Lange und intensiv wurde nach dem verschollenen Tauchboot "Titan" in der Nähe des "Titanic"-Wracks im Nordatlantik gesucht. Nun wurden seine Trümmer gefunden. Dabei sollen Ermittler auch mögliche menschliche Überreste entdeckt haben.
Gut eine Woche nach dem Verschwinden des "Titan"-Tauchboots im Nordatlantik sind Trümmerteile des verunglückten Tauchboots an Land gebracht worden. Wie die US-Küstenwache am Abend des 28. Juni (Ortszeit) mitteilte, wurden auch mutmaßlich menschliche Überreste geborgen, die nun von Fachleuten in den USA untersucht werden sollen. Nach Angaben der Behörde hatte das Schiff "Horizon Arctic" die Wrackteile am Mittwoch nach St. John's auf der kanadischen Insel Neufundland gebracht.
Nach "Titan"-U-Boot-Katastrophe: Ermittler leiten Untersuchungen zu gefundenen Trümmerteilen ein
"Es gibt noch viel zu tun, um all die Faktoren zu ergründen, die zu dem katastrophalen Verlust der "Titan" geführt haben", teilte Jason Neubauer von der US-Küstenwache mit, der die Untersuchungen der Behörde leitet. Die Ermittlungen seien notwendig, damit sich eine solche Tragödie nicht wiederhole. Bei dem Unglück im Nordatlantik waren alle fünf Insassen der "Titan" gestorben.
Trümmer lagen 500 Meter entfernt vom "Titanic"-Wrack - Experten gehen von Implosion aus
Das Tauchboot war am Sonntag vor einer Woche verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des "Titanic"-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem von kanadischen Kräften rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine großangelegte Suche gestartet. Gerade einmal knapp 500 Meter vom Bug des "Titanic"-Wracks entfernt wurden Trümmer des Gefährts entdeckt. Damit war klar: Die fünf Insassen waren tot. Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgab und implodierte. Die "Titanic" liegt in rund 3.800 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Luxusdampfer war im Jahr 1912 untergegangen.
Die fünf Insassen waren vermutlich sofort tot. An Bord befanden sich der Chef der Betreiberfirma OceanGate Expeditions, Stockton Rush (61), der britische Unternehmer und Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood (48) und sein 19-jähriger Sohn Suleman sowie der französische "Titanic"-Experte Paul-Henri Nargeolet (77).
Tauchroboter heben Trümmerteile von "Titan"-U-Boot aus dem Wasser
Das kanadische Schiff "Horizon Arctic", das nun die Trümmer der "Titan" aus dem Wasser hob, war auch maßgeblich an der Suche des Tauchboots beteiligt. Es hatte einen ferngesteuerten Tauchroboter eingesetzt, der schließlich auf die Trümmer der "Titan" stieß. Die Such- und Bergungsaktion sei "extrem riskant" gewesen, sagte der Sprecher der New Yorker Firma Pelagic Research, der das ferngesteuerte Bergungsvehikel Odysseus gehört. "Es war extrem anstrengend und aufreibend für das Team, das rund um die Uhr gearbeitet hat. Die ganze Zeit fast ohne Schlaf, zehn Tage lang", sagte Jeff Mahoney der Nachrichtenagentur AFP.
Die US-Küstenwache leitete umfangreiche Untersuchungen ein und arbeitet dabei nach eigenen Angaben auch mit internationalen Partnern zusammen, darunter der kanadischen Verkehrssicherheitsbehörde.
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sba/news.de/dpa
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