In einem Vorort von Rom kam ein fünfjähriger Junge auf tragische Weise ums Leben. Ein YouTuber krachte mit einem Luxus-SUV in das Auto von der Mutter des Kindes. Der Junge starb wenig später. Wie herauskam, soll der 20-Jährige ohne Führerschein gefahren sein.
Mit Streichen, lustigen Videos und Gewinnspielen wurde der YouTube-Kanal TheBorderline erfolgreich. Dafür wagten Marco Di P. und seine Freunde teilweise riskante Aktionen. Bei einer davon kam nun ein fünfjähriger Junge ums Leben - der tödliche Verkehrsunfall mit einer Gruppe von jungen Youtubern sorgt in Italien nun für Aufsehen und Empörung.
Unglück in Italien: Youtuber rast Jungen (5) in Lamborghini tot
Wie das italienische Portal "Corriere della Serra" berichtet, raste Marco Di P. (20) mit seinen Freunden am Mittwoch (14.06.2023) gegen 16.00 Uhr in Casal Palocco, einem Vorort von Rom (Italien), mit einem Lamborghini-SUV in einen Smart. Darin saß eine Frau, die mit ihrer Tochter und ihrem Sohn gerade vom Kindergarten kam. Der YouTuber krachte in die Gegenfahrbahn und kollidierte mit dem Auto. Die drei Insassen wurden dabei verletzt. Der Fünfjährige erlitt so schwere Verletzungen, dass er wenig später in der Notaufnahme eines Krankenhauses starb.Seine dreijährige Schwester und die Mutter wurden schwer verletzt in eine Klinik gebracht, wie Medien übereinstimmend berichteten. Der Kleinwagen der Familie war auf einer Straße in einem Wohngebiet mit einem Luxus-Geländewagen kollidiert. Das Kindergartenkind starb nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Der Vater erfuhr am Mittwoch von dem schrecklichen Unglück und wollte den YouTuber angreifen, konnte aber von Augenzeugen zurückgehalten werden.
Fahrlässige Tötung? Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Youtuber
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den mutmaßlichen Fahrer wegen des italienischen Straftatbestands der Tötung im Straßenverkehr, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Gegen seine Freunde wird aktuell noch nicht ermittelt. Alle mussten aber ihre Smartphones abgeben. Denn die Gruppe soll ein Video gedreht haben. Wer alles aufnahm, sollen die Untersuchungen zeigen. Die Staatsanwaltschaft gab auch ein technisches Gutachten in Auftrag.
Es gibt den Verdacht, dass die Youtuber wegen einer sogenannten Challenge, die gefilmt wurde, rücksichtslos und zu schnell fuhren. Auf der Straße seien laut Ansa keine Bremsspuren zu sehen gewesen. Die Polizei beschlagnahmte die Mobiltelefone der Insassen des SUV, durch die die Gruppe möglicherweise abgelenkt waren.
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Tödlicher Auto-Crash: YouTuber fuhr ohne Fahrerlaubnis
Den SUV eines italienischen Sportwagenherstellers haben die jungen Leute den bisherigen Erkenntnissen nach geliehen, um damit Youtube-Videos zu drehen. Laut dem Medienbericht hätte Marco Di P. gar nicht fahren dürfen, weil er keinen Führerschein besitzt. Er soll viel zu schnell gefahren sein. Am Unfallort gibt es keine Bremsspuren, die das beweisen könnten. Der YouTuber und seine Freunde sollen bereits zwei Tage zuvor mit dem SUV unterwegs. Was genau passierte, werden die Ermittlungen zeigen. Die Mutter des verunglückten Jungen konnte noch nicht befragt werden.
Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri sprach der Familie des Opfers sein Beileid aus. Am Tag nach dem Unfall überwog bei Politikern die Empörung über das Verhalten der Youtuber. Viele mahnten, dass Online-Challenges immer wieder lebensgefährlich sein könnten und schlugen härtere Strafen aber auch bessere Aufklärung vor.
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bos/gom/news.de/dpa