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Todesdrama auf Ostsee-Fähre: Ermittler gehen von Mord aus! Mutter stieß Sohn (7) offenbar über Bord

Was geschah wirklich auf der Ostsee, als ein siebenjähriger Junge und seine Mutter auf einer Fähre über Bord gingen? Beide wurden aus dem Meer gerettet, starben aber später im Krankenhaus. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Mutter ihren Sohn über Bord stürzte und anschließend hinterher sprang.

Was geschah wirklich auf der Ostsee, als ein siebenjähriger Junge und seine Mutter auf einer Fähre über Bord gingen? (Foto) Suche
Was geschah wirklich auf der Ostsee, als ein siebenjähriger Junge und seine Mutter auf einer Fähre über Bord gingen? Bild: picture alliance/dpa/PAP via epa | Adam Warzawa

Die Anteilnahme war groß, als eine Mutter und ihr Kind starben, nachdem sie bei einer Ostsee-Überfahrt über Bord einer Fähre gegangen waren. Es handelt sich bei dem Sturz nicht um ein Unglück. Zu diesem Schluss ist die dänische maritime Havariekommission nach der Durchsicht von Überwachungsaufnahmen gekommen, wie ein Ermittler der Behörde am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Skandinavien sagte. Damit bestätigte er einen Bericht des schwedischen Radiosenders P4 Blekinge, wonach es sich bei dem dramatischen Vorfall um kein Unglück, sondern um eine vorsätzliche Handlung handelte. Da die Fähre unter dänischer Flagge fährt, hatte die dänische Behörde eine Untersuchung angestellt. Diese Untersuchung wird nach Senderangaben nun eingestellt.Inzwischen deutet sich an, dass die 1985 geborene Frau ihren siebenjährigen Sohn in die Fluten gestoßen und hinterhergesprungen sein könnte. Ermittelt werde wegen des "Mordes an einem Kind und des Selbstmordes der Mutter", sagte eine Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig. Weitere Details nannte sie nicht.

Am Freitag hatte bereits die schwedische Staatsanwaltschaft bekanntgegeben, dass sie Vorermittlungen zum Tatbestand Mord eingeleitet habe, aber nicht nach einem Verdächtigen suche.

Horror-Unglück auf Ostsee-Fähre "Stena Spirit": Mutter und Sohn tot

Der Junge und seine Mutter waren beide polnische Staatsbürger. Sie waren am Donnerstag etwa auf halbem Weg zwischen dem polnischen Danzig und dem südschwedischen Karlskrona in der Ostsee über Bord gegangen. In einer großangelegten Rettungsaktion wurden beide nach etwa einer Stunde im Wasser gefunden und per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, wo sie später starben. Ein beteiligter Rettungspilot sagte dem Radiosender P4 Blekinge, die Mutter sei nicht ansprechbar gewesen und auf dem gesamten Weg zum Krankenhaus behandelt worden.

Staatsanwaltschaft ermittelt nach Unglück auf Fähre: Stieß die Mutter ihren Sohn von Bord?

Wie es genau zu dem Vorfall auf der Fähre "Stena Spirit" kam, darüber gab es unterschiedliche Angaben. Zunächst hatte es geheißen, das Kind sei ins Wasser gefallen und die Mutter hinterhergesprungen. Später war in polnischen Medien auch davon die Rede, dass beide zeitgleich über Bord gegangen seien. Man habe Videoüberwachungsmaterial gesichert, das die Version, ein Kind sei über Bord gefallen und eine Erwachsene hinterhergesprungen, nicht bestätige, sagte eine Sprecherin der Reederei Stena Line dem Webportal der polnischen Boulevardzeitung "Fakt".

Mutter und Sohn mutmaßlich von Fähre gestürzt - Todes-Schock nach Rettung

"Wir waren oben auf dem Sonnendeck und sahen dann eine Menge Leute, die zur Reling rannten und hinunter Richtung Wasser zeigten", sagte ein Passagier dem schwedischen Rundfunksender SVT. Als ein Rettungsring ins Wasser geworfen worden sei, habe er verstanden, was passiert sei - nicht aber, dass es sich um ein Kind und dessen Mutter handelte. Als sie gefunden worden seien, sei spontaner Applaus an Bord ausgebrochen, berichtete eine weitere Passagierin.

Nach Angaben des Blattes soll die Mutter aus Grudziadz südlich von Danzig stammen und alleinerziehend gewesen sein. Polnische Medien zitierten Augenzeugen von der Fähre, wonach das Kind anscheinend im Rollstuhl saß.

Horror-Unglück auf Ostsee-Fähre - deutsche Marine an Rettung beteiligt

An dem Rettungseinsatz war auch die deutsche Marine beteiligt, wie eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Freitag in Berlin sagte. Die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" mit zwei Bordhubschraubern sei an den Unglücksort gefahren, einer der Hubschrauber habe eine Person in ein Krankenhaus gebracht. Nach der Nachricht vom Tod der beiden sprach die Sprecherin den Angehörigen tief empfundenes Beileid aus.

Weiterer Toter bei Überfahrt von Stena Line

Auch in Schottland gab es einen tödlichen Zwischenfall bei einer Überfahrt der Stena Line. Am späten Samstagnachmittag starb ein Mann, der von einer Fähre der Stena Line ins Meer stürzte. Wie die Reederei mitteilte, kam es kurz vor Ende der Fahrt von der nordirischen Hauptstadt Belfast zum schottischen Hafen Cairnryan zu dem Vorfall. Rettungskräfte fanden den Mann bald darauf im Naturhafen Loch Ryan, er starb aber bald darauf an seinen Verletzungen. Die Umstände seien bisher unklar, berichtete die Zeitung «Belfast Telegraph» am Sonntag.

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/news.de/dpa

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