Einen schweren Bus-Unfall überlebten sie mit Müh und Not, doch gegen die Killer-Bienen konnte eine Menschengruppe in Nicaragua nichts ausrichten. Die aggressiven Insekten stachen mindestens sechs Menschen zu Tode.
Es ist eine tragische Verkettung von Unglücken, die mindestens sechs Menschen in Nicaragua das Leben kostete und mindestens 14 weitere Personen verletzt zurückließ. In der Gemeinde San Sebastián de Yali, einer Stadt im Nordwesten des mittelamerikanischen Landes, kam es am Montag, dem 8. Mai 2023, zu dem folgenschweren Unglück.
45 Bus-Passagiere nach Unfall von Killerbienen attackiert
Zunächst war ein mit etwa 45 Personen besetzter Bus aus bislang ungeklärter Ursache verunfallt und einen Abhang hinuntergestürzt. Als das Gefährt in die Tiefe stürzte, wurden mehrere Bienenstöcke erfasst, die dort zur Gewinnung von Honig innerhalb einer Kaffeeplantage errichtet worden waren. Wie lokale Medien berichteten, wurden durch den Unfall aggressive Bienenschwärme aufgescheucht, die sogleich zum Angriff übergingen.
Sechs Todesopfer bei Insekten-Angriff in Nicaragua - jüngstes Opfer war erst 8 Jahre alt
Die aufgebrachten Insekten stürzen sich den Berichten zufolge auf die Menschen, die sich aus eigener Kraft aus dem verunglückten Bus retten konnten. Bei den angreifenden Tieren soll es sich um afrikanisierte Honigbienen gehandelt haben, die zwar besonders üppige Honigerträge versprechen, jedoch als besonders angriffslustig gelten und deshalb auch als Killerbienen bekannt sind. Ihrem Namen machten die Insekten bei dem Zwischenfall in San Sebastián de Yali alle Ehre: Mindestens sechs Menschen starben infolge der Bienen-Attacke, die Todesopfer waren laut den Berichten zwischen 8 und 84 Jahre alt.
Als erstes Todesopfer wurde Medienberichten zufolge ein achtjähriges Mädchen namens Andrea Carolina registriert, auch deren Mutter Eneyda Torres (47) kam bei der Bienen-Attacke ums Leben. Ihren schweren Verletzungen erlagen zudem Dilcia Flores Amparo (32), Santos Arnulfo Calderón Castellón (24), Reyna Isabel Olivas Montalván (84) sowie die 19-jährige Kenia Jazmín Soza Bonilla.
Mindestens 14 Verletzte nach Killerbienen-Angriff
Mindestens 14 weitere Menschen seien wegen Bienenstichen in Krankenhäusern behandelt, worden darunter ein vierjähriges Kind und eine schwangere Frau. Nach dem Unfall hätten Anwohner zwar versucht, den 45 Passagieren an Bord zu helfen, die große Anzahl afrikanischer Bienen habe die Rettung bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte jedoch verhindert. Fotos der Patienten zeigten das Ausmaß der Tragödie: Einige der Betroffenen wiesen mehr als 300 Bienenstiche auf, wie unter anderem der Fernsehsender TN8 berichtete.
???????? | Un bus desbarrancó en Nicaragua y cayó sobre un panal de abejas: seis personas murieron por las picaduras. pic.twitter.com/68hHTJpEOm
— Alerta Mundial (@AlertaMundial2) May 10, 2023
Polizei in Nicaragua ermittelt nach folgenschwerem Unfall gegen Busfahrer (22)
Nach dem Bus-Unfall habe die Polizei Ermittlungen gegen Santos Ismael Herrera, den 22-jährigen Busfahrer, eingeleitet, berichtete "100noticias.com.ni". Noch ist unklar, weshalb der junge Mann die Kontrolle über den Autobus verlor.
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loc/news.de/dpa
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