In Italien haben heftige Unwetter für Chaos in den Adria-Regionen Emilia-Romagna und Marken gesorgt. Die Feuerwehr musste Menschen aus vom Wasser eingeschlossenen Häusern retten, es gab etliche Tote. Alle aktuellen Entwicklungen hier.
Ausnahmezustand an der italienischen Adriaküste: Nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen sind mindestens 14 Menschen gestorben, rund 15.000 Menschen mussten aus den betroffenen Gebieten evakuiert werden. Unter den Toten soll auch eine deutsche Frau sein. Ihre Leiche sei am Strand angespült worden, heißt es. Auch in weiteren Gebieten am Mittelmeer und Zentraleuropa brachten Unwetter Chaos.
Unwetter in Italien - 14 Menschen gestorben, darunter eine Deutsche
Die italienischen Regionen Emilia-Romagna und die Marken werden weiter von schweren Unwettern heimgesucht. Nach heftigen Regenfällen ist es in den Gebieten an der Adriaküste zu teils dramatischen Überschwemmungen gekommen. Vier Menschen kamen dabei in Forlì und Cesena ums Leben, wie die Nachrichtenagentur Ansa am frühen Mittwochmorgen berichtete. Der eine Mann hielt sich demnach während der Überschwemmung im Erdgeschoss seines Hauses auf und ertrank. Auch eine deutsche Frau soll sich unter den Opfern befinden, wie die Nachrichtenagentur Adnkronos und andere italienische Medien am Mittwoch berichteten. Ihre Leiche soll am Strand bei Cesenatico gefunden worden sein. Es gibt zudem Berichte über vermisste Personen.
Nach den dramatischen Überschwemmungen und Erdrutschen infolge heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna ist die Zahl der Todesopfer auf 14 gestiegen. Unter anderem in der Gemeinde Russi in der Provinz Ravenna an der Adriaküste seien die Leichen einer Frau und eines Mannes in ihrem Haus gefunden worden, meldeten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Donnerstagnachmittag. Der Sohn des Ehepaares hatte die Behörden demnach informiert, nachdem er seine Eltern nicht erreichen konnte. Auch in Castel Bolognese und dem Ort Sant'Agata sul Santerno wurden am Donnerstag Tote geborgen.
Feuerwehr rettete Menschen von Dächern
Die italienische Feuerwehr rückte nach eigenen Angaben allein in der Emilia-Romagna seit Dienstagmorgen zu 600 Einsätzen aus und war dort mit 400 Feuerwehrleuten vor Ort. Die Einsatzkräfte retteten etwa Menschen, die in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen waren, oder in den Wassermassen gestrandete Autofahrer. In der Stadt Cesena, wo der Fluss Savio über die Ufer getreten ist, haben die Einsatzkräfte Dutzende von Menschen gerettet, die auf den Dächern ihrer Häuser festsaßen. Andernorts rettete eine Helikopter-Einheit etwa eine Familie mit zwei kleinen Kindern, die aufgrund der Überschwemmungen in ihrem Haus festsaß.
Unwetter-Drama in Italien - Alle aktuelle Entwicklungen im News-Ticker
Wir halten Sie hier über alle aktuellen Entwicklungen zu den Unwettern in Italien auf dem Laufenden.
+++ Weiterer Toter nach Überschwemmungen in Italien gefunden +++
Mehr als eine Woche nach den Überschwemmungen und Erdrutschen in Norditalien ist ein weiteres Todesopfer gefunden worden. Spezialtaucher der Carabinieri fanden am Abend des 23. Mai 2023 den Leichnam eines Mannes in der Ortschaft Lugo nahe Ravenna, wie italienische Medien übereinstimmend berichteten. Damit beläuft sich die offizielle Zahl der Toten auf 15.
