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Gewalt gegen "Klima-Kleber": Brutal auf die Straße geschubst! Autofahrer attackiert Aktivisten

Ein im Netz veröffentlichtes Video zeigt, wie ein junger Mann brutal gegen einen sogenannten "Klima-Kleber" vorgeht. Er greift den Aktivisten von hinten an und schubst ihn zu Boden. Ist solch eine brutale Attacke gerechtfertigt?

"Klima-Kleber" der Gruppe "Letzten Generation" brachten schon häufiger Autofahrer gegen sich auf, wie hier am 31. März 2023 in Berlin. (Foto) Suche
"Klima-Kleber" der Gruppe "Letzten Generation" brachten schon häufiger Autofahrer gegen sich auf, wie hier am 31. März 2023 in Berlin. Bild: picture alliance/dpa | Paul Zinken

Seit Monaten sorgen Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" für Unmut bei vielen Bürgern. Insbesondere weil sie als Protestform immer wieder auf ein Mittel zurückgreifen: Sie kleben sich auf Straßen fest und legen so den Verkehr lahm. Einige Politiker, vor allem aus den Reihen der CDU, CSU und AfD, forderten deshalb bereits ein härteres Vorgehen und empfindliche Strafen für die Aktivisten. Die Wut gegen die "Klima-Kleber" nimmt auch unter der Bevölkerung weiter zu. Manch einer wird gegenüber ihnen sogar handgreiflich, wie erneut ein auf Twitter veröffentlichtes Video zeigt.

Schubs-Attacke gegen "Klima-Kleber" der Gruppe "Letzte Generation"

Der acht-sekündige Clip wurde von Carla Hinrichs, Pressesprecherin der "Letzten Generation", auf ihrem Twitter-Kanal gepostet und zeigt, wie sich ein Aktivist auf der Straße gerade ein orangefarbenes Leibchen überziehen will. Im Hintergrund sieht man mehrere Autos, die durch die Protestaktion nicht weiterfahren können. Plötzlich kommt von hinten ein kräftig gebauter, junger Mann heran, der zuvor aus seinem Fahrzeug ausgestiegen ist, und schubst den Aktivist brutal zu Boden. Der "Klimakleber" stützt sich mit den Händen ab und verhindert so wohl einen schlimmeren Sturz auf das Gesicht. Carla Hinrichs schreibt zu dem Video: "Was wird passieren, wenn das Essen in den Supermarktregalen knapp wird? #Klimakatastrophe #LetzteGeneration". Laut "Bild" wurde die Szene offenbar am 12. April in der Erkrather Straße in Düsseldorf aufgenommen. Eine Anzeige gegen den Schubser liege der Polizei aktuell nicht vor.

Autofahrer für Selbstjustiz gegen Klima-Aktivist auf Twitter kritisiert

Auf Twitter sorgt diese Form der Selbstjustiz für geteilte Meinungen. Während einige Verständnis für die Aktion des Mannes zeigen und er von manchen dafür sogar gefeiert wird, geht vielen anderen diese Attacke eindeutig zu weit: "Dieser Typ muss wirklich strafrechtlich verfolgt werden, weil das hinterhältige Schubsen absolut übel ist.", heißt es in einem Kommentar. Doch dieser Nutzer kritisiert auch die "Letzte Generation": "Auf der anderen Seite glaube ich nicht, dass durch Verkehrsblockaden das Weltklima verbessert werden wird. Das bringt nur große Teile der Bevölkerung gegen die Bewegung auf." Auch ein anderer Nutzer schreibt: "ich bin zwar nicht mit den aktionen einverstanden, aber körperliche gewalt des männerhandtaschen trägers gegen den mann einzusetzen is definitiv falsch, wer keine argumente findet greift zur gewalt, so war es schon immer, zum glück hatte der mann handschuhe, mein mitgefühl". In einem weiteren Tweet heißt es: "Diese Selbstjustiz ist nicht hinnehmbar. Sind wir im Wilden Westen?".

Zählt Gewalt gegen Klima-Aktivisten als Notwehr?

Tatsächlich könnte dem Autofahrer noch ein juristisches Nachspiel drohen, falls er angezeigt werden sollte. Strafrechtsprofessor Michael Kubiciel von der Universität Augsburg sagte gegenüber "tagesschau.de", dass sich die von den Protesten betroffenen Bürgern nicht immer auf das Notwehrrecht berufen können. "Das Notwehrrecht soll keine Selbstjustiz legitimieren. Wer einem anderem lediglich eine Lektion erteilen will, handelt nicht in Notwehr." Er rät deshalb davon ab, gewaltsam gegen die "Klima-Kleber" vorzugehen. Allerdings können sich auch die Mitglieder der "Letzen Generation" durch ihre Aktionen strafbar machen. Gerichte haben Aktivisten schon wegen Nötigung verurteilt.

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