. Jetzt wurde die Mörderin auf Bewährung entlassen.
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach einer Mordserie in Los Angeles ist eine frühere Anhängerin des Sektenführers Charles Manson wieder auf freiem Fuß. Die 73-jährige Leslie Van Houten sei unter "Bewährungsaufsicht" nach 53 Jahren jetzt entlassen worden, teilte die zuständige Strafvollzugsbehörde mit. Zuvor hatte ein Berufungsgericht entschieden, dass Van Houten das Gefängnis verlassen darf. Der Gouverneur des Bundesstaats Kalifornien, Gavin Newsom, hatte sich darüber enttäuscht gezeigt. Gleichzeitig hatte er erklärt, dass er die Entscheidung nicht anfechten werde.
Leslie Van Houten ermordete mit der Manson Family Leno LaBianca und dessen Ehefrau
Mitglieder der sogenannten Manson Family hatten 1969 im Auftrag ihres Anführers Charles Manson sieben Menschen ermordet. Bekanntestes Opfer war die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate, Ehefrau des Regisseurs Roman Polanski. Van Houten war an dieser Tat nicht beteiligt, wohl aber an der Ermordung des Geschäftsmanns Leno LaBianca und dessen Ehefrau. Sie wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, die sie bis jetzt verbüßte.
Leslie Van Houten ist frei: Bewährung wurde fünfmal abgelehnt
Seit 2016 hatte sich eine Bewährungskommission bereits fünf Mal für ihre Freilassung ausgesprochen. Jedes Mal lehnten Newsom beziehungsweise sein Vorgänger Edmund Brown Jr. dies ab. Newsom hätte jetzt noch vor das Oberste Gericht des Westküstenstaats ziehen können, verzichtete aber. Mittäterin Susan Atkins starb 2009 nach 38 Jahren hinter Gittern an Krebs. Charles Manson starb mit 83 Jahren 2017 ebenfalls im Gefängnis. In Haft ist nun noch Patricia Krenwinkel (75).
Laut ihrer Anwältin Nancy Tetreault wird die 73-jährige verurteilte Mörderin voraussichtlich ein Jahr in einer Übergangswohnung verbringen und dort grundlegende Fähigkeiten erlernen, zum Beispiel wie man in einen Lebensmittelladen geht und eine Bankkarte besorgt.
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rut/news.de/dpa
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