Der Mann war in der vorigen Woche als vermisst gemeldet worden. Jene Gegend in der Region Emilia-Romagna gehört zu den am schwersten vom Hochwasser betroffenen Gebieten - noch immer sind ganze Landstriche überschwemmt. Die Regierung rief für (den heutigen) Mittwoch, 24. Mai, Staatstrauer aus. Die Fahnen an öffentlichen Gebäuden wehten auf halbmast.
Regionalpräsident Stefano Bonaccini sagte in einem Fernsehinterview, dass 20.000 Menschen weiterhin nicht in ihre Häuser zurückkehren könnten. Wegen schwerer Regenfälle waren in der vergangenen Woche mehr als 20 Flüsse in der Emilia-Romagna über die Ufer getreten und hatten etliche Städte und Landstriche überschwemmt. Darüber hinaus kam es in den bergigen und hügeligen Gegenden zu Hunderten Erdrutschen. Die Regierung beschloss am Dienstag ein Maßnahmenpaket im Umfang von zunächst mehr als zwei Milliarden Euro zur Soforthilfe.
Die Einsatzkräfte versuchen vor allem, das Hochwasser abzupumpen. Aus allen Teilen Italiens und auch dem Ausland wurden Hochleistungspumpen in die Überschwemmungsgebiete gebracht. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron etwa sagte am Dienstagabend, dass 40 Zivilschutz-Spezialisten mit Pumpen nach Italien geschickt worden seien.
Auch Spezialkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) hatten sich am Wochenende nach einem internationalen Hilfeersuchen Italiens mit entsprechenden Gerätschaften bereit gemacht für einen Einsatz. Nach THW-Angaben wurden in den betroffenen Regionen aber keine für die Pumpen geeigneten Stellen identifiziert, weil die Pegel noch zu hoch seien. Die deutschen Helfer reisten daher nicht nach Italien.
Das schnelle Abpumpen des Wassers ist auch wichtig, um Krankheiten und Infektionen zu vermeiden. Raffaella Angelini von der Gesundheitsbehörde der Romagna forderte im Sender RaiNews24 die Helfer und Leute vor Ort auf, den Schlamm und Matsch nach den Arbeiten so gründlich wie möglich abzuwaschen. Es seien zwar noch keine Krankheitsausbrüche verzeichnet worden, ergänzte Angelini. Infektionen wie etwa Hepatitis A aber drohten in überschwemmten Gegenden. Sie warb dafür, dass Helfer ihren Impfstatus gegen Tetanus überprüfen und gegebenenfalls die Impfung auffrischen.
+++ Landwirtschaft nach schweren Unwettern in Italien stark betroffen +++
Nach den verheerenden Überschwemmungen infolge heftiger Regenfälle in der italienischen Region Emilia-Romagna verzeichnet die lokale Landwirtschaft hohe Schäden. Die Obsternte in der Adria-Region könnte nach den schweren Unwettern für die nächsten vier bis fünf Jahre stark beeinträchtigt werden, wie die Agrarvereinigung Coldiretti am Sonntag mitteilte. Das in den Obstplantagen zurückgebliebene Wasser habe die Wurzeln der Pflanzen "erstickt", so dass diese verfaulen.
Ganze Plantagen müssten ausgepflanzt und anschließend neu bepflanzt werden, hieß es weiter. Eine riesige Masse von Pflanzen müsse entsprechend ausgerissen werden. Coldiretti zufolge wird sich dies massiv auf die Obstpreise auswirken. Die Emilia-Romagna gilt als Italiens Obstregion - dort werden etwa Aprikosen, Nektarinen, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Kiwis und Erdbeeren angebaut. Auch die Produktion von mindestens 400 Millionen Kilo Weizen sei nun gefährdet. Ganze Anbauflächen von Mais, Sonnenblumen oder Sojabohnen seien von einer dicken Schlammschicht bedeckt.
