In Berlin wird die Polizei am Tag der Arbeit wieder viel zu tun haben. Insbesondere bei der Demo "Revolutionärer 1. Mai" von linken und linksextremen Gruppen gab es schon in der Vergangenheit häufig Krawalle. Darauf bereiten sich die Beamten in der Hauptstadt vor.
Der Tag der Arbeit ist für die Polizei einer der anstrengendsten Tage des Jahres. So ruft zum Beispiel der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bundesweit zu Demonstrationen am 1. Mai auf. Doch auch andere Gruppen wollen rund um den gesetzlichen Feiertag durch die Straßen ziehen. Insbesondere in der Hauptstadt Berlin ist deshalb die Angst vor Ausschreitungen groß.
"Revolutionärer 1. Mai"-Demo in Berlin am 01.05.2023: Angst vor Randalen
So wollen linke und linksextreme Gruppen zum Beispiel wieder bei der Demo "Revolutionärer 1. Mai" gegen den Kapitalismus protestieren. Sie warnen zudem vor einem dritten Weltkrieg und einer Klimakatastrophe. Die Demo-Route führt durch die Stadtteile Neukölln und Kreuzberg. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der Teilnehmer:innen mit der Polizei. 2022 gab es laut "Berliner Morgenpost" 74 Festnahmen und 30 verletzte Polizisten. Dies sei laut Polizei allerdings der "friedlichste 1. Mai seit Jahrzehnten" gewesen. Wie die Organisatoren der Demo "Revolutionärer 1. Mai" mitteilten, ist 2023 um 17 Uhr eine Kundgebung an der Kreuzung Hermann-/Flughafenstraße geplant. Anschließend zieht der Demozug ab 18 Uhr unter anderem unter der neuen Polizeiwache im Hochhaus am Kottbusser Tor hindurch. Verkehrsteilnehmer:innen müssen rund um die Demoroute mit Einschränkungen rechnen.
Die Gefahr eines Dritten Weltkrieges oder einer Klimakatastrophe, durch die unser Planet vor die Hunde zu gehen droht, ist aktuell in aller Munde. Der Kapitalismus kann für diese Krisen keine Lösungen präsentieren, denn er ist ihre Ursache.
— Revolutionärer 1. Mai Berlin (@Rev1MaiBerlin) April 5, 2023
Kommt mit uns auf die Straße!#R1MB pic.twitter.com/7lQtyqyIHa
Myfest und DGB-Kundgebung? Diese Veranstaltungen sind zum Tag der Arbeit in Berlin geplant
Das "Myfest" in Berlin-Kreuzberg, dass der Gewalt zuletzt ein friedliches Feiern auf den Straßen entgegengesetzen will, wird in seiner alten Form in diesem Jahr wohl nicht stattfinden. "Als wahrscheinlich gilt jedoch, dass auch 2023 zwischen Oranienstraße, Rio-Reiser-Platz, Naunynstraße und Mariannenplatz gegrillt, getanzt und getrunken werden wird - selbst wenn die Behörden keine offizielle Genehmigung erteilen.", schreibt die "Berliner Morgenpost". Der DGB plant am 1. Mai wiederum eine Kundgebung um 12 Uhr vor dem Roten Rathaus, wie auf der Stadt-Webseite zu lesen ist. Zuvor treffen sich die Demonstranten um 10 Uhr am Platz der Vereinten Nationen. Welche Events sie abseits von den Demos in der Walpurgisnacht und am 1. Mai noch in Berlin erleben können, lesen Sie unter qiez.de nach.
Alle aktuellen Entwicklungen in Berlin am 1. Mai im News-Ticker
+++ 01.05.2023:Demonstration vor dem 1. Mai in Berlin - Flaschenwürfe auf Polizei +++
In der Nacht zum 1. Mai ist es in Berlin-Kreuzberg zu Angriffen von Demonstranten auf Polizisten gekommen. Bei einer linken Frauen-Demonstration am Sonntagabend warfen Teilnehmer Flaschen und Feuerwerkskörper auf die Polizei, wie ein dpa-Fotograf und die Polizei berichteten. Auch ein Stein wurde demnach Richtung Polizei geworfen. Polizisten am Rande der Demonstration seien immer wieder mit Schlägen und Tritten angegangen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Mindestens eine Frau wurde festgenommen.
Nach Angaben der Polizei waren etwa 3.300 Demonstrantinnen und Demonstranten dabei. Vor allem im vorderen Teil der Veranstaltung war die Stimmung aggressiv. Feuerwerkskörper wurden gezündet und bengalisches Feuer abgebrannt. Mehrfach stoppte die Polizei die Demonstration. Zum Teil nahmen Polizisten Demonstrantinnen Regenschirme ab, die diese als Sichtschutz verwendeten.
Bereits am Nachmittag war eine linke Demonstration weitgehend friedlich durch Wedding gezogen. Laut Polizei waren etwa 650 Teilnehmer dabei. Alles sei ohne besondere Vorkommnisse abgelaufen, sagte ein Polizeisprecher nach dem Ende. Insgesamt waren am Sonntag den Angaben zufolge bis zu 3.400 Polizisten im Einsatz.
+++ 30.04.2023: Demonstrationen mit Gewaltpotenzial - 6.300 Polizisten in Berlin +++
Neben den Gewerkschaftsdemonstrationen zum 1. Mai ist die Polizei an diesem Montag in Berlin und anderen Orten auch durch Aufzüge von Links- und örtlich auch Rechtsradikalen gefordert. Für den Abend ist in der Hauptstadt die jährliche "Revolutionäre 1. Mai Demonstration" geplant. Die Polizei erwartet bei dem Aufzug vom Stadtbezirk Neukölln nach Kreuzberg bis zu 15.000 Teilnehmer. Immer wieder kam es in vergangenen Jahren bei der Demonstration zu Gewaltausbrüchen vor allem durch linksautonome Randalierer.
Bereits in der Nacht zu Samstag hatten schwarz gekleidete Täter in Berlin-Mitte 18 Autos und mehrere Fensterscheiben demoliert. An Hausfassaden stand der Spruch "Hinaus zum 1. Mai." Die Polizei hat nach eigenen Angaben am gesamten langen Wochenende in Berlin 6300 Beamte im Einsatz.
Lesen Sie auch: Mehrere Festnahmen bei Demos! Polizei zieht Bilanz
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
gom/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.