Wurde die seit 2019 vermisste Rebecca Reusch von ihrem Schwager umgebracht? Die Polizei führte zuletzt eine Akustikmessung im Haus des Verdächtigen durch. Welche neuen Erkenntnisse könnte das gebracht haben? Darüber klärt ein Experte auf.
Bis heute gibt das Verschwinden von Rebecca Reusch aus Berlin Rätsel auf. Die damals 15-jährige Schülerin übernachtete in der Nacht zum 18. Februar 2019 im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers und kehrte anschließend nicht zu ihren Eltern zurück. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus, Schwager Florian R. geriet unter Tatverdacht. Doch eine Leiche von Rebecca wurde bis heute nicht gefunden, der Fall blieb bislang ungeklärt. Bald könnten jedoch neue Details zu dem Fall bekannt werden.
Vermisstenfall Rebecca Reusch: Akustikmessung im Haus des Schwagers Florian R.
Vor einiger Zeit hat die Polizei erneut eine Akustikmessung im Haus des Schwagers in Berlin-Britz durchgeführt, um weitere Details herauszufinden. Dabei wollten die Beamten auch herausfinden, ob Hilferufe oder Schreie aus dem Erdgeschoss im Obergeschoss des Hauses hörbar gewesen sein könnten. Denn auch Rebeccas Schwester Jessica war wohl zum möglichen Tatzeitpunkt im Haus. Die Staatsanwaltschaft hält sich jedoch mit Angaben zurück, was bei der Untersuchung entdeckt wurde. Ein Experte für Schallschutz und Akustik erklärte nun gegenüber der "Bild", wie die Akustikmessungen wohl abliefen und was diese konkret gebracht haben könnten.
Welche Erkenntnisse könnten die Ermittler gewonnen haben?
Michael Weidenhammer erläuterte dem Boulevardblatt das Vorgehen bei einer Akustikmessung. "Wir ermitteln Schalldämmwerte. Man unterscheidet zwischen Luftschall- und Körperschall. Luftschall können auch Rufe oder Schreie sein, Körperschall Erschütterungen an Bauteilen wie Boden oder Wänden. Um den Luftschall zu messen, werden mit einem Dodekaeder, einem kugelartigen Lautsprecher, breitbandige akustische Signale gesendet. Zur Messung von Körperschall verwenden wir ein Norm-Hammerwerk, bei dem mehrere Hämmer auf Bauteile klopfen." In einem benachbarten Raum erfasse ein Messmikrofon, wie viel dort ankommt. Für Michael Weidehammer sei denkbar, dass man oben mitbekommen haben könnte, wenn Rebecca unten angegriffen wurde. Denn die Schalldämmung in Wohnhäusern sei oft gering. "Schon laute Sprecherstimmen sind in der Regel in anderen Räumen wahrnehmbar", so der Experte gegenüber "Bild" weiter. Die Akustikmessung könne Aufschluss darüber geben, ob eine Auseinandersetzung anderswo im Haus hörbar gewesen sein müsste. Ob die Polizei allerdings dadurch neue Erkenntnisse gewonnen haben könnte, dazu wollte sich Michael Weidenhammer nicht abschließend festlegen. "Da spielen viele Faktoren mit rein."
Rebeccas Schwager Florian R. gilt in dem Vermisstenfall als einziger Tatverdächtiger, die Polizei geht von der Vertuschung eines Sexualdelikts aus. Der Mann beteuert jedoch seine Unschuld, auch Rebeccas Familie glaubt nicht an die Theorie der Ermittler.
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