Auch die Viehzucht in der Region ist stark betroffen. Laut Coldiretti müssen rund 250.000 Rinder, Schweine und Schafe noch gerettet werden. Nicht nur die Überschwemmungen an sich, die bereits zum Tod von Tausenden Tieren geführt hatten, sondern insbesondere Erdrutsche erschweren die Lage. Viele Bauernhöfe sind durch verschlungene Straßen unerreichbar. Die Tiere dort benötigten Nahrung sowie Wasser.
+++ Italien: Hubschrauber bei Einsatz in Überschwemmungsgebiet abgestürzt +++
In der von den schweren Unwettern und Überschwemmungen betroffenen italienischen Provinz Ravenna ist ein Hubschrauber abgestürzt. In dem Luftfahrzeug saßen vier Menschen - einer von ihnen wurde verletzt, die anderen drei blieben unverletzt, wie die italienische Feuerwehr am Samstag mitteilte. Zu dem Absturz in der Gemeinde Lugo sei es gekommen, als die Hubschrauberbesatzung im Einsatz war, um durch Unwetter beschädigte Stromleitungen zu inspizieren, wie die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos meldeten. Die Menschen wurden demnach mit einem Rettungshubschrauber in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht.
+++ Nach Überschwemmungen in Italien - Sorge vor neuem Regen +++
Die norditalienische Region Emilia-Romagna kommt nach den teils dramatischen Überschwemmungen infolge heftiger Regenfälle noch immer nicht zur Ruhe. Es gibt keine Entwarnung, in einigen Gebieten der Region an der Adriaküste gilt weiterhin die höchste Alarmstufe rot, wie der italienische Zivilschutz am späten Freitagabend mitteilte. Am Wochenende wird weiter mit Niederschlägen gerechnet. Mindestens 14 Menschen sind durch die Überschwemmungen in dieser Woche ums Leben gekommen und rund 15.000 Menschen mussten evakuiert werden, meldete die Nachrichtenagentur Ansa.
Das Hochwasser und die vielen Erdrutsche machen den betroffenen Gebieten weiter zu schaffen. In einigen Gegenden zieht sich das Wasser langsam zurück - Hunderte Rettungskräfte und Freiwillige sind nun im Einsatz, um die Straßen vom Schlamm zu befreien. Seit Beginn der heftigen Unwetter rückte die italienische Feuerwehr zu mehr als 3000 Einsätzen aus, an denen rund 1000 Feuerwehrleute beteiligt waren, hieß es am Samstagmorgen. Die meisten Einsätze liefen demnach in den Gegenden rund um Bologna, Ravenna sowie Forlì-Cesena.
Die Sorge ist nun erneut groß vor dem neuen Regen, der am Wochenende erwartet wird. Vor allem in der Provinz rund um die Stadt Ravenna spitzte sich die Lage bereits am Freitag wieder zu. Es traten erneut Flüsse über die Ufer. Vor allem Erdrutsche, von denen die Gebiete nun heimgesucht werden, erweisen sich aktuell als große Gefahr. Mehrere Gemeinden kämpften zudem mit Problemen bei der Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung.
+++ Opferzahl nach Überschwemmungen in Italien steigt auf 14 +++
Die Zahl der Todesopfer durch die heftigen Hochwasser in Norditalien ist auf 14 gestiegen. Der Leichnahm eines älteren Mannes wurde am Freitag in der Stadt Faenza gefunden, wie die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos berichteten.
Unterdessen werden weiter Menschen in gefährdeten Zonen der Region Emilia-Romagna aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Die Behörden evakuierten Einwohner vor allem in Teilen der Provinzhauptstadt Ravenna.
Zudem begann es wieder zu regnen, was die Sorge vieler Menschen erhöhte. Allerdings dürften die Niederschläge "nicht vergleichbar" sein mit jenen, die Anfang der Woche historische Ausmaße annahmen und zu den katastrophalen Folgen führten, sagte Irene Priolo, die Vizepräsidentin der Region, im italienischen Fernsehen. Der Regen könne aber vor allem zu weiteren Erdrutschen führen, fürchtete sie.
+++ Papst drückt Opfern von Überschwemmungen in Italien Mitgefühl aus +++
Papst Franziskus hat den Opfern der teils dramatischen Überschwemmungen in der italienischen Region Emilia-Romagna und deren Angehörigen sein Mitgefühl ausgedrückt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche bete für die Verstorbenen und ihre Familien, die ebenso von der "gewaltigen Katastrophe" betroffen seien, hieß es in einem Telegramm an den Erzbischof von Bologna, Matteo Maria Zuppi, am Donnerstag. Er erflehe zudem "Trost für die Verletzten und diejenigen, die unter den Folgen des schweren Unglücks leiden".
Der Pontifex bedankte sich zudem bei allen Menschen, die sich "in diesen besonders schwierigen Stunden um Hilfe und Linderung des Leids bemühen". Er sende den Menschen den apostolischen Segen als Zeichen der besonderen geistlichen Verbundenheit.
Nach heftigen Regenfällen ist es in der italienischen Region Emilia-Romagna an der Adriaküste zu dramatischen Überschwemmungen gekommen. Mindestens neun Menschen kamen dabei ums Leben, es gibt zudem Berichte über Vermisste. Tausende Menschen mussten infolge der Unwetter evakuiert werden. Auch am Donnerstag gilt in dem Gebiet weiter die höchste Alarmstufe rot, Evakuierungen werden fortgesetzt.
+++ Weiterhin höchste Alarmstufe nach Überschwemmungen in Italien +++
Wegen der teils dramatischen Überschwemmungen gilt in der italienischen Region Emilia-Romagna weiterhin die höchste Alarmstufe rot. In der Gegend an der Adriaküste kamen offiziellen Angaben zufolge mindestens neun Menschen ums Leben. Auch am frühen Donnerstagmorgen gingen dort Evakuierungen weiter. In der Provinz Ravenna wurde wegen der hohen Überschwemmungsgefahr ein sofortiger Evakuierungsbefehl ausgesprochen. Zwar werden kaum noch Regenschauer erwartet, dennoch ruft der italienische Zivilschutz weiter zu großer Vorsicht auf.
Am stärksten betroffen sind die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena und Rimini - dort insbesondere die Städte Faenza, Cesena und Forlì. Es gibt zudem Berichte über Vermisste. 23 Flüsse in der Region waren nach Angaben der Behörden am Mittwoch über die Ufer getreten. 41 Gemeinden waren vom Hochwasser betroffen. Die Behörden registrierten zudem 280 Erdrutsche und 400 blockierte Straßen. Die Feuerwehr rückte in den vergangenen 48 Stunden zu rund 2.000 Einsätzen aus, bei denen mehr als 900 Einsatzkräfte mit 300 Fahrzeugen vor Ort waren, wie es am Donnerstagmorgen hieß.
Tausende Menschen wurden infolge der Regenfälle bereits evakuiert. Regionalpräsident Stefano Bonaccini sprach von "unglaublichen Zahlen und sehr vielen Evakuierten". Der Zivilschutz berichtete am Mittwoch von etwa 50.000 Menschen ohne Strom und 100.000 Leuten ohne Mobilfunknetz.
Auf Bildern und Videos aus der Region ist zu sehen, wie weiterhin ganze Ortschaften unter Wasser stehen und Straßenzüge voller Schlamm sind. Auch die weiten Felder im Raum zwischen Forlì und Rimini sind stark betroffen.
+++ Formel-1-Rennen in Imola wegen Unwetter abgesagt +++
Wegen heftiger Regenfälle und Überschwemmungen ist das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola abgesagt worden. Es sei nicht sicher, unter den Umständen den Grand Prix zu veranstalten, teilte die Rennserie am Mittwoch mit.
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gom/bua/news.de/dpa
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